«Ultima Ratio» Bundesrat Cassis schliesst Impfpflicht nicht kategorisch aus

SDA

16.12.2021

Als Arzt muss er es wissen: Impfungen gehörten zu den erfolgreichsten Instrumenten in der Geschichte der Medizin, sagt Bundespräsident Ignazio Cassis und will daher eine allgemeine Impfpflicht nicht ausschliessen.
Als Arzt muss er es wissen: Impfungen gehörten zu den erfolgreichsten Instrumenten in der Geschichte der Medizin, sagt Bundespräsident Ignazio Cassis und will daher eine allgemeine Impfpflicht nicht ausschliessen.
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Im Moment ist ein Impfobligatorium kein Thema in der Schweiz, ausschliessen will es Ignazio Cassis aber nicht. Der Bundesrat fordert in einem Interview auch mehr Tempo bei den Booster-Impfungen.

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Bundesrat Ignazio Cassis schliesst eine Impfpflicht zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht kategorisch aus. Impfungen gehörten zu den erfolgreichsten Instrumenten in der Geschichte der Medizin. «Damit haben wir Krankheiten wie Pocken und Kinderlähmung ausgerottet», sagte Cassis in einem Interview mit den CH-Medien. Als «Ultima ratio» müsse man daher über eine Impfpflicht nachdenken.

Im Moment rechtfertigten die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus und die Todesfälle allerdings kein Impfobligatorium. «Es wäre nicht verhältnismässig in der Schweiz», so Cassis. «Ein Impfobligatorium ist ein massiver Einschnitt in die persönliche Freiheit

Geduld mit impfunwilligen Menschen

Der Bundesrat wäge bei jeder Massnahme zur Eindämmung des Coronavirus sorgfältig ab. Es gehe dabei nicht nur um medizinische, sondern auch um gesellschaftliche Fragen. Als ehemaliger Kantonsarzt habe er gelernt, Geduld mit impfunwilligen Menschen zu haben.

Cassis gestand ein, dass es mit den Booster-Impfungen rascher vorwärtsgehen müsste. Als Mediziner sei seine Vorstellung zur Impfkampagne ziemlich klar. Aber: «Die Schweiz ist die Schweiz. Der Bundesrat kann nicht zentralistisch Massnahmen erlassen wie zum Beispiel Frankreich.»

Es sei normal, «dass auch in einer Pandemie das Selbstverständnis bleibt, selber entscheiden zu wollen, auch bei der Impffrage.» Die direkte Demokratie sei eine wunderbare Sache, so Cassis, «aber nicht unbedingt das beste Instrument zur Bewältigung einer Pandemie-Situation