Gruppe fordert mehr Tempo Das Ausland fährt den SBB mit bis zu 300 km/h davon
aru
10.2.2022
Verglichen mit den Bahnen im europäischen Umland sind die SBB sehr gemächlich unterwegs. Ein neuer Verein will dies nun ändern und drückt aufs Gas.
aru
10.02.2022, 11:01
10.02.2022, 16:09
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Die SBB sei eine Schnecken-Bahn. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Litra, dem Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr. Wie die «CH Media»-Zeitungen berichten, sei man im Ausland dabei, Hochgeschwindigkeitsstrecken zu erstellen, während man in der Schweiz mit der Feinjustierung beschäftigt sei. Zur Veranschaulichung: Auf manchen wichtigen SBB-Strecken beträgt die durchschnittliche Geschwindigkeit rund 100 Kilometer pro Stunde, während im europäischen Umland ein Tempo von 300 Kilometern pro Stunde zur Norm geworden sei.
Eine Höchstgeschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde erreichen die Züge zwischen Olten und Bern sowie im Lötschberg-Basistunnel und auf der Alpen-Transversale unter dem Gotthard und dem Monte Ceneri. Mehr solche Abschnitte mit hohem Tempo gibt es in der Schweiz nicht.
Den Grund dafür sieht das Bundesamt für Verkehr in zusätzlichem Verkehrsaufkommen, wie es zu «CH Media» sagt. Denn wäre die Bahn so schnell unterwegs wie im Ausland, würden die Menschen längere Pendlerstrecken zurücklegen. Dies würde die Zersiedelung fördern und den Energieverbrauch erhöhen: «Weitere, generelle Beschleunigungen und Schnellfahrstrecken sind weder sinnvoll noch umsetzbar.»
Hinsichtlich Tempo seien Züge nicht konkurrenzfähig
Anders sieht dies der Verein Swissrailvolution. Er wurde vor drei Monaten gegründet und wird vom ehemaligen Tessiner Ständerat Filippo Lombardi (Die Mitte) präsidiert. Da die Fahrzeiten der Schweizer Züge mit jenen der Autos nicht konkurrenzfähig seien, müsse die SBB auf mehr als nur drei Strecken mit Tempo 200 fahren, sagt Vereinsmitglied Guido Schoch. Der frühere Präsident der Südostbahn und der Verkehrsbetriebe Zürich sagt im Gespräch mit «CH Media» auch, dass dazu der Bau neuer Bahnstecken notwendig sei.
Bis 2050 solle der Anteil des Personenverkehrs, der im öV zurückgelegt wird, auf 42 Prozent steigen. So lautet die vom Bund gesetzte Zielvorgabe. Seit Jahren liegt dieser Wert jedoch bei lediglich rund 20 Prozent. Wie diese Erhöhung bewerkstelligt werden soll, ist für Schoch schleierhaft, da ein überzeugender Plan fehle.
Die SBB arbeiten zwar stets an ihren Strecken, doch ergeben sich dabei kaum je grosse Zeitersparnisse. Oftmals resultieren lediglich Reisezeit-Reduktionen von rund fünf Minuten, wie etwa beim Brüttener Tunnel zwischen Zürich und Winterthur, dem neuen Zimmerbergtunnel zwischen Zürich und Luzern und der Verbesserung der Verbindung Bern/Lausanne.
Der Ceneri-Basistunnel
Am 17. März 2015 erfolgt ein erster Durchschlag: Bei Vezia wird die Weströhre des Ceneri-Basistunnels in Richtung Süden durchstossen – 13 Monate früher als ursprünglich geplant. Der Hauptdurchstoss in Richtung Norden erfolgte am 21. Januar 2016.
Bild: Keystone/Anthony Aney
Nach dem Durchstoss durchquert traditionell eine Statue der heiligen Barbara den neu geschlagenen Durchgang – auch im Ceneri-Basistunnel war ein Abbild der Schutzpatronin der Tunnelbauer bei der Feier dabei.
Bild: Keystone/Anthony Aney
Der Ceneri-Basistunnel wird ausschliesslich im Sprengvortrieb gegraben, Tunnelbohrmaschinen kommen für die beiden Hauptröhren nicht zum Einsatz.
Bild: (Keystone/Gaetan Bally)
Nach dem Durchbruch und dem Rohbau der Röhren erfolgt der Einbau der Bahntechnik in den neuen Tunnel.
Bild: (Keystone/Gaetan Bally)
Wenn der Ceneri-Basistunnel Ende 2020 in Betrieb geht, erfüllt sich das Versprechen der Neat: eine durchgehende Flachbahn, die die Alpen zwischen Norden und Süden unterquert.
