Dominant in Südamerika Das wissen wir über die Lambda-Variante

Von Lukas Meyer

9.7.2021

Ein Covid-Patient im Spital von Arequipa in Peru. 
Ein Covid-Patient im Spital von Arequipa in Peru. 
KEYSTONE

In Peru gehen 81 Prozent aller Corona-Fälle auf die Lambda-Variante zurück – mittlerweile ist sie auch in der Schweiz angekommen. Sie ist möglicherweise ansteckender, aber nicht aggressiver.

Von Lukas Meyer

9.7.2021

In der Schweiz haben sich drei Personen mit der Lambda-Variante des Corona-Virus infiziert. Das bestätigte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) «20 Minuten».

Seit Mitte Juni steht die Variante – auch als C.37 bekannt – unter besonderer Beobachtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), sie gilt aber noch nicht als besorgniserregend. Bisher tauchte sie in 29 Ländern auf.

In Südamerika kursiert die Variante seit längerem, vor allem in Peru, wo sie im August 2020 zum ersten Mal festgestellt wurde und heute 81 Prozent aller Fälle ausmacht. Peru ist das Land mit den meisten Corona-Todesfällen pro Kopf. In Argentinien, Chile und Ecuador ist sie ebenfalls die dominante Variante und macht bis zu ein Drittel der Fälle aus.

Mittlerweile ist die Variante auch in Europa angekommen. In der spanischen Region Kantabrien gab es einen Ausbruch mit 80 Infektionen, in Deutschland wurden 103 Fälle gemeldet, in Grossbritannien, Frankreich und Italien je etwa ein Dutzend.

Keine Hinweise auf schwerere Verläufe

Bisher lässt sich über die Lambda-Variante wenig Gesichertes sagen, da es wenig Daten dazu gibt. Sicher ist: Die Variante weist sechs Veränderungen am Spike-Protein des Virus auf. Damit dockt der Virus an menschlichen Zellen an, und gegen dieses Protein richtet sich die Immunantwort, die durch die Impfstoffe ausgelöst werden.

Doch um die Bedrohung einschätzen zu können, brauche man Szenarien aus anderen Ländern, in denen sich Lambda gegenüber Alpha und Delta ausgebreitet habe, sagt Virologe Volker Thiel «20 Minuten». 

Momentan gebe es keine Hinweise, dass die Variante schwerere Verläufe verursache oder die Impfung weniger effektiv sei, sagt Alicia Demirjian vom Public Health England gegenüber BBC. Auch Virologe Jairo Méndez-Rico sagt der Deutschen Welle, dass es keine Hinweise auf ein aggressiveres Verhalten der Lambda-Variante gäbe. Es bestehe aber die Möglichkeit einer höheren Ansteckungsrate.

Impfung bietet besten Schutz

«Es ist wahrscheinlich, dass Sars-CoV-2 in seiner Entwicklung zwar ansteckender wird, aber nicht unbedingt schädlicher für den Wirt», sagt Virologe Méndez-Rico weiter. Das wirksamste Mittel sei die Corona-Impfung, gegen die Lambda-Variante wie auch gegen andere Mutanten. Auch Virologe Volker Thiel geht davon aus, dass die vollständige Impfung auch gegenüber der Lambda-Variante Schutz bietet.

Das bestätigt eine neue Studie, wie der «Blick» berichtet. Die Impfstoffe seien gegen Lambda nach wie vor wirksam, die Wirkung nehme allerdings ab.