Satte Preiserhöhungen Der Café- und Restaurantbesuch wird deutlich teurer

uri/SDA

16.11.2022

Zwischen 30 und 40 Rappen dürfte der Café crème künftig mehr kosten.
Zwischen 30 und 40 Rappen dürfte der Café crème künftig mehr kosten.
Archivbild: Keystone

Wer gern auswärts isst, der dürfte beim Blick ins Menü bald leer schlucken: Arbeitskräftemangel und Inflation lassen die Preise in den Schweizer Restaurants jetzt kräftig in die Höhe schnellen.

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Fast zwei Drittel aller befragten Gastrobetriebe wollen ihre Preise schon in den nächsten drei Monaten deutlich erhöhen. Das hat eine Umfrage der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) ergeben, über die die Titel von CH Media berichten.

An der Umfrage aus dem Oktober hatten demnach 4500 Unternehmen teilgenommen. Es zeige sich im Vergleich zum Vorjahr «eine enorme Verstärkung des Preisauftriebs». Hätten noch vor einem Jahr nur etwa 18 Prozent der Gastrobetriebe ihre Preise heraufsetzen wollen, seien es mit 63,8 Prozent nun mehr als dreimal so viel.

Fast alles wird teurer

Wie Maurus Ebneter, Präsident des Basler Wirteverbands, den CH-Media-Titeln sagte, werde dabei fast alles teurer, vom Café mit dem Gipfeli bis zum Schnitzel mit Pommes frites. Die Gastronomie reagiere dabei mit Preiserhöhungen zwischen durchschnittlich 5 bis 10 Prozent auf die Explosion bei ihren Kosten.

Viele der wichtigsten Vorleistungen der Gastronomie sind nämlich deutlich teurer geworden: Löhne, Energie oder auch Gemüse und Speiseöl. Diesen Kostenschub versuchen die meisten Gastrobetriebe nun, an ihre Kunden weiterzugeben.

Branchenvertreter rechnet mit Akzeptanz

Ebneter rechnet damit, dass man etwa für einen Café crème künftig zwischen 30 und 40 Rappen mehr zahlen müsse, wobei dieser bei einer aktuellen Erhebung zuletzt im Schnitt 4,30 Franken kostete. Ohne entsprechende Preiserhöhungen würden die meisten Gastrobetriebe in die Verlustzone rutschen, denn bereits jetzt seien die Gewinne sehr klein, so der Branchenvertreter. Würden die Preise nicht angepasst, gehe die Rechnung gar nicht mehr auf.

Laut Ebneter müsse man abwarten, wie die Kundschaft reagiere. Es sei möglich, dass einige künftig günstigere Angebote wahrnehmen würden oder womöglich auch auf Wein oder ein Dessert verzichten würden. Er rechne indes damit, dass in der Summe ein Preisaufschlag von 5 bis 10 Prozent akzeptiert werde, wie er den Titeln von CH Media sagte.