Bild: (Keystone/Gaetan Bally)
Für den Betrieb der Neat-Strecke haben die SBB eigens neues Rollmaterial angeschafft: Der Giruno des Ostschweizer Zugherstellers Stadler wird die Passagiere in nur noch drei Stunden von Zürich nach Mailand bringen.
Bild: Keystone/Nicola Demaldi
Ende 2019, ein Jahr vor der Inbetriebnahme des Ceneri-Tunnels, taufen Vertreter der SBB und des Tessins einen Giruo auf den Namen «Ceneri».
Bild: Keystone/Nicola Demaldi
Der Ceneri-Basistunnel machte auch ein imposantes neues Viadukt nötig, das die Züge vor dem Nordportal bei Camorino über die Autobahn führt.
Bild: Keystone/Gaetan Bally
Bei Camorino werden die Züge von Norden herkommend ein weiteres Mal im Berg verschwinden. Mit 15,4 Kilometern misst der Ceneri-Basistunnel weniger als ein Drittel der Strecke des Gotthard-Basistunnels.
Bild: (Keystone/Gaetan Bally)
Der neue Tunnel verkürzt nicht nur die Fahrt von der Nordschweiz nach Mailand, sondern bindet auch zwei Tessiner Städte enger aneinander: Dank der Abzweigung in Richtung Westen, die hier zu sehen ist, halbiert sich die Fahrzeit zwischen Lugano und Locarno nahezu.
Bild: (Keystone/Gaetan Bally)
Die Röhren des neuen Ceneri-Tunnels haben einen Durchschnitt von maximal 7,9 Metern.
Bild: (Keystone/Gaetan Bally)
Der Ceneri-Basistunnel
Am 17. März 2015 erfolgt ein erster Durchschlag: Bei Vezia wird die Weströhre des Ceneri-Basistunnels in Richtung Süden durchstossen – 13 Monate früher als ursprünglich geplant. Der Hauptdurchstoss in Richtung Norden erfolgte am 21. Januar 2016.
Bild: Keystone/Anthony Aney
Nach dem Durchstoss durchquert traditionell eine Statue der heiligen Barbara den neu geschlagenen Durchgang – auch im Ceneri-Basistunnel war ein Abbild der Schutzpatronin der Tunnelbauer bei der Feier dabei.
Bild: Keystone/Anthony Aney
Der Ceneri-Basistunnel wird ausschliesslich im Sprengvortrieb gegraben, Tunnelbohrmaschinen kommen für die beiden Hauptröhren nicht zum Einsatz.
Bild: (Keystone/Gaetan Bally)
Nach dem Durchbruch und dem Rohbau der Röhren erfolgt der Einbau der Bahntechnik in den neuen Tunnel.
Bild: (Keystone/Gaetan Bally)
Wenn der Ceneri-Basistunnel Ende 2020 in Betrieb geht, erfüllt sich das Versprechen der Neat: eine durchgehende Flachbahn, die die Alpen zwischen Norden und Süden unterquert.
Bild: (Keystone/Gaetan Bally)
Für den Betrieb der Neat-Strecke haben die SBB eigens neues Rollmaterial angeschafft: Der Giruno des Ostschweizer Zugherstellers Stadler wird die Passagiere in nur noch drei Stunden von Zürich nach Mailand bringen.
Bild: Keystone/Nicola Demaldi
Ende 2019, ein Jahr vor der Inbetriebnahme des Ceneri-Tunnels, taufen Vertreter der SBB und des Tessins einen Giruo auf den Namen «Ceneri».
Bild: Keystone/Nicola Demaldi
Der Ceneri-Basistunnel machte auch ein imposantes neues Viadukt nötig, das die Züge vor dem Nordportal bei Camorino über die Autobahn führt.
Bild: Keystone/Gaetan Bally
Bei Camorino werden die Züge von Norden herkommend ein weiteres Mal im Berg verschwinden. Mit 15,4 Kilometern misst der Ceneri-Basistunnel weniger als ein Drittel der Strecke des Gotthard-Basistunnels.
Bild: (Keystone/Gaetan Bally)
Der neue Tunnel verkürzt nicht nur die Fahrt von der Nordschweiz nach Mailand, sondern bindet auch zwei Tessiner Städte enger aneinander: Dank der Abzweigung in Richtung Westen, die hier zu sehen ist, halbiert sich die Fahrzeit zwischen Lugano und Locarno nahezu.
Bild: (Keystone/Gaetan Bally)
Die Röhren des neuen Ceneri-Tunnels haben einen Durchschnitt von maximal 7,9 Metern.