Überblick Die Schweiz verschärft ab Montag die Einreisebedingungen

Agenturen/tpfi

7.2.2021

In der Schweiz gelten wegen der Corona-Pandemie ab Montag für Reisende aus dem Ausland teils schärfere Bestimmungen. Alle müssen vor Abflug in die Schweiz einen negativen Test vorweisen. Eine Quarantäne darf unter Umständen von zehn auf sieben Tage verkürzt werden.

Der Bundesrat hatte vor anderthalb Wochen entschieden, dass es für die Einreise in die Schweiz per Flugzeug oder aus einem Risikoland ab dem 8. Februar einen negativen PCR-Test braucht. Dieser darf nicht mehr als 72 Stunden zurückliegen. Ausgenommen sind etwa Kinder unter zwölf Jahren.

Strengere Grenzkontrollen im Ausland

Österreich will aus Sorge vor der Verbreitung des Coronavirus Grenzkontrollen zu Deutschland und den weiteren Nachbarländern ab Montag massiv verschärfen. So sollen alle nicht notwendigen Reisen in der Pandemie verhindert werden, teilte das Innenministerium am Sonntag mit. «Die Grenzkontrollen dienen als Wellenbrecher für Infektionsketten, die gerade durch neue Virusmutationen immer gefährlicher werden», sagte Innenminister Karl Nehammer.

Auch in Dänemark gelten seit dem Wochenende verschärfte Einreiseregeln. Reisende, die über den Landweg oder Häfen einreisen, müssen sich seit Sonntag binnen 24 Stunden nach Ankunft einem Corona-Test unterziehen. Nach dem Test wird eine zehntägige häusliche Quarantäne verlangt, wie die dänische Regierung am Samstag bekanntgab.

Das Wichtigste in Kürze:

  • In der Schweiz gelten wegen der Corona-Pandemie ab Montag für Reisende aus dem Ausland teils schärfere Bestimmungen.
  • Arbeitnehmer in Grossbritannien, die trotz Corona-Pandemie nicht zuhause arbeiten können, sollen von der Regierung regelmässige Schnelltests zur Verfügung gestellt bekommen.
  • Der Astrazeneca-Impfstoff zeigt neuen Studienergebnissen zufolge wohl lediglich eine recht begrenzte Wirkung gegen die in Südafrika entdeckte Coronavirus-Variante.
  • Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz will im Kampf gegen die Corona-Pandemie die Impfstoffe aus Russland und China im eigenen Land produzieren lassen.
  • Israel hat am Sonntag trotz anhaltend hoher Infektionszahlen mit Lockerungen seines dritten Corona-Lockdowns begonnen.

18.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker

17.37 Uhr: Zwölf Millionen Menschen in Grossbritannien gegen Corona geimpft

In Grossbritannien haben mehr als zwölf Millionen Menschen eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das geht aus aktuellen Zahlen der Regierung von Sonntag hervor. Bis Mitte Februar will die britische Regierung den gefährdetesten Gruppen – darunter Über-70-Jährige, Menschen mit Vorerkrankungen sowie medizinisches und Pflege-Personal – und damit 15 Millionen Menschen eine Impfung angeboten haben. Derzeit ist man zuversichtlich, dieses Etappenziel auch zu erreichen. Bis Mai sollen dann alle Über-50-Jährigen eine Impfung erhalten.

Wegen des frühzeitigen und umfangreichen Einkaufs bei verschiedenen Herstellern ist Grossbritannien weniger stark von Lieferengpässen bei Impfstoffen betroffen als etwa die EU-Länder. Die WHO rief das Land bereits dazu auf, Impfdosen abzugeben, sobald die gefährdetesten Gruppen der britischen Bevölkerung geimpft sind. Sollten alle Impfstoff-Hersteller, mit denen Grossbritannien Verträge geschlossen hat, Zulassungen für ihre Mittel bekommen, hätte das Land genug Dosen bestellt, um seine Bevölkerung dreimal durchzuimpfen.

In den vergangenen sieben Tagen zählte Grossbritannien  218 neue Corona-Fälle pro 100’000 Einwohner. (Symbolbild)
In den vergangenen sieben Tagen zählte Grossbritannien  218 neue Corona-Fälle pro 100’000 Einwohner. (Symbolbild)
Bild: Keystone

17.23 Uhr: Ungarn genehmigt russischen Corona-Impfstoff Sputnik V

Ungarn lässt erwartungsgemäss den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V zu. Das teilte der Minister für Humanressourcen, Miklos Kasler, am Sonntag auf seiner Facebook-Seite mit. Das Zentrum für Nationale Volksgesundheit (NNK) habe nach Ende der notwendigen Prüfung die Genehmigung erteilt, sagte Kasler, zu dessen Ressort auch das Gesundheitswesen gehört. Ministerpräsident Viktor Orban hatte bereits am Freitag angekündigt, dass die Zulassung von Sputnik V bevorstehe.

