Pittsburgh Mann wegen Anschlags auf Juden mit elf Toten schuldig gesprochen

dpa/AFP/tpfi

16.6.2023 - 19:16

In Pittsburgh erschiesst ein Antisemit im Oktober 2018 in einer Synagoge elf Menschen.
In Pittsburgh erschiesst ein Antisemit im Oktober 2018 in einer Synagoge elf Menschen.
Archivbild: John Altdorfer/ZUMA Wire/dpa

Ein Mann ist wegen des verheerendsten Anschlags auf Juden in der Geschichte der USA schuldig gesprochen worden. Der 50-jährige war angeklagt, im Oktober 2018 in einer Synagoge in Pittsburgh mit einem Sturmgewehr und anderen Waffen elf Gläubige getötet haben. 

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  • Viereinhalb Jahre nach dem mit elf Toten schwersten antisemitischen Anschlag in der US-Geschichte ist der Angreifer in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen worden.
  • Eine Geschworenenjury in Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania sprach Robert Bowers am Freitag laut US-Medien unter anderem in elf Fällen der Behinderung der freien Religionsausübung mit Todesfolge, in elf Fällen eines Hassverbrechens mit Todesfolge und in elf Fällen eines Schusswaffeneinsatzes mit Mordabsicht schuldig.
  • Dem 50-Jährigen droht damit die Todesstrafe oder lebenslange Haft.

Er hatte Hass auf Juden zum Ausdruck gebracht. Ihm droht wegen der Verurteilung die Todesstrafe. Er wurde am Freitag in einem Bundesgericht in allen 63 Anklagepunkten schuldig gesprochen.

Der Schuldspruch war zu erwarten gewesen, weil selbst die Anwälte des Angeklagten erklärt hatten, dass ihr Mandant den Anschlag verübt hatte. Die Verteidigung hatte ein Schuldeingeständnis des Mannes angeboten, wenn er dafür eine lebenslange Haftstrafe bekomme. Die Staatsanwaltschaft lehnte eine solche Abmachung ab. Sie will sich für die Todesstrafe einsetzen.

Gotteshaus in ein «Jagdgebiet» verwandelt

Die Geschworenen berieten sich etwa fünf Stunden lang, verteilt auf zwei Tage, bevor sie zu einem Urteil kamen. Bei der Bekanntgabe zeigte der Angeklagte kaum eine Reaktion.

Die Staatsanwältin Mary Hahn hatte der Jury am Donnerstag gesagt, der Beschuldigte habe ein heiliges Gotteshaus in ein «Jagdgebiet» verwandelt. Er habe seine Opfer wegen ihrer Religion angegriffen. Hahn las die Namen aller elf getöteten Opfer vor. Der Attentäter soll damals auch sieben Menschen verletzt haben, darunter fünf Polizisten, die wegen des Anschlags gekommen waren.