Christoph Berger Der zweite Booster kann warten, sagt der Impf-Chef

gbi

14.1.2022

Christoph Berger, Präsident Impfkommission, blickt gespannt auf Israel.
Christoph Berger, Präsident Impfkommission, blickt gespannt auf Israel.
Bild: Keystone

In Israel wird die Bevölkerung bereits zum vierten Mal gegen das Coronavirus geimpft. Wie sieht der weitere Fahrplan in der Schweiz aus? Das erklärt Christoph Berger, Präsident der Impfkommission.

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14.1.2022

Israel ist in der Pandemie wieder einmal einen Schritt voraus: Dort wird die Bevölkerung bereits zur zweiten Booster-Impfung aufgerufen. In der Schweiz dagegen sei der Booster Nummer 2 dagegen noch kein Thema – das sagt Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif). 

«Wir planen noch keine vierte Impfung», sagt Berger in einem Interview mit SRF. Zuerst müsse die dritte Impfdosis unters Volk gebracht werden, und hierbei gebe es noch «grossen Bedarf und hohe Impfkapazitäten». 

Gleichwohl blickt Berger mit Interesse darauf, welche Erfahrungen jetzt in Israel gemacht werden. Vor allem, wie sich der Schutz von vierfach Geimpften gegenüber jenem von dreifach Geimpften verbessere.

Die Situation in den beiden Ländern lasse sich nur bedingt vergleichen. So sei in Israel bereits im Sommer 2021 die erste Booster-Kampagne durchgeführt worden, also wesentlich früher als in der Schweiz. «Das ist jetzt ein halbes Jahr her und das war eine Booster-Impfung gegen Delta – jetzt dominiert aber Omikron.»

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In der Schweiz sei es nun angebracht, zum ersten Mal zu boostern. Bei der Delta-Variante habe sich gezeigt, dass der Schutz bei doppelt geimpften Personen gegen Omikron nicht mehr so lange Bestand habe. «Deshalb soll man jetzt nach vier Monaten boostern.» 

Und danach, wie lange hält der Booster-Schutz? «Mehr als nur ein paar Monate», sagt Berger, vor allem vor einer schweren Infektion. «Aus diesem Grund sehe ich momentan keine grosse Gefahr, auch nicht für die ältere geboosterte Bevölkerung. Ich gehe davon aus, diese ist im Moment gut geschützt.»