St. Gallen CVP-Kantonsrat wegen versuchter sexueller Handlungen mit Kindern verurteilt

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14.1.2019

Der St. Galler CVP-Nationalrat Michael Hugentobler schickte einer vermeintlich 13-Jährigen Sexvideos und bat um Nacktbilder. Nun wurde er verurteilt.

Eine 13-Jährige namens Sara glaubte Michael Hugentobler am anderen Ende des Chats, als er sie nach Nacktbildern fragte. Tatsächlich jedoch war es ein verdeckter Ermittler der Polizei, mit dem der St. Galler CVP-Kantonsrat auf einer Chatplattform Nachrichten austauschte.

Wie «20 Minuten» unter Berufung auf den Strafbefehl berichtet, fragte Hogentobler die vermeintliche Minderjährige zunächst, ob sie schon einmal einem nackten Mann zusehen habe. Anschliessend schickte er ihr ein Video, in dem er sexuelle Handlungen an sich vornahm und bat sie, auf gleiche Weise zu antworten. In anderen Chats schickte er zwei Personen, die nach eigener Angabe 15 Jahre alt waren, Bilder seines erregten Gliedes.

Die Staatsanwaltschaft St. Gallen verurteilte den 37-Jährigen wegen versuchter sexueller Handlungen mit einem Kind und Pornografie in mehreren Fällen zu einer bedingten Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu je 100 Franken sowie einer Busse, deren Höhe sich auf 3'600 Franken beläuft.

Ausgebildeter Lehrer

Der ausgebildete Primar- und Sekundarlehrer war bis Juli 2017 noch als Lehrer tätig, für die CVP leitete der Kantonsrat bis dato die Fachkommission Bildung und Erziehung. Im Zuge der Verurteilung kündigte er an, von allen Gremien zurücktreten zu wollen. «Ich habe einen grossen Fehler begangen und würde es nur zu gerne rückgängig machen. Das geht aber leider nicht», zitiert ihn «20 Minuten».



Der Vizepräsident der St. Galler CVP, Andreas Widmer, erklärte, dass die Partei erst heute von den Vorfällen erfahren habe. «Was Michael Hugentobler tat, verurteilen wir aufs Schärfste – so etwas ist weder tolerier- noch entschuldbar. Wir begrüssen seinen Rücktritt aus allen Ämtern – wäre dieser nicht von selbst erfolgt, hätten wir ihn ausgeschlossen. Als Politiker ist er für unsere Partei nicht mehr tragbar.»

Bilder aus der Schweiz
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