Solidaritätsverkauf von Fasnachtsplaketten in Bern.
Eines der vielen Geisterspiele, hier das Spiel Biel-ZSC.
Bielerin positiv getestet
Solidaritätsverkauf von Fasnachtsplaketten in Bern.
Eines der vielen Geisterspiele, hier das Spiel Biel-ZSC.
Nun hat auch der Kanton Bern seinen ersten bestätigten Coronavirus-Fall. Das Virus wurde bei einer 21-jährigen Frau aus Biel nachgewiesen. Sie wurde ins Spital gebracht und isoliert.
Das teilte das Kantonale Führungsorgan am Samstag mit. Die Frau war vor einer Woche aus Mailand zurückgekehrt. Seit Dienstag litt sie an trockenem Husten und Halsschmerzen. Fieber hatte sie aber nicht.
Am Donnerstag suchte sie das Notfallzentrum des Bieler Spitals auf. Die Covid-19-Diagnose wurde durch das Referenzlabor Genf bestätigt. Das Kantonsarztamt prüft nun, mit wem die Frau in direktem oder indirektem Kontakt stand.
Im Kanton Bern wurden bisher über 120 Verdachtsfälle als negativ bestätigt. Weitere sind noch in Abklärung.
Scharfe Bestimmungen
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus geht der Kanton Bern weiter als andere. Für Anlässe mit weniger als 1000 Personen setzt er hohe Hürden.
Die Organisatoren müssen nachweisen, dass keine Personen anwesend sind, die in den vergangenen zwei Wochen aus Covid-19-betroffenen Regionen angereist sind. Und sie müssen die Identität aller Personen kennen.
Die Behörden wollen so sicherstellen, dass möglicherweise infizierte Personen auch im Nachhinein gefunden werden können. Wer sich nicht an die Auflagen hält, macht sich laut dem Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause grundsätzlich strafbar.
Gottesdienste abgesagt
Viele Veranstalter sehen sich ausserstande, die strengen Bedingungen zu erfüllen. Deshalb häuften sich am Samstag die Absagen. Viele Konzerte und Sportanlässe wurden gestrichen. Im Berner Münster gibt es am Sonntag keinen Gottesdienst. Die Schweizerische Evangelische Allianz empfiehlt, auf das Abendmahl zu verzichten.
Es gibt aber auch Organisatoren, die sich nicht beirren lassen. Kinos und Theater etwa konnten sich mit den Behörden auf die Durchführung der Vorstellungen verständigen. Die Pferdesportwoche im Nationalen Pferdezentrum Bern (NPZ) wird zu Ende geführt, wobei alle Teilnehmer, Betreuer und Zuschauer erfasst werden.
In der Mühle Hunziken und in der Reitschule müssen sich die Gäste registrieren – auch die Gäste des queer-feministischen Pornographie-Festivals Schamlos in der Grossen Halle sollen ihre Namen auf einer Liste beim Eingang hinterlassen. Der Flohmarkt der Reitschule vom Sonntag wurde hingegen abgesagt.
Von Absagen werden viele Veranstalter hart getroffen. So droht der Berner Fasnacht ein Loch in der Kasse. Am Samstag fand deshalb in der Altstadt ein Solidaritätsverkauf von Plaketten statt.
Keine Küsse im Rathaus
Am Montag sollen die bernischen Schulkinder wie gewohnt zur Schule gehen. Auch der Lehrbetrieb an der Universität wird fortgesetzt. Die acht Hörsäle mit über 250 Plätzen werden aber einstweilen nicht genutzt. Die Vorlesungen werden durch digitale Lösungen ersetzt.
Wie geplant stattfinden soll die Frühjahrssession des bernischen Grossen Rates. Allerdings werden diesmal die Personalien der Besucher auf der Tribüne aufgenommen. Die Parlamentsdienste empfahlen zudem den 160 Grossratsmitgliedern, aufs Händeschütteln und auf Begrüssungsküsse zu verzichten.
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