Nationalrat Daniel Frei verlässt die SP des Kantons Zürich. Der ehemalige SP-Kantonalparteipräsident wechselt zur GLP. Den selben Schritt macht auch seine Lebensgefährtin, Kantonsrätin Claudia Wyssen. Bei der SP ist man überrascht.
Corina Gredig, GLP-Co-Präsidentin Kanton Zürich, bestätigte am Mittwoch eine entsprechende Meldung von Tages-Anzeiger online gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Mit Frei verzeichnet die GLP im Kanton Zürich – nach Chantal Galladé – einen weiteren prominenten Zugang von der SP. Der 40-Jährige war erst im letzten Dezember für Galladé in den Nationalrat nachgerutscht.
Wie Frei bereits mehrfach ausführte, ist die SP aus seiner Sicht über die Jahre hinweg immer ideologischer und dogmatischer geworden. Diesen Kurs wollte er schon als Parteipräsident (2012-2017) nicht mehr mittragen. Nun hat er parteipolitische Konsequenzen gezogen.
Für ihn sei das Setting einfach nicht mehr stimmig gewesen, sagte Frei am Mittwochabend gegenüber Keystone-SDA. Er habe auch gemerkt, dass er innerhalb der Partei polarisiere. Dies sei keine Basis für eine weitere Zusammenarbeit.
Der Entscheid der SP-Delegierten, ihn auf der Nationalratsliste eher hinten zu platzieren, sei nicht der Grund für seinen Wechsel. Dieses Vorgehen habe ihn lediglich noch bestärkt, sagte Frei.
Bereits zu Beginn der kommenden Session wird er bei der GLP-Fraktion Platz nehmen. Eine Kandidatur für den Nationalrat im Herbst schliesst er jedoch aus, da die Listengestaltung bei der GLP bereits abgeschlossen ist.
Claudia Wyssen sitzt seit vier Jahren im Zürcher Kantonsrat. Sie erzielte bei den Wahlen im Bezirk Uster das beste Ergebnis bei der SP.
Partei zeigt sich «überrascht»
Die SP Kanton Zürich habe von den «überraschenden Parteiwechseln von Daniel Frei und Claudia Wyssen» Kenntnis genommen, teilte die Partei mit. Noch vor weniger als zwei Wochen hätten sich beide um einen Platz auf der Nationalratsliste für die Wahlen im Herbst beworben.
Frei habe den guten zehnten Platz erreicht. Diese Liste der Zürcher SP stehe «nicht nur in ihrer Vielfalt, sondern auch in ihrer politischen Breite exemplarisch für die Partei». Dass Frei und Wyssen nun nicht mehr bereit seien, diese Breite nicht nur einzufordern, sondern auch selber mitzutragen, bedauert die SP Kanton Zürich «ausserordentlich».
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