Ungarn nutzt damit erstmals einen Impfstoff gegen das Coronavirus, der noch nicht EU-weit zugelassen ist. Im Genehmigungsverfahren befindet sich in Ungarn zudem das von der chinesischen Firma Sinopharm produzierte Anti-Corona-Vakzin. In Ungarn werden zudem die Impfstoffe von Pfizer/Biontech, Moderna sowie Astrazeneca verimpft.

16:19 Uhr: Geimpfte Senioren in Deutschland positiv auf Corona-Variante getestet

Wieder ein Corona-Ausbruch in einem Altenheim in Deutschland – diesmal aber waren die Bewohner schon zweimal geimpft. Schwere Verläufe gibt es nach Angaben des Landkreises Osnabrück aber nicht. Patientenschützer haben jetzt eine klare Forderung.

In einem Alten- und Pflegeheim in Belm im Landkreis Osnabrück hat es trotz Impfung einen Ausbruch der britischen Corona-Variante gegeben.

Bei 14 Senioren sei das Virus B.1.1.7. nachgewiesen worden – obwohl alle Bewohner am 25. Januar zum zweiten Mal geimpft worden seien, teilte der Landkreis am Sonntag mit.

Das Heim, alle Mitarbeiter und deren Familien wurden unter Quarantäne gestellt. Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz forderte das Gesundheitsministerium zu engmaschiger Überwachung in Pflegeheimen nach der zweiten Impfung auf. Andernfalls gäbe es keine verlässlichen Daten dazu, welche Gefahr die Mutation für die Hochrisikogruppe bedeute.

Infektion trotz Impfung: In Belm (Deutschland) ist die Corona-Variante B.1.1.7. bei 14 Senioren nachgewiesen worden.
Infektion trotz Impfung: In Belm (Deutschland) ist die Corona-Variante B.1.1.7. bei 14 Senioren nachgewiesen worden.
Bild: dpa

15.20 Uhr: Österreich verschärft Grenzkontrollen zu Nachbarländern

Österreich will aus Sorge vor der Verbreitung des Coronavirus Grenzkontrollen zu Deutschland und den weiteren Nachbarländern ab Montag massiv verschärfen. So sollen alle nicht notwendigen Reisen in der Pandemie verhindert werden, teilte das Innenministerium am Sonntag mit. «Die Grenzkontrollen dienen als Wellenbrecher für Infektionsketten, die gerade durch neue Virusmutationen immer gefährlicher werden», sagte Innenminister Karl Nehammer. Zu dem Thema habe Nehammer auch ein positives Gespräch mit seinem deutschen Amtskollegen Horst Seehofer (CSU) geführt. Das Netz der Kontrollen an den Grenzen solle nun deutlich dichter werden.

Schon bisher hat Österreich die Grenzen zu Ungarn, Slowenien, Tschechien und der Slowakei kontrolliert. Die bisher stichprobenmässig durchgeführten Kontrollen an den übrigen Grenzen sollen nun deutlich intensiviert werden.

14.42 Uhr: Hundert Jugendliche der Kantonsschule Trogen (AR) müssen zum Covid-Test

An der Kantonsschule Trogen werden am Montag an allen sechsten Gymnasialklassen und einer Klasse der Fachmittelschule (FMS) Covid-19-Tests durchgeführt. Während der Skiferien wurden zwei Fälle mit mutierten und ansteckenderen Corona-Viren festgestellt.

Die Tests in den fünf Klassen mit rund 100 Jugendlichen finden auf Anordnung des kantonsärztlichen Dienstes statt, wie die Kantonskanzlei Appenzell Ausserrhoden am Sonntag mitteilte. Die Skiferien dauerten bis am Sonntag, wie es auf Anfrage hiess.

Die Lernenden der fünf Klassen kommen laut Mitteilung am Montag gestaffelt zur Schule, ausschliesslich um den Covid-19-Test zu machen. Bis Mittwoch erhalten sie Fernunterricht, bis dann sollten sie spätestens ihre Testergebnisse erhalten. Ab Donnerstag finde wieder normaler Präsenzunterricht statt.

