Corona-Überblick 30'000 Menschen gedenken mit Lichtermeer in Wien Corona-Toter +++ Gewalt bei Protesten in Belgien 

red, sda

19.12.2021

In der Bevölkerung ist die Zustimmung zu einem Lockdown für Ungeimpfte einer Umfrage zufolge überraschend hoch. Jeder respektive jede zweite von rund 1000 Befragten war dafür, wie eine repräsentative Umfrage des Link-Instituts im Auftrag des «SonntagsBlicks» zeigte.

47 Prozent lehnten einen Lockdown für Ungeimpfte ab, 3 Prozent antworteten mit «weiss nicht». Bei den 60- bis 79-Jährigen stiess diese Idee sogar bei zwei Dritteln auf Zustimmung. Dagegen lehnten 80 Prozent aller Befragten einen allgemeinen Lockdown ab.

Auch die Zustimmung für eine allgemeine Impfpflicht war ähnlich. Die Hälfte sprach sich dafür aus. Am rigorosesten zeigten sich demnach die Senioren: 62 Prozent der Älteren wollten die allgemeine Impfpflicht. Die Idee für eine solche stiess vor allem in der italienischen Schweiz auf breite Zustimmung. Dort waren 68 Prozent dafür.

65 Prozent aller Befragten stellten sich zudem hinter eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie etwa Pflegeberufe.

Unzufriedene Kantone wegen Verkürzung der Booster-Wartezeit

Die Kantone haben die Booster-Kampagne laut Kantonsärzte-Chef Rudolf Hauri nicht verschlafen. Einzelne Kantone ihrerseits kritisierten den Bundesrat über das Wochenende wegen der Verkürzung der Wartezeit auf vier Monate. Für den bernischen Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg wäre es unverantwortlich, Hunderttausende ohne offizielle Empfehlung zu boostern.

Man könne Impf-Kapazitäten nicht ins Leere hinaus aufrechterhalten, es brauche eine gewisse Beweglichkeit. Bei der Booster-Impfung gehe es vor allem darum, «dass man sie macht», sagte Hauri in der «Samstagsrundschau» von Schweizer Radio SRF.

Israels Gesundheitsministerium empfiehlt Reiseverbot in die Schweiz

Israels Gesundheitsministerium hat sich am Sonntag für ein Reiseverbot in weitere Länder ausgesprochen, darunter auch die Schweiz und die USA. Die Massnahme zur Eindämmung der Omikron-Variante des Coronavirus solle nach einer Billigung durch die Regierung am Dienstag um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft treten, hiess es in der Mitteilung des Gesundheitsministeriums.

Weitere als «rot» eingestufte Länder seien Italien, Belgien, Ungarn, Marokko, Portugal, Kanada sowie die Türkei und Deutschland. In Israel gilt bereits ein Einreiseverbot für Ausländer. Mehr als 50 Länder – vor allem in Afrika – galten ausserdem schon als «rot», Israelis dürfen dorthin nur mit Sondergenehmigung reisen.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze

  • Israels Gesundheitsministerium hat sich am Sonntag für ein Reiseverbot in die Schweiz ausgesprochen.
  • Auch in Spanien spitzt sich die Lage zu: Am Mittwoch trifft sich die Regierung, um Massnahmen zu bereden.
  • 300 Passagiere einer Kreuzfahrt mussten ihre Reise vorzeitig auf Gran Canaria abbrechen. Mehrere Gäste waren positiv auf das Virus getestet worden.
  • Dänemark und die Niederlande schliessen ab Sonntag wieder grosse Teile des öffentlichen Lebens.
  • Eine Umfrage zeigt: Die Schweizer Bevölkerung steht hinter den Massnahmen, die der Bundesrat beschlossen hat. Senior*innen würden gar noch weiter gehen.

red, sda

19.12.2021

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  • 21.50 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker am Sonntag

  • 21.06 Uhr

    30’000 Menschen gedenken mit Lichtermeer in Wien Corona-Toter

    Mit einem Lichtermeer haben am Sonntagabend in Wien etwa 30’000 Menschen nach Angaben der Polizei der Corona-Todesopfer in Österreich gedacht. Bei der etwa zehnminütigen Kundgebung auf der Ringstrasse trugen die Teilnehmer Kerzen oder Lampen oder hatten die Lichter ihrer Mobiltelefone eingeschaltet. Die Aktion unter dem Motto «#YesWeCare – das#Lichtermeer» wurde von mehreren Dutzend Organisationen wie Gewerkschaften, Ärztekammer und Religionsgemeinschaften unterstützt.

    Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen erklärte sich solidarisch. Das Staatsoberhaupt stellte eine Kerze in ein Fenster der Hofburg. In Österreich sind bisher mehr als 13’000 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.

    Teilnehmer an der Demonstration «Gedenk-Lichtermeer» in Gedenken an die Corona-Verstorbenen und zum Dank an das Gesundheitspersonal auf der Ringstrasse in Wien. 
    Teilnehmer an der Demonstration «Gedenk-Lichtermeer» in Gedenken an die Corona-Verstorbenen und zum Dank an das Gesundheitspersonal auf der Ringstrasse in Wien. 
    Bild: Keystone
  • 20.32 Uhr

    Gewalt bei Protesten gegen Corona-Massnahmen in Belgien

    In Brüssel haben am Sonntag tausende Menschen teils gewaltsam gegen die Coronapolitik der belgischen Regierung demonstriert. An den Protesten nahmen nach Polizeiangaben 3500 Menschen teil, die Veranstalter sprachen von 50’000 Teilnehmern. Der Unmut der Demonstranten richtete sich gegen das Impfen und die Notwendigkeit eines Gesundheitspasses, um Restaurants und Kulturveranstaltungen besuchen zu können.

    Das Brüsseler Europaviertel wurde angesichts der Proteste von einem grossen Polizeiaufgebot gesichert. Gegen Ende der Demonstration, als sich der Protestzug auflöste, kam es zu Ausschreitungen. Eine Gruppe von Demonstranten bewarf Polizisten mit Steinen und Flaschen. Es gab mehrere Festnahmen.

    Die Polizei nahm in der Hauptstadt Brüssel mehr als 50 Menschen fest, wie eine Polizeisprecherin am Abend mitteilte. Dabei kamen in einem Park in der Nähe der EU-Gebäude auch Wasserwerfer und Tränengas zum Einsatz.

    In Belgien werden aktuell knapp 10’000 Corona-Infektionen pro Tag registriert. Am Mittwoch soll darüber beraten werden, wie das Land auf die Omikron-Variante des Coronavirus vorbereitet ist.

    In Brüssel ist es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen.
    In Brüssel ist es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen.
    Bild: AP
  • 19.49 Uhr

    «Saturday Night Live» wegen Corona ohne Publikum – Hanks als Gaststar

    Die traditionsreiche US-Sketch-Show «Saturday Night Live» ist am Samstag wegen einer schweren Corona-Welle in New York ohne Studiopublikum und mit nur wenigen Ensemble-Mitgliedern produziert worden. Statt der sonst rund 20 Comedians waren nur 2 im Studio Teil der Aufzeichnung. Die Entscheidung sei als «Vorsichtsmassnahme» getroffen worden, teilte die Produktion der Sendung wenige Stunden vor der Ausstrahlung bei Twitter mit. Die «New York Times» und andere Medien berichteten, dass mehrere Comedians des Ensembles positiv auf das Virus getestet worden seien.

    Schauspieler Paul Rudd trat wie geplant auf, Tom Hanks und Tina Fey sprangen kurzfristig als Gastmoderatoren ein. Musik-Gast Charli XCX sagte ihren Auftritt ab.

    «Saturday Night Live» wird seit 1975 live ausgestrahlt. Am Samstagabend wurden statt der sonst vor Publikum gespielten Sketche viele Clips aus der Geschichte der Sendung gezeigt.

    New York erlebt derzeit einen starken Anstieg neuer bestätigter Corona-Fälle. Innerhalb der vergangenen Woche haben sich die Fallzahlen nach Angaben der Stadt von rund 2500 auf mehr als 5000 pro Tag verdoppelt.

    US-Schauspieler Tom Hanks. 
    US-Schauspieler Tom Hanks. 
    Archivbild: Keystone
  • 19.29 Uhr

    Deutscher Expertenrat empfiehlt rasche Kontaktbeschränkungen wegen Omikron

    Wegen der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus empfiehlt der Corona-Expertenrat der Bundesregierung die rasche Einführung von Kontaktbeschränkungen. Aus dem zu erwartenden Szenario «ergibt sich Handlungsbedarf bereits für die kommenden Tage», hiess es in einem am Sonntag veröffentlichen Beschluss des Gremiums. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schloss einen harten Lockdown noch vor Weihnachten derweil aus.

