Mit einer Solarinitiative wollen die bernischen Grünen dafür sorgen, dass das Potenzial auf Berner Dächern künftig besser genutzt wird. Die Delegierten gaben am Dienstagabend grünes Licht zur Lancierung des Volksbegehrens.
Ein Siebtel des schweizerischen Solarpotenzials liege im Kanton Bern, sagte David Müller, Vizepräsident der Kantonalpartei, an der virtuellen Delegiertenversammlung. Doch der Kanton nutze zurzeit nur vier Prozent. Gehe der Ausbau der Solarenergie im aktuellen Tempo voran, schöpfe der Kanton Bern sein Potenzial erst in 315 Jahren aus.
Die Grünen wollen deshalb das kantonale Energiegesetz ändern. Alle neuen und bestehenden Bauten sollen mit einer Solaranlage ausgestattet werden, wenn sich die Dach- oder Fassadenflächen dafür eignen und die Installation zumutbar ist. Was darunter genau zu verstehen ist, soll der Regierungsrat auf dem Verordnungsweg klären.
Für bestehende Bauten sehen die Grünen eine Übergangsfrist bis 2040 vor. Wer sich von der Pflicht zur Solarenergieproduktion befreien will, muss eine Ersatzabgabe zahlen. Dieses Geld soll zweckgebunden zur Förderung von Energieeffizienz und erneuerbarer Energie verwendet werden.
15'000 Unterschriften müssen die Grünen innert sechs Monaten sammeln, damit ihre Initiative zustande kommt. Der Sammelstart soll am 26. April erfolgen.