Belarus-Krise Polens Regierungschef mahnt Europäer zu rigorosem Grenzschutz

SDA

18.11.2021 - 00:21

Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki befürchtet eine starke Zunahme der Flüchtlinge an der Grenze zu Belarus. Er hat die Europäer zu einem strikten Grenzschutz aufgefordert.
Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki befürchtet eine starke Zunahme der Flüchtlinge an der Grenze zu Belarus. Er hat die Europäer zu einem strikten Grenzschutz aufgefordert.
Keystone

In der Belarus-Krise ruft Polen die EU zu einem entschlossenen Grenzschutz auf.

18.11.2021 - 00:21

«Wenn wir nicht in der Lage sind, jetzt Tausende Zuwanderer fernzuhalten, dann werden es bald Hunderttausende sein, Millionen, die Richtung Europa kommen», sagte Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki der «Bild».

Sein Land beweise derzeit am Grenzzaun zu Belarus, dass effektiver Grenzschutz möglich sei. «Kaum jemand kommt durch, obwohl es jede Nacht und jeden Tag Tausende versuchen.»

Seinen Worten zufolge sollte insbesondere Deutschland ein besonderes Interesse daran haben, die EU-Aussengrenze am Mittelmeer und im Osten vor Zuwanderung zu schützen.

Mit dem Vorgehen der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Flüchtlingskrise 2015 ging Morawiecki hart ins Gericht. «Das war eine gefährliche Politik für Europa und für die Welt», kritisierte er. «Sie hat die Souveränität vieler europäischer Staaten gefährdet und schuf einen künstlichen Multikulturalismus.»

Im Grenzgebiet zwischen Belarus und Polen warten Tausende Menschen vor allem aus dem Nahen Osten und Afrika darauf, nach Polen und damit in die EU gelangen. Polen hat nach offiziellen Angaben mittlerweile mehr als 20'000 Sicherheitskräfte in der Region stationiert, um illegale Einreisen zu verhindern.

SDA