Vermittlung von Prostituierten Behörden fördern Sex-Portal mit fast 350'000 Franken

tafi

20.1.2019

Zwei Organisationen in der Westschweiz bekamen fast 350'000 Franken für Präventationsarbeit im Sexgewerbe und bauten damit ein Vermittlungsportal für Prostituierte auf, das sich kaum von anderen Angeboten unterscheidet.
Zwei Organisationen in der Westschweiz bekamen fast 350'000 Franken für Präventationsarbeit im Sexgewerbe und bauten damit ein Vermittlungsportal für Prostituierte auf, das sich kaum von anderen Angeboten unterscheidet.
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Der Bund hat offenbar ein Sex-Internetportal in der Westschweiz mitfinanziert. Mit dem Vermittlungsportal für Prostituierte wollen zwei Organisationen Präventationsarbeit im Sexgewerbe leisten.

Wie der «SonntagsBlick» berichtet, steuerten das Bundesamt für Polizei (Fedpol) als auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Geld für ein Sex-Internetportal in der Westschweiz bei. Die Webseite vermittelt Prostituierte und wurde von zwei Sexarbeiterinnen-Organisationen lanciert.

Die Organisationen Fleur de Pavé und Aspasie setzen sich gemäss «SonntagsBlick» für die Rechte von Prostituierten in der Romandie ein. Sie wollen Sexarbeiterinnen und Freier für Aids und andere sexuell übertragbare Krankheiten sowie die Vorbeugung von Gewalt im Sexgewerbe sensibilisieren.



Dafür gingen sie ungewöhnlichen Weg und stellten selbst ein Vermittlungsportal online. Das, so schreibt der «SonntagsBlick»,  unterscheide sich aber kaum von anderen einschlägigen Angeboten. Prostituierte können ihr Inserat mit einem vorgefertigten Formular online stellen. Freier haben die Möglichkeit, aus einem Katalog auf der Seite Sexarbeiterinnen nach Vorlieben auszuwählen.

Tipps dazu, was etwa bei medizinischen Notfällen, wenn ein Kondom reisst oder bei Gewaltausbrüchen, zu tun ist, sind auf der Seite eher versteckt. Für Fedpol-Sprecher Florian Näf ist das trotzdem der Grund, warum das Bundesamt habe das Projekt unterstützt. «Personen, die in der Prostitution tätig sind, erleben oft Zwang und Gewalt», erklärte er im «SonntagsBlick». «Auf der Seite gibt es ein geschütztes Forum, das eine Möglichkeit bietet, Hilfe zu holen und so Gewaltübergriffen zu entgehen. Aus diesem Grund haben wir das Projekt finanziell unterstützt.»

Das Fedpol zahlte gemäs Bericht im vergangenen Jahr 46'500 Franken an das Projekt. Vom BAG kamen im Zuge der «Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten bei Prostituierten» noch einmal 300'000 Franken dazu.

Bilder aus der Schweiz

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