«Bei Symptomen zu Hause bleiben!» Immer mehr Corona-Fälle – Ex-Taskforce-Chefin ordnet ein

gbi

16.10.2023

ETH-Professorin Tanja Stadler beobachtet wieder eine Zunahme der Corona-Fallzahlen. 
ETH-Professorin Tanja Stadler beobachtet wieder eine Zunahme der Corona-Fallzahlen. 
Bild: Keystone

Die Corona-Fallzahlen steigen wieder merklich an – Grund zur Sorge sei das aber für die wenigsten, sagt die ehemalige Chefin der Corona-Taskforce, Tanja Stadler. Die Spitäler hätten aber nur wenig Luft nach oben.

gbi

16.10.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Corona-Fallzahlen steigen wieder an – und das dürfte im Winter noch weitergehen, glaubt Tanja Stadler. Die ETH-Professorin und Mathematikerin präsidiert das wissenschaftliche Beratergremium des Bundes, die Nachfolgeorganisation der Covid-Taskforce. 
  • In einem Interview mit dem «Blick» sagt Stadler, dass eine Infektion vor allem für ältere und immungeschwächte Personen gefährlich werden könnte. Für alle anderen gebe es kaum Grund zur Sorge.
  • Aber: Auf die Spitäler komme dennoch eine grosse Belastung zu. Denn das Schweizer Gesundheitssystem «ist nun mal so ausgelegt, dass es im Winter punktuell eng werden kann.»

Wenn es in deinem privaten Umfeld gerade mehr Leute erwischt, dann dürfte oftmals das Coronavirus dahinterstecken. Das Virus zirkuliert wieder vermehrt. Das bestätigte ETH-Professorin Tanja Stadler in einem am Montag erschienenen Interview mit dem «Blick». Die Biostatistikerin und Mathematikerin beruft sich dabei auf Daten der Abwassermessungen.

Sie rechnet damit, dass das Virus im Winter noch vermehrt zirkulieren wird, da sich das Leben wieder in Innenräume verschiebe und «die Immunität in der Bevölkerung abgenommen hat».

Stadler präsidiert das wissenschaftliche Gremium, das den Bund in Sachen Covid berät – die Nachfolgeorganisation der Covid-Taskforce.

Langfristige Folgen sind noch immer ungeklärt

Grund zur Sorge muss das nur bedingt sein: Gerade ältere Menschen und solche mit einem geschwächten Immunsystem hätten immer noch ein erhöhtes Risiko auf einen schweren Krankheitsverlauf. Für alle anderen sei eine Ansteckung meist weniger gefährlich. «Doch wir wissen immer noch wenig über die langfristigen Folgen. Etwa dazu, wie häufig erst bei einer wiederholten Infektion Post-Covid-Symptome auftreten», gibt Stadler zu bedenken.

Dass den Spitälern im Winter der Ausnahmezustand droht, glaubt die Covid-Fachfrau nicht. Sie stützt damit eine Einschätzung von Rudolf Hauri, dem obersten Kantonsarzt, der kürzlich für blue News auf den anstehenden Corona-Winter geblickt hat.

Jedoch sei es auch nicht so, dass das Spitalpersonal eine ruhige Kugel schieben könne. Das Schweizer System «ist nun mal so ausgelegt, dass es im Winter punktuell eng werden kann. Wir haben kein Gesundheitswesen, das stets viel Luft nach oben lässt, das würde sehr viel kosten», sagt Stadler. Im Winter würden die Grippe und andere respiratorische Viren zirkulieren, seit ein paar Jahren komme nun auch noch das Coronavirus hinzu, was das Spitalpersonal zusätzlich fordere.

«Solange kein Gamechanger auftaucht, keine ganz neue Virusvariante, werden die Intensivstationen nicht mehr an den Anschlag kommen», sagt Stadler voraus.

Bei Symptomen nur mit Schutzmaske raus

Ihr Tipp: «Bei Symptomen zu Hause bleiben!» Dabei sei es egal, «ob man Covid, Influenza oder ein anderes Virus hat.» Wer trotz Krankheit nach draussen müsse, sollte eine FFP2-Schutzmaske tragen.

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