Kein Grund mehr zur SorgeCorona ist in der Schweiz so gut wie vergessen
SDA, gbi
28.8.2022 - 06:00
Nur 11 Prozent der Schweizer Bevölkerung hält die Bekämpfung der Corona-Pandemie für eines der drängendsten Probleme. Viel wichtiger sind den Menschen Gesundheitskosten, Altersvorsorge und Klimawandel.
SDA, gbi
28.08.2022, 06:00
28.08.2022, 09:01
SDA
Was bereitet den Menschen in der Schweiz am meisten Sorgen? Das Coronavirus jedenfalls nicht, wie eine neue Umfrage des Konzerns Tamedia und «20 Minuten» zeigt.
Mehr als die Hälfte der Befragten zählte stattdessen drei andere Themen als drängendste Probleme auf. An der Spitze standen mit Abstand die Gesundheitskosten: Zwei von drei Befragten zählten diese zu den wichtigsten Problemen. Ebenfalls grosse Sorgen bereiten den Menschen die Altersvorsorge und der Klimawandel.
Hinter diesem Spitzentrio beschäftigt die Menschen das Verhältnis zur EU, die Migration sowie das Bildungswesen. Die Pandemiebekämpfung befindet sich mit der Arbeitslosigkeit und dem religiösen Fanatismus am Ende der Liste der drängendsten Probleme. Nur 11 Prozent gaben an, die Pandemie-Bekämpfung sei eine wichtige Herausforderung. Drei Viertel der Befragten gaben denn auch an, die Corona-Politik der Schweiz positiv oder eher positiv zu beurteilen.
Bei der identischen Umfrage vom Dezember 2021 zählten noch über 50 Prozent der Befragten die Pandemiebekämpfung zu den drängendsten Problemen, sie rangierte damals auf Platz 3 der entsprechenden Liste. An der Spitze befanden sich schon im Dezember 2021 die Gesundheitskosten und die Altersvorsorge.
Neue AKW fallen trotz drohender Stromlücke durch
Ein spezielles Augenmerk richtete die aktuelle Umfrage auf die Energiethematik. So glauben fast zwei Drittel der Befragten, dass es im Winter zu einem spürbaren Energieengpass kommen wird. Über 40 Prozent gaben zudem an, sich auf einen Mangel vorzubereiten, etwa in dem sie Brennmaterial wie Holz und Öl kaufen oder sich einen Notvorrat anlegen.
Linderung erhoffen sich knapp Zweidrittel der Befragten von einem Ausbau der erneuerbaren Energien – notfalls zulasten des Landschaftsschutzes. Auch eine verlängerte Betriebsdauer bestehender Kernkraftwerke wird laut Umfrage von über der Hälfte unterstützt; der Bau neuer Atomkraftwerke findet hingegen keine Mehrheit.
Dabei zeigten sich Männer als deutlich aufgeschlossener gegenüber Kernkraft als Frauen. Während nur jede dritte Frau findet, die Schweiz solle Atomenergie auch in Zukunft nutzen und neue AKW bauen, stimmten 45 Prozent der Männer dieser Aussage zu.
Für die Umfrage wurden Mitte August etwas mehr als 26'000 Personen befragt. Die Ergebnisse wurden für die Analyse nach demographischen, geographischen und politischen Variablen modelliert. Die Umfrage sei damit repräsentativ, sagte Politologe Fabio Wasserfallen, der in die Durchführung der Umfrage involviert war, zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Was Junge über die Altersvorsorge denken
Weil wir alle länger leben, kommt die Altersvorsorge unter Druck. Das betrifft insbesondere die Jungen. In einer Strassenumfrage wollte blue News wissen: Was denkt ihr darüber?