    Der Expertenrat betonte, wirksame bundesweit abgestimmte Gegenmassnahmen zur Kontrolle des Infektionsgeschehens müssten vorbereitet werden. Zu Art und Umfang der notwendigen Kontaktbeschränkungen machte das 19-köpfige Expertengremium in seinem einstimmig gefassten Beschluss keine Angaben.

    Zur Begründung für seine Empfehlung verwies der Rat auf die als besonders infektiös geltende Omikron-Virusvariante, die eine «neue Dimension» in das Pandemiegeschehen bringe: «Die in Deutschland angenommene Verdopplungszeit der Omikron-Inzidenz liegt aktuell im Bereich von etwa zwei bis vier Tagen.»

    Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte in der ARD, die «kritische Zahl» von Omikron-Infizierten sei in Deutschland bereits überschritten. Die Politik müsse nun der unvermeidlichen Ansteckungswelle «begegnen».
    Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte in der ARD, die «kritische Zahl» von Omikron-Infizierten sei in Deutschland bereits überschritten. Die Politik müsse nun der unvermeidlichen Ansteckungswelle «begegnen».
    Bild: Bernd von Jutrczenka/dpa
  • 18.37 Uhr

    EU erhält im ersten Quartal 2022 zusätzlich 20 Millionen Biontech-Impfstoffdosen

    Die EU erhält im ersten Quartal 2022 über die bisherigen Bestellungen hinaus zusätzlich 20 Millionen Impfstoffdosen von Biontech/Pfizer. Wie die EU-Kommission am Sonntag mitteilte, kommen die zusätzlichen Dosen zur ohnehin bereits eingeplanten Liefermenge von 195 Millionen Biontech/Pfizer-Dosen hinzu.

    Von den zusätzlichen Dosen sollen die Mitgliedstaaten im Januar fünf Millionen erhalten. Weitere fünf Millionen sollen im Februar und zehn Millionen im März geliefert werden.

    Europa bereitet sich derzeit auf eine neue Corona-Welle durch die hochansteckende Omikron-Virusvariante vor. Viele Länder treiben ihre Impfkampagnen deshalb voran, verhängen Reisebeschränkungen oder erlassen andere Massnahmen, um die im November erstmals in Südafrika entdeckte Variante in Schach zu halten.

  • 17.40 Uhr

    Nidwalden schliesst am Nachmittag Schalter der Verwaltung

    Die Schalter der Nidwaldner Kantonsverwaltung bleiben ab Montag wegen der Verschärfungen der Coronamassnahmen durch den Bundesrat bis auf Weiteres geschlossen. Die Verwaltung will so die Homeoffice-Pflicht umsetzen.

    Ab Montag seien die Schalter jeweils nur noch am Morgen von 8 bis 12 Uhr bedient, teilte der Kanton Nidwalden am Sonntag mit. Ziel der Massnahme sei die Reduktion von Kontakten. Sämtliche Stellen seien weiterhin per E-Mail und Telefon für die Bevölkerung erreichbar.

    Falls ein wichtiges Geschäft nicht auf diesem Weg erledigt werden kann, braucht es eine Voranmeldung für einen Schaltertermin. Die Massnahme dient gemäss Mitteilung dem Schutz der Kundinnen und Kunden sowie der Mitarbeitenden der Kantonsverwaltung.

    Der Kanton Nidwalden schränkt wegen Corona die Schalteröffnungszeiten seiner Verwaltung ein. (Archivbild)
    Der Kanton Nidwalden schränkt wegen Corona die Schalteröffnungszeiten seiner Verwaltung ein. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 17.29 Uhr

    Royales Weihnachten auf Sandringham wegen Omikron auf der Kippe

    Die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante in Grossbritannien könnte auch die Pläne von Königin Elizabeth II. für die Weihnachtstage auf den Kopf stellen. Die Royal Family spreche derzeit mit ihren Beratern über verschiedene Alternativen für die Festtage, berichtete der «Telegraph» am Sonntag unter Berufung auf Insider-Quellen.

    Eigentlich hatte die Queen sich nach einem turbulenten Jahr – wie vor der Pandemie üblich -– mit ihrer Grossfamilie auf dem ostenglischen Landsitz Sandringham treffen und dort auch in die Kirche gehen wollen. Der Termin gehört traditionell zum royalen Kalender und wird üblicherweise gross von Medien und Royal-Fans begleitet.

