Kilometerweite Umwege Berner will Brücke gratis für Öffentlichkeit sanieren – Gemeinde lehnt ab

zis

2.5.2024

Die Baustelle bleibt vorerst bestehen. (Symbolbild)
Die Baustelle bleibt vorerst bestehen. (Symbolbild)
Bild: IMAGO/Bihlmayerfotografie

Ein Bauunternehmer möchte eine derzeit gesperrte Brücke in Zollbrück BE gratis sanieren. Der Gemeinderat lehnt das ab: Das Volk müsse dem Vorhaben zuerst zustimmen.

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  • Ein Bauunternehmer wollte eine derzeit gesperrte Brücke gratis sanieren.
  • Der Gemeinderat lehnte das ab: Das Volk müsse dem Vorhaben zuerst zustimmen.
  • Das Projekt liegt daher auf Eis.

Seit einem halben Jahr ist die Neumühle-Brücke in Zollbrück, einem Weiler der Gemeinde Lauperswil BE, gesperrt. Die Brücke ist laut Experten zu schwer, Fussgänger und Velofahrer können sie derzeit nicht gefahrlos passieren.

Der Zollbrücker Bauunternehmer Klaus Schmid wollte deshalb die Sanierung gratis durchführen. Schmid beabsichtigte, mit einem Bagger den Asphalt und die Kiesschicht zu entfernen, um sie wieder sicherzumachen, berichtet die «Berner Zeitung».

Experten hatten ein Sanierungskonzept entwickelt, das auf genau diesen Massnahmen aufbaute. Doch trotz Schmids Bereitschaft, die Arbeiten unentgeltlich auszuführen, stiess sein Angebot auf Widerstand beim Gemeinderat.

Sperrung bedeutet massive Umwege

Obwohl die Aktion laut Schmid auch eine Werbemassnahme für sein Unternehmen gewesen wäre, lag sein Hauptanliegen darin, den Bewohnern der Gemeinde, die unter der Brückensperrung leiden, zu helfen. Die Sperrung bedeutet für sie Umwege von bis zu drei Kilometern.

Trotzdem wurde sein Vorschlag vom Gemeinderat abgelehnt, da dieser erst die Zustimmung der Bürger zum Sanierungskonzept einholen will. Der Leiter der Arbeitsgruppe für die Brückensanierung, Peter Lerch, erklärte gegenüber der «Berner Zeitung», dass der Gemeinderat nicht ohne die Genehmigung der Bürger eine Baustelle eröffnen könne.

Laut ihm wären die Arbeiten an der Brücke nicht allein mit dem Entfernen von Asphalt und Kies erledigt. Auch die Abdichtung des Betons und die Reparatur von Löchern seien erforderlich. Daher sei es notwendig, dass die Bürger zuerst über das Bauprojekt entscheiden.

Die Gemeindeversammlung, bei der das Sanierungskonzept zur Abstimmung steht, ist für den 27. Juni angesetzt. Bis dahin bleibt die Brücke gesperrt und die Arbeiten ruhen. Laut Schmid bleibt sein Angebot bis Mitte Mai bestehen.