14.00 Uhr: Testpflicht für Flugeinreisende und verkürzte Quarantäne ab Montag

In der Schweiz gelten wegen der Corona-Pandemie ab Montag für Reisende aus dem Ausland teils schärfere Bestimmungen. Alle müssen vor Abflug in die Schweiz einen negativen Test vorweisen. Eine Quarantäne darf unter Umständen von zehn auf sieben Tage verkürzt werden.

Der Bundesrat hatte vor anderthalb Wochen entschieden, dass es für die Einreise in die Schweiz per Flugzeug oder aus einem Risikoland ab dem 8. Februar einen negativen PCR-Test braucht. Dieser darf nicht mehr als 72 Stunden zurückliegen. Ausgenommen sind etwa Kinder unter zwölf Jahren.

Zudem werden ab sofort die Daten von fast allen Einreisenden systematisch erfasst, egal ob sie per Flugzeug, Schiff, Bus oder Zug einreisen. Der Bund schaffte dafür ein neues elektronisches Formular. Ausgenommen von der Registrierungspflicht sind Grenzgänger.

13.23 Uhr: Epidemiologe warnt vor Ausbreitung von Corona-Mutation in Frankreich

Aus Frankreichs Wissenschaft reissen die Warnungen vor den ansteckenderen Corona-Varianten nicht ab. Die Chancen seien gering, ihre Verbreitung ohne strengen Lockdown zu kontrollieren, warnte der Epidemiologie Arnaud Fontanet vom Institut Pasteur in der Sonntagszeitung «Journal du Dimanche» vor allem mit Blick auf die zuerst in Grossbritannien entdeckte Mutation. «Die Engländer, Iren und Portugiesen - sicherlich gestraft durch das Zusammenfallen der britischen Variante mit den Feierlichkeiten zum Jahresende - haben das nicht geschafft.» Es sei nun Aufgabe der Politik, zwischen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen zu vermitteln.

In Frankreich gilt aktuell eine strenge abendliche Ausgangssperre ab 18 Uhr. Die Menschen dürfen dann nur in Ausnahmefällen vor die Tür - dazu zählt etwa der Arbeitsweg. Restaurants, Bars oder kulturelle Einrichtungen wie Museen und Theater sind geschlossen. Schulen, Kindergärten und der Einzelhandel haben aber weitgehend geöffnet. Einen von vielen erwarteten neuen Lockdown hat die Regierung bisher nicht verkündet. Stattdessen droht sie seit Wochen damit, da die Lage beunruhigend sei. Zuletzt waren regelmässig deutlich mehr als 20’000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet worden.

Nach Einschätzung von Fontanet, der als Mitglied im Wissenschaftlichen Rat auch die Regierung berät, wird sich die in Grossbritannien zuerst entdecke Variante um Anfang März herum in Frankreich durchsetzen. (Archivbild)
Nach Einschätzung von Fontanet, der als Mitglied im Wissenschaftlichen Rat auch die Regierung berät, wird sich die in Grossbritannien zuerst entdecke Variante um Anfang März herum in Frankreich durchsetzen. (Archivbild)
Bild: AFP via Getty Images

12.42 Uhr: Regierung stellt britischen Betrieben Schnelltests für Mitarbeiter

Arbeitnehmer in Grossbritannien, die trotz Corona-Pandemie nicht zuhause arbeiten können, sollen von der Regierung regelmässige Schnelltests zur Verfügung gestellt bekommen. Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten sollen nun Zugang zu Schnelltests bekommen, wie die britische Regierung am Sonntag ankündigte. Zuvor war das Angebot auf Unternehmen und Organisationen mit mehr als 250 Mitarbeitern beschränkt gewesen - darunter auch Grenzbeamte, Feuerwehrleute und Polizisten.

«Arbeitgeber sollten ihre Beschäftigten regelmässig testen lassen, und diese Offensive der Regierung soll Aufmerksamkeit dafür schaffen und mehr Unternehmen dazu ermutigen, Schnelltests einzuführen», sagte Gesundheitsminister Matt Hancock.

12.19 Uhr: Sonne und 20 Grad lassen viele Italiener Corona-Risiken vergessen

Frühlingshaftes Wetter mit Temperaturen um 20 Grad hat in Italien die Menschen in Massen ins Freie gelockt – und für Polizeieinsätze wegen steigenden Corona-Risiken gesorgt.