    Nun steht stattdessen eine kleinere Feier zur Debatte. Möglich ist auch, dass die Queen – wie bereits im vergangenen, von der Pandemie geprägten Jahr – auf Schloss Windsor bleiben wird. Ihre Kinder und Enkelkinder wollen sie dem «Telegraph» zufolge aber definitiv besuchen und nach dem Tod ihres Ehemanns Prinz Philip im April auf keinen Fall Weihnachten alleine lassen.

    Zuletzt hatten mehrere Absagen bei öffentlichen Terminen Sorgen über die Gesundheit der 95 Jahre alten Monarchin ausgelöst. Es soll laut Berichten jedoch der ausdrückliche Wunsch der Queen gewesen sein, dieses Jahr die Festtage wieder auf Sandringham zu verbringen. (Archivbild)
    Zuletzt hatten mehrere Absagen bei öffentlichen Terminen Sorgen über die Gesundheit der 95 Jahre alten Monarchin ausgelöst. Es soll laut Berichten jedoch der ausdrückliche Wunsch der Queen gewesen sein, dieses Jahr die Festtage wieder auf Sandringham zu verbringen. (Archivbild)
    Bild: AP
  • 17.11 Uhr

    Fauci: Omikron «wütet» durch die ganze Welt

    Der führende US-Immunologe Anthony Fauci hat vor den Gefahren der neuen Omikron-Variante des Coronavirus gewarnt. Omikron «wütet einfach weltweit», sagte der Corona-Spitzenberater des Weissen Hauses am Sonntag dem Sender NBC. Präsident Joe Biden werde sich in Kürze mit einer Stellungnahme an die amerikanische Bevölkerung wenden, um sie eindringlich vor den Gefahren des Corona-Winters zu warnen.

    Fauci sagte in der Sendung «Meet the Press», das wahre Problem für das Gesundheitssystem in den USA sei es, dass so viele Menschen in den USA die sich impfen können, das noch nicht getan hätten.

    Angesprochen darauf, dass Biden vor zehn Monaten die Hoffnung geäussert hatte, dass an Weihnachten wieder Normalität eingekehrt sein könnte, sagte Fauci, eine solche Hoffnung sei nur zu verständlich. «Aber eines, was wir nach fast zwei Jahren Erfahrung mit dem Virus wissen, ist, dass es wirklich sehr unvorhersehbar ist.»

  • 16.20 Uhr

    Unzufriedene Kantone wegen Verkürzung der Booster-Wartezeit

    Die Kantone haben die Booster-Kampagne laut Kantonsärzte-Chef Rudolf Hauri nicht verschlafen. Einzelne Kantone ihrerseits kritisierten den Bundesrat über das Wochenende wegen der Verkürzung der Wartezeit auf vier Monate. Für den bernischen Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg wäre es unverantwortlich, Hunderttausende ohne offizielle Empfehlung zu boostern.

    Man könne Impf-Kapazitäten nicht ins Leere hinaus aufrechterhalten, es brauche eine gewisse Beweglichkeit. Bei der Booster-Impfung gehe es vor allem darum, «dass man sie macht», sagte Hauri in der «Samstagsrundschau» von Schweizer Radio SRF.

    Es mache keinen Sinn, nun alle an einem Tag zu boostern. Eventuell sei die zeitliche Verteilung am Schluss sogar ein Vorteil für die Grundimmunität der Gesellschaft. Die Wirkung der zweiten Impfung verschwinde ja nicht von einem Tag auf den anderen. «Es wird sich zeigen, ob wir am Schluss langsamer sind als andere Länder.»

    Entscheidend ist für Hauri immer eine saubere Datenanalyse, bevor man entscheidet, was nun gilt. Das könne man seinetwegen dann rückblickend als zu defensive Kommunikation der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif) beurteilen. Der Konjunktiv sei aber immer «ein schlechter Berater».( Archivbild)
    Entscheidend ist für Hauri immer eine saubere Datenanalyse, bevor man entscheidet, was nun gilt. Das könne man seinetwegen dann rückblickend als zu defensive Kommunikation der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif) beurteilen. Der Konjunktiv sei aber immer «ein schlechter Berater».( Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 15.52 Uhr

    Staatsfernsehen meldet erste Omikron-Infektion im Iran

    Im Iran ist erstmals eine Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus entdeckt worden. Das meldete das Staatsfernsehen am Sonntag. Die Regierung rief die Menschen auf, sich impfen zu lassen. Offiziellen Angaben zufolge sind etwa 60 Prozent der rund 85 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner vollständig geimpft, das entspricht mehr als 50 Millionen. Zirka 3,5 Millionen Menschen haben eine Auffrischung erhalten.

