Abwehrmethoden helfen nicht Zürcher Bauern kämpfen gegen Krähen-Plage – Felder zerstört

Sven Ziegler

17.7.2024

Krähen sind intelligent: Abwehrmethoden helfen nicht lange. 
Krähen sind intelligent: Abwehrmethoden helfen nicht lange. 
Felix Kästle/dpa

Zürcher Bauern kämpfen gegen eine Krähen-Plage. Bewährte Abschreckungsmethoden helfen nichts mehr, die Landwirte sind zunehmend ratlos.

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Bauern in der Region Zürich kämpfen gegen Krähen. 
  • Die Vögel zerstören teilweise ganze Felder.
  • Verschiedene Abschreckungsmethoden helfen nichts.

Krähen, die Allesfresser sind, haben es besonders auf junge Pflanzen wie Gemüse, Mais und Sonnenblumen abgesehen. Ihr großer Appetit führt zu erheblichen Schäden auf den Feldern der Zürcher Landwirte – die Schäden werden immer grösser.

Martin Streit vom Zürcher Bauernverband warnt gegenüber SRF, dass ein Angriff eines grossen Schwarms zu Totalverlusten führen kann. Laut Sandro Stoller von der Zürcher Fischerei- und Jagdverwaltung entstehen jährlich erhebliche Schäden durch Krähen, wobei der Kanton letztes Jahr fast 100'000 Franken als Entschädigung für durch Krähen verursachte Schäden gezahlt hat.

Diese Schäden machen inzwischen ein Fünftel der Gesamtschadenssumme aus. Für den Grossteil der Kosten sind weiterhin Wildschweine verantwortlich sind.

Abschreckung schnell wirkungslos

Krähen haben sich in den vergangenen Jahren stark vermehrt. Deshalb nehmen die Schäden laut SRF immer weiter zu. Zudem wurde ein bitter schmeckendes Pflanzenschutzmittel verboten, wodurch das Saatgut für die Vögel attraktiver geworden ist.

Um die Krähen zu vertreiben, nutzen die Bauern verschiedene Methoden wie akustische Signale oder Vogelscheuchen, die jedoch nur kurzfristig wirken. Sogar tote Krähen werden aufgehängt, um Artgenossen abzuschrecken, aber auch diese Methode verliert schnell ihre Wirkung.

Martin Streit vom Bauernverband schlägt vor, mehr Krähen zu schiessen, um die Felder zu schützen. Livio Rey von der Vogelwarte Sempach widerspricht dem jedoch und betont, dass erhöhte Sterblichkeit die Krähenpopulation schnell ausgleicht. Stattdessen sollten die Bauern auf Abschreckung setzen, zum Beispiel durch das Simulieren von Nahrungsresten. «Eine Rupfung, die aussieht, als wäre ein Habicht in der Nähe gewesen, könnte etwas bringen», so Rey. 

Auch das Anlegen von Hecken, in denen natürliche Feinde der Krähen leben könnten, sei eine Option. Es brauche Fantasie und Abschreckung, um dem Krähenproblem Herr zu werden.