Klima-Aktivisten lüfteln «Bis die SUVs aus der Stadt verbannt sind»

mmi

6.3.2023

Bereits im vergangenen Oktober haben die Aktivisten von «Tyre Estinguishers» bei 30 Geländewagen in der Stadt Zürich die Luft aus den Pneus gelassen.
Bereits im vergangenen Oktober haben die Aktivisten von «Tyre Estinguishers» bei 30 Geländewagen in der Stadt Zürich die Luft aus den Pneus gelassen.

Klima-Aktivisten der Bewegung «The Tyre Extinguishers» haben erneut in Zürich bei 30 Geländewagen die Luft aus den Reifen gelassen. Dies, um die SUVs aus der Stadt zu verbannen und ihren ersten Geburtstag zu feiern.

mmi

Die grossen Geländewagen «entwaffnen», das ist das erklärte Ziel der international tätigen Klima-Aktivisten-Organisation «Tyre Estinguishers», was auf Deutsch so viel wie Reifenlöscher bedeutet. 

Um ihr einjähriges Bestehen zu feiern, zogen Anfang März Mitglieder in England, Italien, Frankreich und Deutschland durch die Strassen und liessen bei Autoreifen die Luft aus den Pneus, ohne die Reifen zu beschädigen.

Zürcher Seefeld: ein wahrer Genuss

Wie «20 Minuten» nun berichtet, sind die Aktivisten auch im Zürcher Seefeld aktiv gewesen. In einem Bekennerschreiben, das dem Newsportal vorliegt, teilt die Organisation mit: «Happy Birthday an uns. Letzte Nacht haben wir nochmals 30 SUVs aus dem Verkehr gezogen.» Das Seefeld sei ein wahrer Genuss.

Unter anderem sei die untätige Politik mitverantwortlich, wie «Tyre Estinguishers» nach einem ersten Streifzug durchs Zürcher Seefeld im Herbst 2022 auf Twitter ihre Aktion verteidigte.

Die Zürcher Regierung mache kaum Anstalten, das Geländewagen-Problem anzugehen, weshalb weitere Aktionen geplant seien. «Wir werden wiederkommen, bis die SUVs aus der Stadt verbannt sind», schreiben die  Aktivisten. Denn für sie sind Geländewagen die zweitgrösste Ursache für den weltweiten CO2-Anstieg der letzten zehn Jahre und demnach eine Katastrophe für Umwelt und Gesundheit.

Auf Anfrage von «20 Minuten» bestätigt die Kantonspolizei Zürich, dass aufgrund dieser Aktion eine Anzeige eingegangen ist. Nebst dem betroffenen Auto seien mehrere platte Reifen an weiteren Fahrzeugen ausgemacht worden.

Sachbeschädigung oder gewaltloser Protest?

Ob es sich bei den Aktionen um Sachbeschädigung oder gewaltlosen Protest handelt, darüber gehen bei den Politiker*innen die Meinungen auseinander.

Für den Stadtzürcher Gemeinderat Dominik Waser (Grüne/ZH) ist der Protest zulässig. Wie er zu «20 Minuten» sagt, brauche es solche Autos in der Stadt nicht und dass deren Besitzer*innen wesentlich zur Klimakrise beitragen würden. 

Anderer Meinung ist FDP-Präsident Përparim Avdili. Für ihn sind die Aktionen reine Sachbeschädigung. Offensichtlich hätten die Aktivisten das System der Schweizer Demokratie nicht verstanden, deshalb müsse die Bewegung «schnellstmöglich» gestoppt werden.

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