Nahostexpertin «Direkter Angriff Irans auf Israel ist ein Wendepunkt»

dpa

14.4.2024 - 11:28

Im Interview mit CNN zeigt sich Maha Yahya besorgt.
Im Interview mit CNN zeigt sich Maha Yahya besorgt.
Quelle: Screenshot CNN

Nahostexpertin Maha Yahya sagt, dass wir mit dem Angriff des Iran auf Israel am Rande eines gefährlichen Abgrundes stehen würden.

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  • Nahostexpertin Maha Yahya zeigt sich im Gespräch mit dem Fernsehsender CNN besorgt über die Entwicklungen rund um den Angriff des Irans auf Israel.
  • Sie bezeichnete den Angriff als «riesige Eskalation».
  • Sie plädiert für eine regionale Waffenruhe.

Die Nahostexpertin Maha Yahya hat den direkten und massiven Angriff des Irans auf Israel in der Nacht zum Sonntag als Wendepunkt in dem schon seit langem währenden Konflikt dieser beiden Ländern bezeichnet.

«Wir stehen offen gesagt am Rande eines gefährlichen Abgrunds», sagte die Direktorin der US-Denkfabrik Carnegie Middle East Center am Sonntag dem US-Sender CNN. «Wir befinden uns nicht länger in einem Schatten- oder Stellvertreterkrieg zwischen diesen beiden Ländern.»

Iraner hätten gewusst, dass Grossteil gestoppt werden wird

Dass der Iran gleich mehr als 300 Drohnen und Raketen in Richtung Israel feuerte, bezeichnete Yahya als «riesige Eskalation». Sie glaube aber, dass «die Iraner wussten, dass das meiste davon gestoppt werden würde, dass die USA, Grossbritannien, Frankreich, Jordanien und andere helfen würden, die Drohnen und Raketen abzuschiessen».

Die meisten Waffen seien ausserhalb des israelischen Luftraums abgefangen worden. «Ich denke also, offen gesagt, ich sah es als einen grossen Eskalationsschritt, aber es hatte sehr viel von einer Lichtshow.»

Mit Blick auf die israelische Regierung sagte Yahya: «Sie streben nach einer militärischen Eskalation zu einer Zeit, in der uns nur eine diplomatische Lösung weg vom Abgrund eines umfassenden Krieges in der gesamten Region bringen kann. (...) Niemand kann gewinnen.» Die USA müssten jetzt ihren Einfluss in der Region unter Beweis stellen, auch wenn dies jetzt noch schwieriger geworden sei. «Ehrlich gesagt, es muss eine regionale Waffenruhe geben.»