Covid-ImpfstoffeBund schliesst drei weitere Verträge über 17 Millionen Dosen ab
SDA/uri
3.2.2021
Der Bund hat mit drei Pharmafirmen weitere Verträge für Corona-Impfstoffe abgeschlossen. Die Zulassung des Vakzins von Astrazeneca verzögert sich aber, weil die Datenlage nicht ausreicht.
Weitere Verträge für Corona-Impfstoffe hat der Bund mit verschiedenen Pharmafirmen unterzeichnet: Mit Curevac für fünf Millionen Dosen, mit Novavax für sechs Millionen Dosen und mit Moderna für weitere sechs Millionen Dosen, wie das das Bundesamt für Gesundheit am Mittwoch mitteilte.
Die Zulassung eines weiteren Impfstoffes von Astrazeneca verzögert sich hingegen: Die aktuellen Daten erlaubten noch keinen positiven Nutzen-Risiko-Entscheid zum schwedisch-britischen Präparat, hiess es. Swissmedic benötige zuerst noch weitere Angaben zur Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität aus einer in Nord- und Südamerika laufenden Phase-III-Studie.
Wann die Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson zugelassen werden können, hängt von der Qualität der noch fehlenden Unterlagen ab. Eine Prognose ist schwierig. Das rollende Verfahren ermöglicht eine rasche Entscheidung, sobald alle nötigen Angaben vorliegen. pic.twitter.com/ZGi0jsjieW
Diese Zwischenbeurteilung werde auch vom beratenden externen Swissmedic Expertengremium gestützt. Sobald die Ergebnisse aus der Studie vorlägen, «könnte eine befristete Zulassung im rollenden Verfahren sehr rasch erfolgen», hiess es.
Impfkommission setzt auf mRNA
Am Dienstagabend hatte bereits die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) empfohlen, dass weitere Daten zur Wirksamkeit des Impfstoffes von Astrazeneca in verschiedenen Altersgruppen, zum Impfschema und zur Akzeptanz des Impfstoffs mit einem gentechnisch veränderten Virus abgewartet werden sollten.
Es gibt verschiedene Ansätze für die Entwicklung von Impfstoffen. Alle haben das gleiche Ziel: Schutz vor Infektionskrankheiten. Aber wie genau funktioniert das? Hier erklären wir die Wirkungsweise eines mRNA Impfstoffs. https://t.co/vQIUKxx1el
Die Kommission empfehle, dass die Impfung von besonders gefährdeten Personen, also Personen über 65 Jahre und Patienten mit Krankheiten, die das Risiko für schwere Covid-19 erhöhen, sowie Mitarbeitende im Gesundheitswesen vorläufig ausschliesslich mit den zugelassenen und empfohlenen mRNA-Impfstoffen erfolgen soll.
Zweifel an Wirksamkeit
In Grossbritannien wird das Präparat, das Astrazeneca gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt hat, bereits seit Anfang Januar grossflächig eingesetzt. Ende Januar gab die EU-Arzneimittelbehörde EMA die europaweite Zulassung für den Impfstoffs - und zwar für Erwachsene ab 18 Jahren ohne eine Altersbegrenzung.
Italien, Deutschland Frankreich und auch Malta schränkten die Anwendung jedoch ein. In Deutschland und Frankreich empfehlen die zuständigen Impfkommissionen das Mittel nur für Erwachsene unter 65 Jahren, Italien und Malta gar nur für Patienten unter 55 Jahren. Zur Begründung hiess es, es gebe nicht ausreichend Daten, die die Wirksamkeit bei älteren Menschen garantieren würden.
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