Medienkonferenz Berset wirbt für Verlängerung des Covid-19-Gesetzes

SDA/Red.

2.5.2023 - 13:50

Am 18. Juni befindet die Schweizer Stimmbevölkerung zum dritten Mal über das Covid-19-Gesetz. Alain Berset präsentiert ab 14 Uhr die Argumente des Bundesrates und der Befürworter. Hier live.

Keystone-SDA, SDA/Red.

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  • Am 18. Juni entscheidet das Stimmvolk ein drittes Mal über das Covid-Gesetz.
  • Massnahmen-Gegner haben das Referendum gegen die Vorlage ergriffen.
  • Die Bestimmungen würden bei einem Nein an der Urne Mitte Dezember 2023 auslaufen.
  • Ab 14 Uhr führt Bundespräsident Berset aus, warum der Bundesrat das Covid-Gesetz weiterhin für nötig erachtet.

Die Ausgangslage

Das Covid-19-Gesetz ist seit September 2020 in Kraft und wurde seither mehrmals vom Parlament angepasst. In der jüngsten, Ende Dezember 2022 beschlossenen Version gilt es noch bis Ende Juni 2024. Weil das Parlament die Bestimmungen für dringlich erklärt hat, sind sie bereits in Kraft; sie gelten noch bis Ende Juni 2024. Würde die Verlängerung an der Urne abgelehnt, müsste das Gesetz Mitte Dezember 2023 ausser Kraft gesetzt werden.

Das bringt die Vorlage

Verlängert wurde zuletzt beispielsweise die Rechtsgrundlage für das Ausstellen von Covid-Zertifikaten. Mit diesen kann eine Genesung, eine Impfung oder ein negativer Test auf das Coronavirus nachgewiesen werden. Die Zertifikate sollen insbesondere ausgestellt werden können, wenn sie für Auslandreisen verlangt werden.

Weiter soll der Bund weiterhin in der Schweiz noch nicht zugelassene Medikamente gegen schwere Covid-Erkrankungen einsetzen können. Arbeitgeber sollen nach wie vor verpflichtet werden können, besonders gefährdete Personen in ihrer Belegschaft vor Ansteckungen zu schützen, etwa mit Arbeit von zu Hause aus.

Alain Berset präsentiert am 2. Mai Argumente des Bundesrats für ein Ja zum Covid-19-Gesetz.
Alain Berset präsentiert am 2. Mai Argumente des Bundesrats für ein Ja zum Covid-19-Gesetz.
Archivbild: Keystone

Bei Bedarf soll auch die zurzeit deaktivierte Covid-App wieder in Betrieb genommen werden können. Sie dient der Nachverfolgung von Kontakten mit positiv auf das Virus getesteten Personen.

Die Kantone soll der Bund immer noch verpflichten können, die Auslastung der Spitalbetten-Kapazitäten auf ihrem Boden zu melden. Eine Meldepflicht soll auch für Medikamente, Schutzausrüstung und wichtige medizinische Güter wieder eingeführt werden können.

Der Bund will, falls nötig, einen Überblick über Zahl und Auslastung der Spitalbetten haben und Versorgungslücken rechtzeitig erkennen und verhindern können.

Das sagen die Befürworter

Mit der Verlängerung soll der Bundesrat ein Instrument bei der Hand haben für die Bekämpfung des nach wie vor unberechenbaren Virus. Zurzeit würden fast keine Bestimmungen des Gesetzes mehr angewendet, schreibt der Bundesrat. Ein Nein zur Verlängerung würde ein Handeln in einem erneuten Notfall erschweren.

Die Kantone unterstützen die Verlängerung ebenfalls. Das Covid-19-Gesetz gewährleiste, dass sich Bund und Kantone auch in der nun wieder geltenden normalen Lage gut aufeinander abstimmten, hielt die Konferenz der Kantonsregierungen (KdK) fest.

Angesichts der immer noch bestehenden Unsicherheiten sei das wichtig. Und das Gesetz gewährleiste, dass bewährte Instrumente zur Bewältigung der Pandemie weiterhin verfügbar seien.

Der Nationalrat hiess die Vorlage mit 140 zu 50 Stimmen gut. Die Nein-Stimmen kamen aus der SVP-Fraktion und vereinzelt von FDP-Mitgliedern. Im Ständerat passierte die Verlängerung mit 39 zu einer Stimme. Dieses Nein kam von einem SVP-Vertreter.

Das sagen die Gegner

Das Referendumskomitee um die Bewegungen Mass-voll und Freunde der Verfassung will einen Schlussstrich ziehen unter die Pandemie. Die Coronamassnahmen machten keinen Sinn, sagt ein Vertreter des Komitees bei der Übergabe der Unterschriften.

Deshalb müsse das Covid-Gesetz baldmöglichst aufgehoben werden und die Demokratie wiederhergestellt werden. Das Covid-19-Gesetz gebe dem Bundesrat eine «undemokratische Machtfülle».

Das Zertifikat für den Nachweis einer Impfung oder Genesung von Covid-19 sei nutzlos, argumentieren die Gegnerinnen und Gegner insbesondere. Denn es habe sich erwiesen, dass Geimpfte das Coronavirus genauso weiterverbreiten könnten wie Ungeimpfte.

Das Komitee bezichtigt sowohl den Bundesrat als auch das Parlament der Lüge. Deren Coronapolitik sei «nie zielführend» gewesen.

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