Anzeige wegen ErpressungRicky Martin verklagt Neffen auf 20 Millionen Dollar
dpa
8.9.2022 - 11:19
Popstar Ricky Martin verklagt seinen Neffen. Dieser hatte den puertoricanischen Sänger der sexuellen Belästigung beschuldigt und damit erpresst.
08.09.2022, 11:19
08.09.2022, 11:23
dpa/che
Der «Livin' La Vida Loca»-Sänger hat am Mittwoch in Puerto Rico Klage gegen seinen Neffen eingereicht. In der Klageschrift heisst es, Ricky Martins Neffe habe falsche Anschuldigungen der sexuellen Belästigung gegen den Sänger erhoben und dann versucht, ihn zu erpressen. Als Folge habe Martin einen Einkommensverlust von zehn Millionen Dollar erlitten. Ausserdem habe sein Ruf Schaden genommen, was in der Klageschrift mit 20 Millionen Dollar bewertet wurde.
Martin sei von seinem Neffen aus finanziellen Gründen verfolgt, bedrängt und erpresst worden, schrieb das Anwaltsteam des Sängers. Der Neffe habe gedroht, weiterhin den Ruf und die Integrität des Künstlers anzugreifen, falls er kein Geld erhalte.
In der Klage hiess es, die Drohungen dauerten an, obwohl der Neffe im Juli unter Eid einräumte, dass er von dem Sänger nie sexuell belästigt worden sei. Wegen der Anschuldigungen hatte ein Richter in Puerto Rico zunächst eine einstweilige Verfügung gegen Martin erlassen, die später von einem Gericht aufgehoben wurde.
Alles erfunden?
In der Klage wird beschrieben, der Neffe habe Martin von Oktober 2021 bis Januar 2022 täglich bis zu zehn Textnachrichten geschickt, die als «sinnlose Hetze» beschrieben wurden. Er habe ausserdem Martins Telefonnummer bei Instagram veröffentlicht, sodass der Sänger gezwungen war, seine Nummer zu ändern. Danach seien mehrere Monate ohne eine Nachricht vergangen, bis er im Juli die Verfügung gegen Martin beantragt habe.
Der Neffe behauptete, er habe sieben Monate lang eine romantische Beziehung mit dem Sänger gehabt. Dieser habe ein Ende der Beziehung nicht wahrhaben wollen und den Neffen immer wieder angerufen. «Nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt», erklärten Martins Anwälte.