In Rom und anderen Städten rückten am Wochenende Einsatzkräfte mit Blaulicht auf beliebten Plätzen an, um abendliche Menschentrauben zu zerstreuen. Mit Wein und Bier in der Hand standen Leute fröhlich zusammen. Im Süden, etwa bei Palermo und Neapel, zog es Sonnenhungrige an die Strände. Tausende strömten am Samstag zudem in die Einkaufsstrassen der Zentren. Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi warnte auf Twitter, alle müssten Maske tragen: «Wir dürfen nicht vergessen, dass die Notlage noch nicht vorüber ist.»

Menschen sitzen in einem Café in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Menschen sitzen in einem Café in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Bild: Keystone

11.22 Uhr: Verschärfte Einreiseregeln in Dänemark - Corona-Test nach Ankunft

In Dänemark gelten seit dem Wochenende verschärfte Einreiseregeln. Reisende, die über den Landweg oder Häfen einreisen, müssen sich seit Sonntag binnen 24 Stunden nach Ankunft einem Corona-Test unterziehen. Nach dem Test wird eine zehntägige häusliche Quarantäne verlangt, wie die dänische Regierung am Samstag bekanntgab.

Von Ausländern, die in Dänemark nicht gemeldet sind, kann zudem verlangt werden, bereits bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorzuweisen. Flugreisende dürfen seit Januar nur mit einem negativen Corona-Test, der nicht älter als 24 Stunden sein darf, einreisen.

10.58 Uhr: Steinmeier plant zentrale Gedenkfeier in Deutschland für Opfer der Corona-Pandemie am 18. April

Die vom deutschen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier angekündigte zentrale Gedenkfeier für die Toten der Corona-Pandemie soll am 18. April stattfinden. Steinmeier sagte der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Samstagsausgabe), neben Hinterbliebenen der Toten solle die gesamte Staatsspitze an der Gedenkfeier teilnehmen. Das Ziel sei, als Gesellschaft innezuhalten, den Hinterbliebenen eine Stimme zu geben und in Würde Abschied von den Toten zu nehmen.

«Wegen Corona kann leider nur eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern dabei sein, und viele Planungen bleiben unsicher», sagte Steinmeier, der eine Live-Übertragung der Gedenkfeier ankündigte.

Der Bundespräsident hatte im Januar bereits die Aktion «Lichtfenster» initiiert, bei der die Menschen im Gedenken an die Corona-Toten eine Kerze ins Fenster stellen sollen. «Über dieses stille Symbol hinaus brauchen wir eine angemessene Form des öffentlichen Gedenkens», sagte Steinmeier.

10.04 Uhr: Astrazeneca-Vakzin zeigt begrenzte Wirkung gegen Südafrika-Variante

Der Astrazeneca-Impfstoff zeigt neuen Studienergebnissen zufolge wohl lediglich eine recht begrenzte Wirkung gegen die in Südafrika entdeckte Coronavirus-Variante. Die vorläufigen Studiendaten der Universitäten Oxford und Witwatersrand, die das Unternehmen am Montag veröffentlicht will und über die bereits die «Financial Times» berichtete, sollen zeigen, dass das Vakzin bei der Variante B.1.351 wohl weiterhin wirksam gegen schwere Verläufe ist, leichte Erkrankungen aber weniger verhindert. Allerdings ist die Aussagekraft der Daten dem Bericht zufolge begrenzt, da der Grossteil der 2000 Probanden der Studie jung und gesund waren.

«Wir glauben, dass unser Impfstoff gegen eine schwere Erkrankung schützen kann, da die Aktivität neutralisierender Antikörper genauso funktioniert wie bei anderen Covid-19-Vakzinen, die gegen schwerere Erkrankungen funktionieren - besonders wenn der Abstand zwischen den beiden Dosen auf acht bis zwölf Wochen optimiert ist», sagte ein Sprecher von Astrazeneca der «Financial Times».

Der Corona-Impfstoff von AstraZeneca bietet laut dem Pharmakonzern nur begrenzten Schutz bei einer mild verlaufenden Infektion mit der südafrikanischen Variante des Virus. (Archivbild)
Der Corona-Impfstoff von AstraZeneca bietet laut dem Pharmakonzern nur begrenzten Schutz bei einer mild verlaufenden Infektion mit der südafrikanischen Variante des Virus. (Archivbild)
Bild: Keystone

9.58 Uhr: 103 Neuansteckungen im Kanton Bern

Im Kanton Bern sind innert eines Tages weitere 103 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der Kanton Bern am Sonntag auf seiner Website mit.

