Einführung von «TINFA-Monday»Berner Boulderhalle sperrt Bereich für Cis-Männer
dmu
28.9.2024
Ein Teil der Berner Boulderhalle Bimano bleibt montagabends für Cis-Männer gesperrt. Mit der Massnahme soll möglicher Diskriminierung vorgebeugt werden.
dmu
28.09.2024, 12:32
Dominik Müller
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
In der Bimano Boulderhalle in Bern sind Cis-Männer montags im hinteren Bereich nicht erwünscht.
Hintergrund ist die Einführung des «TINFA-Monday».
So soll ein sicherer Raum für TINFA-Personen geschaffen werden.
Anfang September hat die Berner Boulderhalle Bimano den sogenannten «TINFA-Monday» eingeführt. Sprich: Montags ist der hintere Bereich der Halle zwischen 17 und 22 Uhr für alle Cis-Männer gesperrt.
Man wolle damit den «vielen Wünschen und Feedbacks aus der Community nachkommen», steht auf einem Aushang. Cis-Männer seien weiterhin willkommen – allerdings nur im vorderen Teil.
Zur Erinnerung: Cis-Männer sind Männer, denen bei der Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen wurde und sich damit auch identifizieren. TINFA (auch FLINTA genannt) ist eine Abkürzung und steht für Trans, Inter, Nonbinary, Frauen, Agender.
Das neue Angebot ist gemäss den Veranstaltern auf viel Resonanz gestossen: «Positive Stimmen sagen, dass sie es angenehm finden, dem ‹männlichen Blick› mal nicht ausgesetzt zu sein», schreibt Bimano auf Anfrage von «20 Minuten». Manche würden sich in der TINFA-Halle nun mehr trauen, bouldern zu gehen und schwierigere Boulders auszuprobieren als an den anderen Abenden.
Angebot auf drei Monate begrenzt
Es habe aber auch kritische Stimmen gegeben, die sich durch das Angebot nicht mehr willkommen fühlen. Manche hätten sich betroffen darüber gezeigt, dass es Personen gibt, die sich in Räumen ohne Cis-Männer wohler fühlen.
Wie in der ganzen Gesellschaft komme es auch in der Boulderhalle ab und an zu strukturell bedingten Vorfällen, bei denen sich Menschen unwohl fühlen. Als Beispiele nennt das Bimano-Team Mansplaining, Cat-Calling und «weiteren unangenehme Situationen». Mit der neuen Massnahme wolle man die Halle und den Bouldersport zugänglicher machen.
Das Angebot sei erstmal auf drei Monate begrenzt, danach werde evaluiert, ob und in welcher Form es in Zukunft weitergeführt werde.