Ein Rechter läuft mit einem «White Lifes Matter»-Shirt durch ein Zürcher Einkaufszentrum. Das führt zu einem Streit, bei dem ein 18-Jähriger lebensgefährlich verletzt wird. Die Staatsanwältin spricht von Provokation.
Keystone-SDA, leph, sda
12.04.2024, 12:50
SDA
Die Staatsanwältin hat dem beschuldigten 26-jährigen Rechtsextremen vor dem Bezirksgericht Zürich vorgeworfen, absichtlich Streit provoziert zu haben. Dieser hatte einen 18-Jährigen mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt.
Die zuständige Staatsanwältin forderte an der Verhandlung am Freitag eine 12-jährige Freiheitsstrafe wegen versuchter vorsätzlicher Tötung und weiterer Delikte.
In der ersten Verhandlung des Falls vor Bezirksgericht Zürich im Jahr 2022 forderte die Staatsanwaltschaft 8,5 Jahre Freiheitsstrafe. Das Gericht verurteilte den heute 26-jährigen Schweizer zu 5,5 Jahren. Das Obergericht hob das Urteil jedoch aufgrund von Verfahrensmängeln auf.
«Schwelle zum versuchten Mord»
Die Staatsanwältin begründete die höhere Strafforderung unter anderem damit, dass sich die Tat «an der Schwelle zu einem versuchten Mord» befinde. Dieser «naheliegende Vorwurf» könne zwar nicht bewiesen werden, es deute aber vieles darauf hin, dass der Beschuldigte versucht habe, eine Auseinandersetzung zu provozieren.
Der Vorfall, der im Zentrum des Prozesses steht, ereignete sich an einem Samstag im Juni 2020. Der damals 22-jährige Student war mit einem «White Lives Matter»-T-Shirt bekleidet im Zürcher Einkaufszentrum Sihlcity unterwegs. Dort traf er auf eine Gruppe von acht bis zehn teilweise dunkelhäutigen FCZ-Fans.
Nach dem Verlassen des Einkaufszentrums traf er die Gruppe erneut. Ihnen missfiel der Slogan auf dem T-Shirt, bei dem es sich um eine Persiflage auf die «Black Lives Matter»-Bewegung handelt.
Kurz zuvor ein Messer gekauft
Im Verlauf des Streits griff der Beschuldigte laut Anklage zu einem Messer, das er unmittelbar zuvor gekauft hatte, und stach auf einen der FCZ-Fans ein. Dieser erlitt dabei schwere Verletzungen. Eine Notoperation rettete ihm das Leben.
Ebenfalls verurteilt werden soll der 26-jährige Schweizer für rechtsextreme Äusserungen, die er auf Twitter verbreitete. Er hetzte dort unter anderem gegen dunkelhäutige Menschen und Homosexuelle.
Der Beschuldigte, der sich bereits im vorzeitigen Strafvollzug befindet, verweigerte vor Gericht die Aussage. An der ersten Verhandlung im Jahr 2022 machte er Notwehr geltend und forderte einen Freispruch.
Stahlarbeiter protestieren in Emmenbrücke gegen Entlassungen
Mehrere hundert Mitarbeitende der Swiss-Steel-Tochterfirma Steeltec sowie Unterstützende haben am Samstag in Emmenbrücke LU gegen Entlassungen protestiert.
07.12.2024
Shoppen am Black Friday: «Wenn schon, dann online»
Alle Jahre wieder kommt … der Black Friday und führt zu kontroversen Diskussionen. Umweltschützer kritisieren den Konsumwahnsinn, Schnäppchenjäger fiebern Rabatten entgegen. Und die Schweizer*innen?
26.11.2024
Abtrünniges Nänikon muss bei Uster bleiben: «Wir sind Dörfler und nicht Städter»
Die Ortsteile Nänikon und Werrikon wollten die Abspaltung von Uster ZH prüfen lassen. Der Trennungswunsch bleibt vom Stimmvolk ungehört. Die Reaktionen nach der historischen Abstimmung.
25.11.2024
Stahlarbeiter protestieren in Emmenbrücke gegen Entlassungen
Shoppen am Black Friday: «Wenn schon, dann online»
Abtrünniges Nänikon muss bei Uster bleiben: «Wir sind Dörfler und nicht Städter»