Am Samstag waren es 131, am Sonntag vergangener Woche 113 bei etwas weniger durchgeführten Tests. Damit sind die Fallzahlen im Kanton Bern weiter leicht rückläufig.

Zwei weitere Menschen sind mit einer Covid-Erkrankung verstorben. Seit Beginn der Pandemie gab es im Kanton Bern 950 Todesopfer.

Corona-Test in Bern.
Corona-Test in Bern.
Bild: Keystone

9.26 Uhr: Kurz will Impfstoffe aus Russland und China in Österreich herstellen

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz will im Kampf gegen die Corona-Pandemie die Impfstoffe aus Russland und China im eigenen Land produzieren lassen. Voraussetzung sei eine Zulassung in Europa, sagte der konservative Politiker der «Welt am Sonntag». Dann «würde Österreich ganz bestimmt versuchen, Produktionskapazitäten bei geeigneten einheimischen Unternehmen für russische oder chinesische Impfstoffe zur Verfügung zu stellen». Es gehe einzig darum, so schnell wie möglich viel sicheren Impfstoff zu erhalten.

Kurz sagte weiter, er würde sich auch selbst mit beiden Präparaten impfen lassen. «Es geht bei den Impfstoffen einzig um Wirksamkeit, Sicherheit und um schnelle Verfügbarkeit, nicht um geopolitische Kämpfe.» Die Bürger der Europäischen Union seien aktuell nur «suboptimal» mit Impfstoffen versorgt. Der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) warf er vor, bei der Zulassung «bürokratisch und langsam» zu arbeiten. Zulassungen ausserhalb der EU gingen viel schneller.

Sebastian Kurz erwartet im Sommer aufgrund der Impfungen eine deutliche Entspannung.
Sebastian Kurz erwartet im Sommer aufgrund der Impfungen eine deutliche Entspannung.
Bild: Keystone

8.19 Uhr: Israel lockert dritten Corona-Lockdown trotz hoher Infektionszahlen 

Israel hat am Sonntag trotz anhaltend hoher Infektionszahlen mit Lockerungen seines dritten Corona-Lockdowns begonnen. Beschäftigte, die keinen Konktakt zu Kunden haben, dürfen an ihre Arbeitsplätze zurück. Besuche im privaten Kreis sind wieder erlaubt, ebenso wie Ausflüge in die Natur und Übernachtungen von Kernfamilien in Ferienwohnungen. Kindergärten und Schulen sollen von Dienstag an in eingeschränktem Umfang wieder geöffnet werden. Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv bleibt jedoch grundsätzlich geschlossen.

Das Neun-Millionen-Einwohner-Land hatte Ende Dezember einen Teil-Lockdown verhängt und vor einem Monat verschärft. Trotz einer massiven Impfkampagne bleiben die Infektionsfälle aber auf hohem Niveau. Auch die Zahl der Schwerkranken ist kaum gesunken. Das Gesundheitssystem liegt nahe der Belastungsgrenze. Mehr als zwei Millionen Menschen haben bereits zwei Dosen gegen das Virus erhalten. Die Regierung macht für die weiterhin hohen Infektionszahlen vor allem eine Mutation verantwortlich. Häufig wurden aber auch Lockdown-Regeln missachtet oder nicht durchgesetzt.

7.00 Uhr: Kluft zwischen Nord und Süd Kampf um Corona-Impfstoffe

In Europa wird wild gestritten, ob zu wenig Corona-Impfstoff zu spät bestellt wurde und welchen Bevölkerungsgruppen die ersehnten Präparate zuerst gespritzt werden. Der globale Süden kann darüber nicht streiten - in den meisten Entwicklungsländern ist noch keine einzige Dosis eines Impfstoffs angekommen. Nach einem Jahr der Aufrufe für eine faire Verteilung der Vakzine sieht die Realität nun doch anders aus. Die weltweite Impfstoff-Initiative Covax bemüht sich um Dosen auch für ärmere Länder, im Februar sollen die ersten Lieferungen rausgehen. Das Verteilungsproblem grundsätzlich lösen kann Covax aber nicht. Einige Entwicklungsländer suchen daher in China und Russland Hilfe, andere können nichts anderes tun als warten. Der globale Wettkampf um die so sehnlichst erwarteten Impfdosen erschwert den Kampf gegen die Corona-Pandemie - und zwar für alle, weltweit.

