Ronnie Wood (l-r), Mick Jagger und Keith Richards in London.
Ronnie Wood (l-r), Mick Jagger und Keith Richards rühren in London die Werbetrommel für ihr neues Studioalbum «Hackney Diamonds».
Neues Rolling-Stones-Album kommt im Oktober - Gallery
Ronnie Wood (l-r), Mick Jagger und Keith Richards in London.
Ronnie Wood (l-r), Mick Jagger und Keith Richards rühren in London die Werbetrommel für ihr neues Studioalbum «Hackney Diamonds».
Fans der Stones warten schon seit fast zwei Jahrzehnten auf neues Material der legendären Rock-Band. Jetzt ist es endlich so weit. Die erste Single-Auskoppelung heisst «Angry».
Am 20. Oktober erscheint das erste Studioalbum der Rolling Stones ohne den verstorbenen Schlagzeuger Charlie Watts. Das teilte die Band am Mittwoch bei der Vorstellung ihres von Fans heiss erwarteten Werks «Hackney Diamonds» in London mit. Die erste Single trägt den Titel «Angry» («Wütend»). Sänger Mick Jagger bemühte sich aber klarzustellen, unter den insgesamt zwölf Songs gebe es auch Liebeslieder, Balladen und Stücke mit Country-Elementen.
Es ist das erste Studioalbum der Rolling Stones mit neuem Material seit «A Bigger Bang» von 2005. 2016 veröffentlichte die Rockgruppe mehrere Blues-Cover unter dem Titel «Blue & Lonesome».
Zwei Songs mit verstorbenen Schlagzeuger Watts
Auf dem neuen Album sind auch zwei Songs enthalten, die der 2021 verstorbene Watts 2019 noch mit seinen Bandkollegen Jagger, Keith Richards und Ronnie Wood einspielte. Bei den übrigen zehn Tracks, die im Dezember und Januar aufgenommen wurden, spielt der neue Drummer Steve Jordan Schlagzeug. Produziert wurde das Album von Grammy-Gewinner Andrew Watt. Auch Ex-Bandmitglied Bill Wyman ist in einem der Songs zu hören.
Fans harrten bei grosser Hitze vor der Musikhalle Hackney Empire aus, wo US-Fernsehmoderator Jimmy Fallon die Band vor einem schwitzenden Publikum im Saal und vielen Tausenden Online-Zuschauern interviewte.
Im traditionsreichen Hackney Empire, wo einst auch Künstler wie Charlie Chaplin und Stan Laurel zu sehen waren, sprachen die Stones über die Entstehung des neuen Albums und natürlich auch über ihren verstorbenen Bandkollegen Watts. «Natürlich wird er unglaublich vermisst», sagte Richards.
Kryptischen Werbekampagne
Nach einer kryptischen Werbekampagne, bei der eine Version des Band-Logos an Gebäude in Städten wie New York, London und Paris projiziert wurde, sind handfeste Nachrichten des neuen Albums für Fans eine Erlösung. Gezeigt wurde auch das Video zu «Angry», einem Song im klassischen Stones-Sound. Zu sehen ist in dem Clip Sydney Sweeney aus der Erfolgsserie «Euphoria», die in einem roten Cabrio über den Sunset Boulevard in Los Angeles fährt und dabei an Plakaten der Stones aus verschiedenen Phasen ihrer Karriere vorbeikommt.
Jagger scherzte, dass er und seine Kollegen einfach zu faul gewesen seien und dass deshalb fast 20 Jahre lang kein neues Album erschienen sei. Jetzt sei die Band aber sehr zufrieden mit dem Resultat. «Ich will nicht eingebildet sein, aber wir hätten das Album nicht rausgebracht, wenn wir es nicht wirklich gemocht hätten», sagte Jagger. «Wir haben gesagt, wir müssen ein Album machen, dass wir auch selbst wirklich lieben.»
Ruhestand ausgeschlossen
Der Titel des Albums, «Hackney Diamonds», geht zurück auf einen Slang-Ausdruck für zerbrochenes Glas. Man denke dabei an eine zerbrochene Windschutzscheibe an einem Samstagabend im Londoner Bezirk Hackney und all die Scherben auf dem Boden, sagte Jagger. Die Band sei bei dem Titel gelandet, nachdem sie auch über andere wie «Hit and Run» und «Smash and Grab» diskutiert habe. Der jetzige Titel passe nun aber besonders gut, denn die Stones seien ja eine Londoner Band, sagte Jagger.
Derzeit gibt es keine Anzeichen dafür, dass der 80-jährige Jagger, der 79-jährige Richards und der 76-jährige Wood in den Ruhestand gehen wollen. Im vergangenen Jahr gingen die Rolling Stones anlässlich ihres 60-jährigen Jubiläums auf Europa-Tournee.