«Wir brauchen Freunde» Kosovo fordert Unterstützung durch die Schweiz

sda

29.9.2023 - 05:00

Der kosovarische Premierminister Albin Kurti (links) traf vor einer Woche Bundespräsident Alain Berset (rechts). (Archivbild)
Der kosovarische Premierminister Albin Kurti (links) traf vor einer Woche Bundespräsident Alain Berset (rechts). (Archivbild)
KEYSTONE

Der kosovarische Premierminister Albin Kurti hat die Notwendigkeit der Schweizer Unterstützung für den Kosovo betont. Um ein Mitglied des Europarates zu werden, brauche das Land Freunde, «die uns wahrheitsgetreu darstellen», sagte Kurti in einem Interview.

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Der Kosovo strebt den Beitritt in den Europarat nächstes Jahr an, wie Kurti im am Freitag publizierten Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» sagte. Im Vorfeld gehe es um Geopolitik. Die Brics-Länder, also Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, würden den Kosovo nicht anerkennen. «Wir brauchen die Unterstützung der Schweiz», sagte Kurti. Das Interview entstand im Anschluss an sein Treffen mit Bundespräsident Alain Berset vor einer Woche.

Die Schweiz unterstützt die angestrebte Aufnahme des Kosovos in den Europarat, wie das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) nach dem Treffen mitteilte. Die Aufnahme ermögliche, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner des Landes – auch Angehörige der serbischen Minderheit – Zugang zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte erhalten würden.

Berset rief nach dem Treffen den Kosovo und Serbien zur Umsetzung der im Frühling ausgehandelten Abkommen von Brüssel und Ohrid auf. Sie sollen zur Normalisierung des Verhältnisses der beiden Länder beitragen. Berset betonte laut EDI die Unterstützung der Schweiz im Prozess der Normalisierung.

Zwei Tage nach dem Treffen kam es zu schweren Kämpfen im serbisch bewohnten Norden des Kosovos. «Es wird ein Vor- und ein Nach-dem-24.-September geben», sagte Kurti im Interview.

Das schweizerische Aussendepartement verurteilte den Angriff auf die kosovarische Polizei «auf das Schärfste». Es rief zu Ruhe und Zurückhaltung auf. Die Verantwortlichen für diesen Gewaltakt müssten zur Rechenschaft gezogen werden.