Fake-Inserate geschaltetBetrüger hacken Internetseite von Berner Immobilienfirma
Red.
22.9.2023
Betrüger erschweren mit Fake-Inseraten die ohnehin mühsame Wohnungssuche in Schweizer Städten. Nun schrecken sie nicht einmal mehr vor der Immobilienverwaltung zurück und hacken deren Website.
Red.
22.09.2023, 00:00
22.09.2023, 08:19
Red.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die Wohnungssuche in Schweizer Städten, besonders in Zürich, gestaltet sich meist zum Spiessrutenlauf.
Nebst dem knappen Wohnungsangebot und den explodierenden Mietpreisen erschweren Fake-Inserate die Suche.
Im Fall einer blue News-Leserin haben Betrüger sogar die Internetseite einer Immobilienverwaltung gehackt, nur um das Fake-Inserat hochzuladen.
Wer in Schweizer Städten nach einer Wohnung sucht, ist gefordert: ein ausgetrockneter Wohnungsmarkt, explodierende Preise. Nun scheinen Betrüger den Wohnungssuchenden die Suche noch mehr zu erschweren, wie das Beispiel von blue News-Leserin Susanna D.* aus Bülach ZH zeigt.
Auf der Suche nach einer passenden Wohnung in der Stadt Zürich durchkämmt Susanna D. regelmässig die Angebote auf den gängigen Immobilienportalen. Dabei sind ihr mehrere tolle Inserate aufgefallen: Wohnung an toller Lage zu einem bezahlbaren Preis. «Das gibt es in diesem Ausmass in Zürich nicht oft», so Susanna D. Sie wurde wegen der perfekten Konditionen stutzig.
Dass Betrüger Fake-Inserate auf Immobilienportalen aufschalten, war der 30-Jährigen bewusst. Doch als sie auf der Webseite des ursprünglichen Immobilienanbieters, der Adlatus AG, dasselbe Inserat sah, rief sie bei der Firma an, um sich nach dem attraktiven Mietobjekt zu erkundigen.
Die Immobilienverwaltung informierte sie, dass Betrüger die Website gehackt und das falsche Inserat hochgeladen hätten.
Anstelle einer Wohnungsbesichtigung gab es eine weitere Enttäuschung für Susanna D.: «Ich finde es unglaublich, wie perfide diese Betrüger vorgehen. Dass man wegen Sicherheitslücken betrogen werden kann, ist eine bodenlose Frechheit.» Die Betrüger hätten wohl gehofft, dass das Inserat dadurch glaubwürdiger wirke als auf Immobilienportalen, so Susanna D.
Die Adlatus AG bestätigt den Vorfall auf Anfrage von blue News. Man habe sofort reagiert und das Inserat noch am selben Abend gesperrt. Das sei der Firma das erste Mal passiert. Auch dem Schweizer Mieterverband sind Fake-Inserate, die von Betrügern auf die gehackte Website hochgeladen wird, neu.
Trotzdem gilt weiterhin aufgepasst bei der Wohnungssuche. Hier die wichtigsten Punkte, woran du ein Fake-Inserat erkennst:
Daran erkennst du die Fake-Inserate
Die Miete entspricht nicht dem üblichen Marktpreis der Wohnungsumgebung.
Der Wohnungsbeschrieb enthält keine genauen Details.
Schau die Bilder genau an – auf manchen Bildern von angeblichen Schweizer Wohnungen sind zum Beispiel ausländische Steckdosen zu sehen.
Aufgepasst, wenn Vorauszahlungen gefordert werden: Grundsätzlich gilt, nie Geld zu überweisen, bevor du die Wohnung besichtigt und einen Mietvertrag unterschrieben hast.
Aufgepasst bei den Verträgen: In der Regel gilt, Verträge, die nicht in Deutsch oder einer anderen Schweizer Landessprache verfasst sind und der Gerichtsstand im Ausland ist, nicht zu unterzeichnen, zumindest nicht ohne vorgängige rechtliche Beratung.
Verlangt der vermeintliche Vermieter Ausweiskopien oder Kontoangaben, ist ebenfalls Vorsicht geboten. Denn deine persönlichen Daten können Betrüger benützen, um sich eine falsche Identität aufzubauen.