Nach Tötung von US-Bürgern Mexiko schickt mehr Soldaten in Grenzstadt 

dpa

8.3.2023 - 19:32

Ein forensischer Ermittler untersucht den Schauplatz eines Angriffs mit mehreren Toten in San Miguel Totolapan. Mexiko leidet seit Jahren unter einer Welle der Gewalt. 70 bis 90 Prozent der an Tatorten sichergestellten Waffen stammen laut einer aktuellen Klage aus den USA.
Ein forensischer Ermittler untersucht den Schauplatz eines Angriffs mit mehreren Toten in San Miguel Totolapan. Mexiko leidet seit Jahren unter einer Welle der Gewalt. 70 bis 90 Prozent der an Tatorten sichergestellten Waffen stammen laut einer aktuellen Klage aus den USA.
Archivbild: Eduardo Verdugo/AP/dpa

Nach der Tötung zweier entführter US-Bürger hat die mexikanische Regierung mehr Sicherheitskräfte in die Grenzstadt Matamoros entsandt. Rund 200 Soldaten und 100 Nationalgardisten sollen die Sicherheit verstärken, wie das Verteidigungsministerium am Mittwoch mitteilte. 

8.3.2023 - 19:32

In der Stadt im nordöstlichen Bundesstaat Tamaulipas waren am Freitag vier US-Amerikaner von einer kriminellen Gruppe entführt worden. Zwei von ihnen wurden lebend gefunden, die beiden anderen wurden getötet.

Matamoros liegt direkt gegenüber der texanischen Stadt Brownsville am Grenzfluss Rio Grande. Das Golfkartell ist in der 540’000 Einwohner zählenden mexikanischen Stadt besonders aktiv. Die Behörden in Mexiko ermitteln unter anderem, ob die Afroamerikaner – eine Frau und drei Männer – irrtümlich angegriffen wurden. Nach mexikanischen Medienberichten könnten sie mit rivalisierenden Bandenmitgliedern aus Haiti verwechselt worden sein. Die US-Amerikaner waren für eine kosmetische Operation über die Grenze gefahren.

Mexiko leidet seit Jahren unter einer Welle der Gewalt. Im vergangenen Jahr wurden in dem lateinamerikanischen Land mit 126 Millionen Einwohnern 31’936 Tötungsdelikte registriert. Zahlreiche Drogenkartelle und andere kriminelle Gruppen kämpfen um die Kontrolle von Einflussgebieten und Schmuggelrouten. Oft unterhalten sie Verbindungen zu korrupten Politikern und Sicherheitskräften. Die meisten Tötungsdelikte werden nie aufgeklärt.

dpa