Einer Analyse der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) zufolge wurden fast 70 Prozent der bislang verabreichten Impfungen in den 50 reichsten Ländern gespritzt. In den 50 ärmsten Ländern wurden demnach dagegen nur 0,1 Prozent der Impfdosen verabreicht. «Das ist alarmierend, weil es unfair ist und weil es diese schlimme Pandemie verlängern oder gar verschlimmern könnte», sagt IFRC-Generalsekretär Jagan Chapagain.

5.37 Uhr: Mehr als 8600 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 8600 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 8616 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2’284’010.

Nach Angaben des RKI wurden innerhalb von 24 Stunden zudem 231 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 61’517. Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI auf rund 2,029 Millionen.

4.38 Uhr: Lagarde: Wirtschaftliche Erholung gewinnt bald an Fahrt

Die wirtschaftliche Erholung der Euro-Zone wird EZB-Präsidentin Christine Lagarde zufolge in der zweiten Jahreshälfte an Fahrt aufnehmen. Damit sei zu rechnen, auch wenn es weiterhin Unsicherheiten gebe.

Dies sagte Lagarde in einem Interview mit der französischen Zeitung «Le Journal du Dimanche». «Um ganz klar zu sein: die Wirtschaft wird nicht vor Mitte 2022 auf das Niveau von vor der Pandemie zurückkehren.»

Damit die Folgen der Coronavirus-Pandemie abgefedert werden könnten, sei es wichtig, dass der Wiederaufbaufonds der EU rasch ratifiziert werde, sagte Lagarde zudem.

3.49 Uhr: Sambodrom in Rio de Janeiro wird Drive-thru-Impfzentrum für Ältere

Das Sambodrom in Rio de Janeiro, in dem im Karneval die berühmten Umzüge der Sambaschulen für Trubel sorgen, hat sich in der Corona-Pandemie in ein Drive-thru-Impfzentrum für Ältere verwandelt. Senioren, die ihren Impftermin verpasst haben, können sich von diesem Wochenende an samstags im Sambodrom gegen das Coronavirus impfen lassen, ohne aus dem Auto auszusteigen, wie das Nachrichtenportal «G1» berichtete. Am Samstag waren die über 90-Jährigen an der Reihe, bis Ende März hofft die Stadtverwaltung Rios, alle über 60-Jährigen geimpft zu haben. Auch der Olympiapark im Stadtteil Barra da Tijuca etwa ist zu einem Impf-Drive-thru geworden. Brasilien ist eines der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder und hat erst kürzlich mit Impfungen begonnen. Bislang haben sich im grössten Land Lateinamerikas fast 9,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert - nur in den USA und in Indien sind die Zahlen noch höher. Zudem sind mehr als 230’000 Patienten in Brasilien im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

Rio de Janeiro (17’535) überholte am Donnerstag «G1» zufolge São Paulo (17’491) als Stadt mit den meisten Corona-Toten des Landes, wobei São Paulo mit mehr als zwölf Millionen fast doppelt so viele Einwohner wie Rio mit rund sieben Millionen Einwohnern hat.

In Rio de Janeiro ist das Stadion Sambadrom, in dem sonst in diesem Monat die wohl berühmteste Karnevalsparade der Welt stattfindet, nun ein Impfzentrum.
In Rio de Janeiro ist das Stadion Sambadrom, in dem sonst in diesem Monat die wohl berühmteste Karnevalsparade der Welt stattfindet, nun ein Impfzentrum.
Bild: Keystone

1.02 Uhr: Hunderte protestieren in Dänemark gegen Corona-Massnahmen

In Dänemark sind am Samstagabend hunderte Menschen gegen die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auf die Strasse gegangen. Unter den rund 600 Demonstranten, die sich bei klirrender Kälte mit Fackeln vor dem Parlament in Kopenhagen versammelten, waren auch Kinder. Sie protestierten insbesondere gegen einen geplanten Corona-Impfpass, mit dem Geimpfte die Möglichkeit zum Reisen und möglicherweise auch Zugang zu Restaurants, Kultur- oder Sportveranstaltungen bekommen sollen.

Die Demonstranten bezeichneten den in Dänemark gelten Teil-Lockdown als Corona-«Diktatur» und riefen in Sprechchören «Wir haben genug» und «Freiheit für Dänemark». Auf einem Plakat war Regierungschefin Mette Frederiksen als Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un dargestellt. Anders als vor zwei Wochen, als Demonstranten eine Puppe mit dem Gesicht der Regierungschefin verbrannt und sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert hatten, blieb die Demonstration aber weitgehend friedlich.

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