ParteienBerner SVP leckt nach Wahlniederlage Wunden
SDA
30.10.2019 - 21:25
Nach dem Verlust von zwei Nationalratssitzen bei den eidgenössischen Wahlen hat der Berner SVP-Präsident Werner Salzmann der Parteibasis ins Gewissen geredet. Die Volkspartei habe sich im klimapolitisch dominierten Wahlkampf zu wenig Gehör mit ihren Themen verschafft.
Während in den rot-grünen Städten die Wahlberechtigten zahlreich an die Urne gingen, sei die Wahlbeteiligung auf dem Land gesunken, erörterte Salzmann an der Delegiertenversammlung der Kantonalpartei am Mittwoch in Kirchberg.
Während die Medien, allen voran SRF, im Vorfeld der Wahlen andauernd das Thema Klima beackerten, hätten beispielsweise Asylfragen keine Rolle gespielt. «Wir haben uns zu wenig klar Gehör verschafft», sagte Salzmann.
Es sei der Partei beispielsweise nicht gelungen, «laut genug zu sagen», dass der ländliche Raum am meisten unter «wirkungslosen Klimamassnahmen» leiden werde.
Salzmann zeichnete ein aus seiner Sicht düsteres Bild der kommenden Legislatur: Höhere Benzinpreise, Gelder, die in den öffentlichen Verkehr in den Städten fliessen, während der ländliche Raum immer mehr ausblutet. Senioren, die ihr Haus verkaufen müssen, weil sie sich grüne Klimavorschriften nicht mehr leisten können, und ein flächendeckendes Ausländerstimmrecht. Gewerbler, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten, weil sie durch den Vaterschaftsurlaub belastet würden. Es brauche die SVP, die diesen Tendenzen entgegenwirke.
Wahlkampfleiter und alt Nationalrat Handruedi Wandfluh erklärte, dass der SVP nicht etwa der bewährte Stimmensammler und abtretende Nationalrat Adrian Amstutz bei den Wahlen gefehlt habe, die Volkspartei habe einen Sitz an die GLP verloren.
Jetzt heisst es «chrampfe»
Amstutz konnte an der Versammlung für seine langjährige Tätigkeit in der Grossen Kammer grossen Applaus entgegennehmen. Jetzt sei nicht Zeit zum Klatschen, sondern zum «chrampfe», redete auch Amstutz den Delegierten ins Gewissen. Zu allererst gelte es, dafür zu sorgen, dass Werner Salzmann im zweiten Ständeratswahlgang vom 17. November in die Kleine Kammer gewählt werde.
Es brauche die bürgerliche Standesvertretung, damit Rot-grün nicht einfach alle Mittel in die Städte umverteile und «alles an den sozialistischen Tropf hängt», sagte Amstutz.
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