    Der Iran nutzt insbesondere den chinesischen Sinopharm-Impfstoff, aber auch das Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca und den russischen Impfstoff Sputnik V. Die Regierung drängt vollständig Geimpfte, sich eine Booster-Impfung spritzen zu lassen.

  • 14.54 Uhr

    Israels Gesundheitsministerium empfiehlt Reiseverbot in die Schweiz

    Israels Gesundheitsministerium hat sich am Sonntag für ein Reiseverbot in weitere Länder ausgesprochen, darunter auch die Schweiz und die USA. Die Massnahme zur Eindämmung der Omikron-Variante des Coronavirus solle nach einer Billigung durch die Regierung am Dienstag um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft treten, hiess es in der Mitteilung des Gesundheitsministeriums.

    Weitere als «rot» eingestufte Länder seien Italien, Belgien, Ungarn, Marokko, Portugal, Kanada sowie die Türkei und Deutschland. In Israel gilt bereits ein Einreiseverbot für Ausländer. Mehr als 50 Länder – vor allem in Afrika – galten ausserdem schon als «rot», Israelis dürfen dorthin nur mit Sondergenehmigung reisen.

  • 14.10 Uhr

    Omikron in England nun dominant – 60 Prozent aller Fälle

    Es war nur eine Frage der Zeit: Omikron, die neue Coronavirus-Variante, hat im Vereinigten Königreich die Mutante Delta verdrängt. Allein gestern wurden 10’059 neue Omikron-Fälle gemeldet.

    Die hoch ansteckende Omikron-Mutante ist in England zur dominierenden Variante des Coronavirus geworden. Omikron mache nun 60 Prozent aller Fälle im Land aus, sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid im Sky News-Interview.

    Die Variante hatte sich in den vergangenen Wochen rasant ausgebreitet: Allein am Samstag wurden im Vereinigten Königreich 10.059 neue Omikron-Fälle gemeldet – dreimal so viele wie am Tag zuvor. Auch in Schottland ist Omikron bereits dominant.

    Gleichzeitig spitzt sich in Grossbritannien, wo bislang noch recht weitreichende Freiheiten gelten, die Debatte um schärfere Corona-Massnahmen zu. Medienberichten zufolge laufen Diskussionen über eine Art Wellenbrecher-Lockdown nach den Weihnachtstagen. Wissenschaftliche Berater fordern eine möglichst schnelle Verschärfung der Massnahmen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Man sei «fast sicher, dass es aktuell Hunderttausende neue Omikron-Infektionen pro Tag» in England gebe – also eine hohe Dunkelziffer. Einige Modellierer warnten dem «Guardian» zufolge, ohne schärfere Massnahmen drohten bis zum Jahreswechsel bis zu zwei Millionen Neuinfektionen täglich.

    Dicht an Dicht: Passanten auf der Regent Street in London.
    Dicht an Dicht: Passanten auf der Regent Street in London.
    Bild: dpa
  • 13:18 Uhr

    Spanien hält am Mittwoch Krisensitzung ab

    Spaniens Regierungschef Pedro Saánchez hat wegen schnell steigender Corona-Zahlen eine Krisensitzung für diesen Mittwoch einberufen. Bei der Videokonferenz mit den Präsidenten der autonomen Gemeinschaften, die in etwa Ministerpräsidenten in Deutschland entsprechen, solle es um Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie gehen, sagte Sánchez bei einer am Sonntag landesweit ausgestrahlten TV-Ansprache. Die hoch ansteckende Omikron-Variante des Virus zirkuliert auch in Spanien und dürfte nach Einschätzung von Experten schon bald vorherrschend sein.

    Die Gefahr durch das Virus sei auch in Spanien trotz der hohen Impfquote von 90 Prozent aller Bürger über zwölf Jahre «real», warnte Sánchez. Die Infektionszahlen sind in der mittlerweile sechsten Corona-Welle des zu Beginn der Pandemie schwer getroffenen Landes rapide auf eine Sieben-Tage-Inzidenz von nun fast 320 gestiegen. «Diese Inzidenz können wir nicht hinnehmen. Wir müssen unsere Anstrengungen erhöhen», betonte der Regierungschef.

