Neue Kriminalstatistik Mehr Betrugstaten – aber weniger Einbrüche

SDA/aka

23.3.2020 - 10:08

Ein Brecheisen liegt auf dem Boden – die Spur eines Einbruchs: 2019 sind in der Schweiz rund 36'400 Einbrüche von der Polizei registriert worden. Das sind 6,3 Prozent weniger als noch im Vorjahr. (Symbolbild)
Ein Brecheisen liegt auf dem Boden – die Spur eines Einbruchs: 2019 sind in der Schweiz rund 36'400 Einbrüche von der Polizei registriert worden. Das sind 6,3 Prozent weniger als noch im Vorjahr. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI

Rund 100 Einbrüche pro Tag – das ist der Durchschnittswert 2019 in der Schweiz. Das ist deutlich weniger als noch im Jahr davor. Stark zugenommen haben aber Betrugsstraftaten.

Von der Polizei wurden im vergangenen Jahr rund 36'400 Einbrüche- und Einschleichdiebstähle registriert, wie die am Montag veröffentliche Kriminalstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigt. Das sind 6,3 Prozent weniger als im Vorjahr und nur halb so viele wie 2012, als der höchste Wert seit 2009 registriert worden war.

Die Zahl der bei der Polizei gemeldeten Fahrrad- und E-Bike-Diebstähle ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent gestiegen. 2019 wurden mit 33'040 Diebstählen insgesamt weniger Fahrräder gestohlen als 2018 (-2,7 Prozent), dafür aber mit 4'423 eineinhalbmal so viele E-Bikes.

Anstieg von Betrugsstraftaten

Während Einbrüche und Diebstähle insgesamt abnahmen, stiegen Betrugsstraftaten innert Jahresfrist markant um 8 Prozent auf 17'606 an. Das ist laut BFS der höchste Wert seit der Revision der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS).

Seit 2009 habe sich die Zahl der Betrugsstraftaten damit mehr als verdoppelt (+125 Prozent). Dieser Anstieg könnte, wie es in der Medienmitteilung heisst, auf die zunehmende Verbreitung der digitalen Kriminalität zurückzuführen sein.

Kaum verändert hat sich der Anteil der schweren Gewaltstraftaten. Sie machten im vergangenen Jahr insgesamt 3,4 Prozent (1'531 Straftaten) aller Gewaltstraftaten aus, 2018 lag ihr Anteil bei 3,3 Prozent. Es handelte sich mehrheitlich um schwere Körperverletzungen (637) und Vergewaltigungen (679).

Stabile Zahlen bei Tötungsdelikten

Im vergangenen Jahr wurden 46 vollendete Tötungsdelikte polizeilich registriert. Seit der PKS-Revision im Jahr 2009 wurden pro Jahr durchschnittlich 25 vollendete Tötungsdelikte im häuslichen Bereich verzeichnet. 2019 waren es 29.

Bei 14 dieser 29 Todesopfer handelte es sich laut BFS um Frauen, die durch häusliche Gewalt innerhalb einer Partnerschaft gestorben sind, und bei neun um Kinder, die von einem Elternteil getötet wurden. Nach BFS-Angaben werden im Durchschnitt jährlich vier Tötungsdelikten an Kindern polizeilich registriert. Die Jahreswerte seien hier jedoch sehr unterschiedlich. 2017 wurde beispielsweise kein Fall festgestellt.

Die Gesamtzahl aller Gewaltstraftaten pro 1'000 Einwohnerinnen und Einwohner erhöhte sich von 5,2 Promille im Jahr 2018 auf 5,3 Promille im Jahr 2019.

Anstieg der Beschuldigten aus der ständigen Wohnbevölkerung

Die Zahl der beschuldigten Personen der ständigen Wohnbevölkerung stieg sowohl bei den Schweizerinnen und Schweizern (+3,4 Prozent auf 39'904 Beschuldigte) als auch bei den Ausländerinnen und Ausländern mit ständigem Wohnsitz in der Schweiz (+2,8 Prozent auf 25'859 Beschuldigte).

Stark rückläufig war hingegen die Zahl der beschuldigten Personen aus dem Asylbereich (-12,3 Prozent auf 3'163 Beschuldigte). Ebenfalls ein Rückgang wurde bei den Beschuldigten der nichtständigen Wohnbevölkerung festgestellt (-1,6 Prozent auf 12'783 Beschuldigte).

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