Zwischen 10'000 und 20'000 Menschen demonstrieren in Bern gegen den Krieg in der Ukraine. Die bewilligte Kundgebung steht unter dem Motto «Frieden für die Ukraine und ganz Europa».
Zur Demonstration «Frieden für die Ukraine und ganz Europa» in Bern aufgerufen hatte eine breite Allianz von Bewegungen, Organisationen und Parteien (wir haben auch in unserem Ukraine-Ticker berichtet). Sie schätzte die Teilnehmerzahl auf etwa 20'000, wie eine Sprecherin auf Anfrage sagte.
Der Besammlungsort auf der Schützenmatte unweit des Bahnhofs Bern füllte sich am Mittag schnell. Der Verkehr kam zeitweise zum Erliegen. Auf die Strasse gingen junge und ältere Menschen sowohl aus der Schweiz wie auch aus der Ukraine, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.
Bis zu 20'000 Menschen beteiligten sich am Samstag an der Friedensdemo in Bern.
Die Teilnehmer der Friedensdemo ziehen durch die Berner Innenstadt.
Der Bundesrat solle sich vollumfänglich den EU-Sanktionen anschliessen, forderten die Demonstrierenden unter anderem.
Bis zu 20'000 Menschen demonstrieren in Bern für den Frieden - Gallery
Bis zu 20'000 Menschen beteiligten sich am Samstag an der Friedensdemo in Bern.
Die Teilnehmer der Friedensdemo ziehen durch die Berner Innenstadt.
Der Bundesrat solle sich vollumfänglich den EU-Sanktionen anschliessen, forderten die Demonstrierenden unter anderem.
Peace- und Ukraine-Fahnen prägten das Bild. Applaus gab es für Rednerinnen und Redner, die unter anderem «Nein zum Krieg von Putin, Nein zu allen Kriegen» ausriefen und «keinen Franken dem Aggressor» forderten. Pfiffe setzte es ab für den Bundesrat, der die EU-Sanktionen nicht vollumfänglich mittragen wolle.
«Es ist verantwortungslos, dass der Bundesrat die Milliarden in russischem Besitz nicht sofort einfriert», rief SP-Co-Präsident Cédric Wermuth aus. Scharfe Sanktionen wie den Importstopp von russischem Gas und Öl und den Ausschluss Russlands aus dem Zahlungssystem Swift forderte der Grünen-Chef Balthasar Glättli.
Schutzsuchende aufnehmen
In einem gemeinsamen Aufruf forderten die Organisatoren den Bundesrat auch auf, schon jetzt Vorkehrungen treffen, damit so rasch als möglich mindestens 10'000 Schutzsuchende aus der ukrainischen Krisenregion in der Schweiz aufgenommen werden könnten.
«Es ist wichtig, nicht über Geopolitik und Machtblöcke zu sprechen, sondern über die Menschen», betonte die WOZ-Journalistin Anna Jikhareva. «Wir müssen ihre Perspektive ins Zentrum rücken und unser möglichstes tun, um ihnen zu helfen.» Nach einer Schweigeminute brachen die Demonstrierenden zu einem Umzug durch die Innenstadt auf.
Kundgebungen auch in weiteren Schweizer Städten
Zu Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine war am Samstag auch in Genf, Bellinzona, Basel und Luzern aufgerufen worden.
Auch in Basel ist es zu einer Kundgebung gekommen. Auf dem Barfüsserplatz kamen rund tausend Personen an die Friedenskundgebung, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.
In Genf haben sich ebenfalls mehrere hundert Menschen versammelt. Sie forderten insbesondere die Schweizer Behörden auf, zu handeln. Die Kundgebung verlief reibungslos.