    Ein neuer Notstand oder andere drastische Massnahmen wie ein Lockdown wurden jedoch nicht erwartet, weil die Lage in den Krankenhäusern nicht so dramatisch wie im vergangenen Jahr ist. Derzeit liegen gut 1300 Corona-Patienten auf Intensivstationen und belegen damit 14 Prozent der Kapazitäten.

    Bisher beschränken sich die Corona-Massnahmen in mehreren Regionen auf die 3G-Regel – geimpft, genesen oder getestet – beim Betreten vieler öffentlicher Innenräume, Beschränkungen bei der Auslastung von Gaststätten, Kinos und Konzerthallen sowie auf eine allgemeine Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen sowie teilweise auch im Freien. Nur auf den Kanaren wurde auch die Teilnehmerzahl von Treffen zuhause begrenzt. In Barcelona demonstrierten am Samstagabend wieder mehrere Tausend Menschen gegen Corona-Beschränkungen.

  • 11:30 Uhr

    300 Personen brechen Kreuzfahrt ab

    Wegen mehrerer Corona-Fälle an Bord eines Kreuzfahrtschiffs müssen rund 300 Passagiere vorzeitig ihre Reise auf Gran Canaria beenden. Wie das Unternehmen Tui Cruises mitteilte, gehen alle 1600 Passagiere des Schiffes «Mein Schiff 4» am Sonntag in Las Palmas de Gran Canaria von Bord, die meisten von ihnen planmäßig. Rund 300 von ihnen hätten eigentlich noch sieben Tage auf dem Schiff verbringen wollen, sagte eine Unternehmenssprecherin.

    Die Infektionen seien bei zunächst vier Gästen festgestellt worden. Nach einer vollständigen Testung von Passagieren und Besatzung seien einige weitere Fälle hinzugekommen. Die Betroffenen und Kontaktpersonen wurden in Absprache mit den spanischen Behörden in einem dafür vorgesehenen Bereich an Bord isoliert. Sie sollen nun an Land weiter in Quarantäne bleiben. Die Infizierten hätten entweder keine oder nur leichte Symptome.

    Noch am Sonntag sollte das Schiff mit neuen Gästen ablegen. An Bord gelte zurzeit das 3G-Modell (geimpft, genesen, getestet), vom23. Februar an 2G plus (geimpft oder genesen mit zusätzlichem Test). Aktuell liege die Impfquote bei den erwachsenen Passagieren bei 95 Prozent. Zunächst hatte «bild.de» über den Corona-Ausbruch berichtet.

  • 08.10 Uhr

    Auch Dänemark macht wegen Omikron dicht

    Wegen der rapiden Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus hat Dänemark grosse Teile des öffentlichen Lebens wieder heruntergefahren. Seit Sonntag um 8.00 Uhr müssen Theater, Kinos, Zoos, Vergnügungsparks und Sportstätten geschlossen bleiben. Restaurants dürfen nur nach den Vorgaben der Regierung abends nur noch bis 23 Uhr öffnen.

    Premierministerin Mette Frederiksen legt grosse Teile des öffentlichen Lebens in Dänemark wegen der Omikron-Variante still.
    Premierministerin Mette Frederiksen legt grosse Teile des öffentlichen Lebens in Dänemark wegen der Omikron-Variante still.
    Keystone/Olafur Steinar Gestsson/Ritzau Scanpix via AP

    In dem deutschen Nachbarland mit knapp sechs Millionen Einwohnern steigen die Corona-Zahlen seit einigen Wochen wieder stark an. Am Freitag erreichte die Zahl der täglichen Neuinfektionen einen Rekordwert von rund 12'000. In mehr als einem Fünftel der Fälle handele es sich um die Omikron-Variante, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Die strengeren Regeln gelten zunächst bis Mitte Januar.

    Für Rückkehrer aus Dänemark sowie auch aus Frankreich nach Deutschland gelten jetzt schärfere Regeln. Beide Staaten sind – wie nun fast alle Nachbarländer – seit Sonntag als Hochrisikogebiete eingestuft. Wer aus einem solchen Gebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss grundsätzlich zehn Tage in Quarantäne. Frühestens nach fünf Tagen kann man sich mit einem negativen Test davon befreien.

