Nur männliche KandidatenBündner Regierungswahlen im Schatten des Baukartell-Skandals
Jara Uhricek, SDA
22.5.2018
Die ohnehin bereits spannenden Bündner Regierungswahlen vom 10. Juni stehen mittlerweile ganz im düsteren Schatten des Bündner Baukartell-Skandals. Wie die diversen Verstrickungen der Kandidaten mit der Affäre von der Stimmbevölkerung goutiert werden, ist die dominierende Frage des Urnenganges.
Um die fünf Sitze in der Kantonsregierung kämpfen sieben Kandidaten, allesamt Männer, darunter drei bisherige. Wiedergewählt werden wollen Mario Cavigelli (CVP), Jon Domenic Parolini (BDP) und Christian Rathgeb (FDP). Zwei Sitze werden frei. BDP-Frau Barbara Janom Steiner (BDP) scheidet aufgrund der Amtszeitbeschränkung aus, der Sozialdemokrat Martin Jäger kandidiert altershalber nicht mehr.
Die SP will ihren Sitz verteidigen mit Grossrat Peter Peyer. Dem bekannten Gewerkschafter werden sehr gute Chancen auf Erfolg zugestanden. Er ist zudem frei von Baukartell-Schlammspritzern.
Die BDP hat ihren vakanten zweiten Sitz bereits kampflos aufgegeben. Nach der Aufdeckung des schweizweit grössten Falles von Bauabsprachen durch die Wettbewerbskommission (Weko) Ende April zog BDP-Mann Andreas Felix mitten im Wahlkampf seine Kandidatur zurück. Als Geschäftsführer des Graubündnerischen Baumeisterverbandes war seine Nähe zu den illegalen Preisabsprachen zu gross. Einen Ersatzkandidaten stellte die Partei daraufhin nicht.
BDP-Regierungsrat angeschlagen
Auch der bisherige BDP-Regierungsrat Parolini ist vom Kartell-Skandal gezeichnet. Noch als Gemeindepräsident von Scuol wurde er über die Bauabsprachen informiert, unternahm aber wenig. Seine Abwahl ist zwar wenig wahrscheinlich, gänzlich ausgeschlossen wird sie aber nicht. Parolini gilt als angeschlagen.
Die Misere der BDP ist die grosse Chance der CVP, einen zweiten Sitz zu erobern. Der Neukandidierende Marcus Caduff fiel im Wahlkampf bisher zwar wenig auf, befindet sich aber ausserhalb des Dunstkreises der Kartell-Affäre und kann auf eine parteitreue Wählerschaft aus dem Bündner Oberland zählen.
Auch CVP-Baudirektor Mario Cavigelli steht einigermassen gut da. Sein Departement dürfte zwar zu den Kartell-Geschädigten zählen, die illegalen Vergabe- und Preisabsprachen ereigneten sich aber grossmehrheitlich vor seiner Amtszeit.
In die Regierung drängt nun im dritten Anlauf die 2008 neugegründete SVP Graubünden. Kandidat Walter Schlegel ist allerdings als Kommandant der Kantonspolizei wegen eines Einsatzes gegen Kartell-Whistleblower Adam Quadroni im Rampenlicht - obwohl unklar ist, ob der Einsatz überhaupt im Zusammenhang steht mit der Kartell-Affäre.
Liedermacher Bardill steigt ins Rennen
In gleicher Sache Fragen stellen lassen muss sich auch Polizeidirektor Christian Rathgeb (FDP). Seine Wiederwahl gilt dennoch als ungefährdet.
Wegen des Baukartells überhaupt als «wilder Kandidat» ins Rennen eingestiegen ist der parteilose Bündner Liedermacher Linard Bardill. Die politische und moralische Krise in Graubünden hätte ihn erschüttert und zum Engagement getrieben, sagte er einen Monat vor der Wahl bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur.
Wie eine kürzlich publizierte Wahlumfrage von Somedia und Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) zur Überraschung vieler zeigte, ist Bardill nicht ohne Chancen und besser unterwegs als SVP-Mann Schlegel. Offenbar ist der Barde für Protestwähler aus fast dem ganzen Parteienspektrum eine Alternative zum bürgerlichen Establishment, welches im Kartellskandal bis zu dessen restloser Aufklärung unter pauschalem Generalverdacht steht.
BDP auch im Parlament gefordert
Trotz Generalverdacht praktisch nicht tangiert von der Kartellaffäre sind die Parlamentswahlen, die ebenfalls am 10. Juni stattfinden. Der Wahlkampf gibt wenig zu reden, obwohl die Ausgangslage durchaus spannend ist.
Um die Wurst geht es auch hier für die BDP. Die in Graubünden staatstragende Partei muss im 120-köpfigen grossen Rat gleich fast die Hälfte ihrer 27 Grossräte ersetzen.
Auch für SP und SVP steht einiges auf dem Spiel. Beide Parteien konnten vor vier Jahren stark zulegen. Nun müssen sie je ein Drittel ihres Personals erneuern, darunter rechts wie links viele politische Schwergewichte.
Entspannt entgegenblicken kann die BDP den gleichzeitig stattfindenden Parlamentswahlen im Glarnerland, welches wie Graubünden zu den «Urkantonen» der jungen Partei gehört. Die Position der BDP im 60-köpfigen Landrat ist gefestigt. Nicht von Schaden ist, dass BDP Schweiz-Präsident Martin Landolt ein Glarner ist. Die Partei hält neun Sitze und bildet die drittgrösste Fraktion.
Zwar wollen die meisten der sieben im Parlament vertretenen Parteien Sitze dazugewinnen, grössere Verschiebungen sind aber nicht zu erwarten. Bis auf den in die Regierung gewählten Kaspar Becker (BDP) treten alle Bisherigen erneut an. Sie müssen sich zwar der Konkurrenz von sage und schreibe 340 neuen Kandidaten stellen, doch handelt es sich bei diesen vor allem um «Listenfüller».
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
Bild: Keystone
Ein Mann liegt auf einem riesigen Landartgemälde des französisch-schweizerischen Künstlers Saype im «Parc de la Grange» in Genf. Die 165 Meter lange und 30 Meter breite, biologisch abbaubare Malerei aus Pigmenten von Holzkohle, Kreide, Wasser und Milcheiweiss entstand auf einer Gesamtfläche von 5'000 Quadratmetern. Die Kunstinstallation ist Bestand des «Beyond Walls Project» und soll menschliche Werte wie Zusammengehörigkeit, Freundlichkeit und Weltoffenheit fördern.
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