Coronavirus – MedtechBrüssel will neue Medtech-Regeln verschieben
SDA
25.3.2020 - 15:48
Die EU-Kommission will die neuen EU-Regeln für die Zulassung von Medizinprodukten (MDR) um zwölf Monate verschieben. Das teilt EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Schweizer Medtech-Firmen käme das sehr entgegen.
«Die für die Behandlung von Covid-19-Patienten lebenswichtigen Geräte müssen weiter auf dem Markt verfügbar bleiben», schrieb Kyriakides am Mittwoch. Deshalb sei die EU-Kommission daran, einen Vorschlag auszuarbeiten, der eine «Verschiebung der Inkraftsetzung» der neuen EU-Regelung um 12 Monate verlange.
Das Inkrafttreten der neuen EU-Zulassungsregeln ist eigentlich für den 26. Mai geplant. Doch die neuen Regeln stellt die Medtech-Firmen, die Skalpelle, aber auch Beatmungsgeräte, Mundschutzmasken und Gummihandschuhe produzieren, vor Probleme. Denn es gibt zu wenig Zulassungsstellen, die ihre Produkte zertifizieren können. Hinzu kommt nun auch noch die Coronakrise.
Daher hat der europäische Medtech-Dachverband auf Bestreben des deutschen Medtech-Dachverbands BVMed hin gefordert, den Geltungsbeginn der neuen EU-Regeln zu verschieben. Swiss Medtech hatte die «Forderung vom BVMed nach einem Moratorium» von Anfang an unterstützt, wie Anita Holler von Swiss Medtech bereits früher schon zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Schweizer Firmen stärker belastet
Was EU-Gesundheitskommissarin Kyriakides getwittert hat, sind für die Schweizer Medizinindustrie gute Neuigkeiten. Denn auch sie müssen wie die Firmen in der EU sich auf die neuen EU-Regeln vorbereiten und nun auch mit den aus der Corona-Pandemie resultierenden Problemen wie etwa Lieferengpässe zurecht kommen.
Hinzu kommt aber bei den Schweizer Unternehmen, dass sie sich zugleich auf den Verlust ihres privilegierten Zugangs zum EU-Binnenmarkt vorbereiten müssen. Der Verlust ist nämlich mit einem erheblichen Mehraufwand und Bürokratie verbunden, der vielen Firmen zu schaffen macht.
Wie vielen Schweizer Firmen die rechtzeitige Umstellung gelingen wird, ist nicht bekannt. Doch Simon Michel, CEO von Ypsomed, sagte kürzlich gegenüber CH-Media-Zeitungen, er gehe davon aus, «dass es von den 450 bis 500 Herstellern in der Schweiz etwa die Hälfte nicht schaffen wird, ihre Produkte rechtzeitig in der EU zuzulassen».
Verknüpfte Dossiers
Grund für diese schwierige Situation der Schweizer Medtech-Branche ist das institutionelle Rahmenabkommen. Die EU hatte wegen nicht genügendem Fortschritt beim Rahmenabkommen klar gemacht, sie werde nicht mehr automatisch bestehende Abkommen mit der Schweiz aktualisieren.
In Bern ging man davon aus, dass wohl erstes Opfer dieser Politik die Medtech-Industrie werden dürfte – wegen der Nicht-Aktualisierung des Abkommens über technische Handelshemmnisse (MRA). Doch nun gibt es für sie einen Silberstreifen am Horizont.
Armeechef Süssli: «Wir können alle Rechnungen bezahlen»
Wegen des langsameren Anstiegs des Bundesbudgets fehlen der Armee insgesamt 11,7 Milliarden Franken. Das sagte Armeechef Thomas Süssli am Donnerstag in Bern vor den Medien. Er äusserte sich zu Berichten über ein Milliardenloch im Armeebudget.
01.02.2024
Gegen Rechtsextremismus: Zehntausende Menschen bei Demo in Hannover
Bundesweit demonstrieren Menschen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie. Allein in Hannover sind am Samstag Zehntausende Menschen auf die Strasse gegangen.
20.01.2024
Rund 350 Demonstrierende fordern Ende des WEF
Rund 350 Demonstrierende haben am Sonntag auf dem Postplatz in Davos Klimagerechtigkeit und das Ende des Weltwirtschaftsforums (WEF) gefordert. Die Demonstrantinnen und Demonstranten forderten das Ende des WEF, Klimagerechtigkeit und einen Stopp der Macht von Grosskonzernen. Juso Schweiz Präsident Nicola Siegrist gab in seiner Rede den «Reichen und Mächtigen» ausserdem die Schuld an dem letztjährigen wärmsten Jahr seit Messbeginn. Die Klimaproblematik geriet aber kurzerhand in den Hintergrund als Siegrist im Nahost-Konflikt klar Stellung bezog und die Protestierenden zu «Free-Palästina»- Rufen aufforderte. Nicht alle riefen mit.
14.01.2024
Armeechef Süssli: «Wir können alle Rechnungen bezahlen»
Gegen Rechtsextremismus: Zehntausende Menschen bei Demo in Hannover