  • 08.00 Uhr

    Senioren wollen Lockdown für Ungeimpfte

    In der Bevölkerung ist die Zustimmung zu einem Lockdown für Ungeimpfte einer Umfrage zufolge überraschend hoch. Jeder respektive jede zweite von rund 1000 Befragten war dafür, wie eine repräsentative Umfrage des Link-Instituts im Auftrag des «SonntagsBlicks» zeigte.

    47 Prozent lehnten einen Lockdown für Ungeimpfte ab, 3 Prozent antworteten mit «weiss nicht». Bei den 60- bis 79-Jährigen stiess diese Idee sogar bei zwei Dritteln auf Zustimmung. Dagegen lehnten 80 Prozent aller Befragten einen allgemeinen Lockdown ab.

    Auch die Zustimmung für eine allgemeine Impfpflicht war ähnlich. Die Hälfte sprach sich dafür aus. Am rigorosesten zeigten sich demnach die Senioren: 62 Prozent der Älteren wollten die allgemeine Impfpflicht. Die Idee für eine solche stiess vor allem in der italienischen Schweiz auf breite Zustimmung. Dort waren 68 Prozent dafür.

    65 Prozent aller Befragten stellten sich zudem hinter eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie etwa Pflegeberufe.

    Der Bundesrat wähnte der Umfrage zufolge die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger hinter seinen letzten Corona-Entscheiden. Zwei Drittel der Befragten befanden etwa die neu beschlossene schweizweite Einführung der 2G-Regel für gut. Gemäss dieser erhalten ab Montag nur noch Geimpfte und Genesene Zugang zu Restaurants, Kinos, Fitnesszentren und Museen. Ungeimpfte müssen draussen bleiben.

  • 07:58 Uhr

    Seit heute um 5.00 sind die Niederlande zu

    In den Niederlanden gilt wegen der Omikron-Variante des Coronavirus ein neuer strenger Lockdown. Seit Sonntag um 5.00 Uhr müssen fast alle Geschäfte sowie Gaststätten, Kultur- und Sporteinrichtungen, Schulen und Friseure geschlossen bleiben. Ausgenommen sind nur Läden wie Supermärkte und Apotheken, die für die Versorgung wichtig sind. Jeder Haushalt darf nun in der Regel nur noch zwei Gäste empfangen. Nur über Weihnachten und zum Jahreswechsel sind ausnahmsweise bis zu vier Besucher erlaubt.

    Ministerpräsident Mark Rutte verkündet die strengen Corona-Massnahmen. Foto: Robin Utrecht/ANP/dpa
    Ministerpräsident Mark Rutte verkündet die strengen Corona-Massnahmen. Foto: Robin Utrecht/ANP/dpa
    Robin Utrecht/ANP/dpa

    Ministerpräsident Mark Rutte begründet den neuen Lockdown mit der extrem schnellen Verbreitung der Omikron-Variante. «Es ist unvermeidlich», sagte Rutte am Samstagabend in Den Haag. «Wir müssen eingreifen, um Schlimmeres zu verhindern.» Der Lockdown soll zunächst bis zum 14. Januar gelten - also bis ins neue Jahr hinein. Eine Ausgangssperre werde es vorerst nicht geben, versprach Rutte.

    Bisher galt in dem deutschen Nachbarland mit etwa 17,5 Millionen Einwohnern schon ein «Abend-Lockdown». Die meisten Geschäfte, Gaststätten sowie Kultur- und Sporteinrichtungen mussten um 17 Uhr schliessen. Die Sieben-Tage-Inzidenz -also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen - lag in den Niederlanden am Samstag bei 617, fast doppelt so hoch wie in Deutschland.

  • 07:56 Uhr

    Österreich befürchtet Radikalisierung

    Die österreichische Regierung warnt vor einer Zusammenarbeit rechtsextremer Impfgegner aus Österreich und Deutschland. «In der Corona-Pandemie arbeiten diese Staatsverweigerer aus Deutschland und Österreich eng zusammen», sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) der «Welt am Sonntag» laut Vorabbericht.

    Karl Nehammer (ÖVP), neuer Bundeskanzler von Österreich. 
    Karl Nehammer (ÖVP), neuer Bundeskanzler von Österreich. 
    Bild: Roland Schlager/APA/Roland Schlager

    Die extremen Antidemokraten formierten sich und versuchten grenzüberschreitend, die Stimmung unter den Impfgegnern auszunutzen und sie weiter anzuheizen, sage Nehammer. Dies sei gefährlich. Dagegen müsse man gemeinsam vorgehen.