Weniger Demenztote Krebs erstmals häufigste Todesursache bei Männern

SDA

17.12.2018 - 10:27

In der Schweiz starben 2016 insgesamt fast 65'000 Menschen, deutlich weniger als 2015.
In der Schweiz starben 2016 insgesamt fast 65'000 Menschen, deutlich weniger als 2015.
Bild: Keystone

2016 starben in der Schweiz erstmals deutlich weniger Menschen, die demenzkrank waren. Krebs löste bei den Männern Herz-Kreislauf-Erkrankungen als häufigste Todesursache ab.

2016 starben in der Schweiz insgesamt 64'964 Menschen, vier Prozent weniger als im Vorjahr, wie aus der am Montag veröffentlichten Todesursachenstatistik hervorgeht. 2015 lag die Zahl der Todesfälle wegen einer Grippe- und Hitzewelle überdurchschnittlich hoch.



Der Rückgang bei an Demenz verstorbenen Personen betrug gemäss den Angaben des Bundesamtes für Statistik neun Prozent. 2016 starben insgesamt 3'975 Frauen und 1'789 Männer an der Hauptdiagnose Demenz. In absoluten Zahlen entspricht dies etwa dem Ausmass von 2012.

Berücksichtigt man die Alterung der Bevölkerung, bedeutet dies eine leichte Abnahme von Demenztoten seit 2010. Demenz als Haupttodesursache hat in allen Alterskategorien abgenommen, sowohl bei den unter 65-Jährigen, bei denen Demenz extrem selten auftritt, als auch bei den über 80-Jährigen.

Einzig bei den Frauen über 85 nimmt die Demenz seit 2010 weiterhin leicht zu. In dieser höchsten Altersgruppe macht die Demenz bei den Frauen 17 Prozent und bei den Männern 11 Prozent der Todesursachen aus.

Herz-Kreislauf-Krankheiten häufigste Todesursache

Die Ursache, warum Menschen sterben, sind je nach Alter sehr unterschiedlich. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind Unfälle und Selbsttötungen die häufigsten Todesursachen. Die Sterblichkeit ist in jungen Jahren allerdings insgesamt extrem tief.

Im ersten Lebensjahr starben 3,6 von 1'000 Säuglingen. Zwischen dem 1. und 16. Lebensjahr verstarb in der Schweiz im Jahr 2016 eines von 12'000 Kindern. In der Altersgruppe 30 bis 34 starben einer von 2'200 Männern und eine von 3'300 Frauen.

Insgesamt starben im Jahr 2016 erstmals mehr Männer an Krebs als an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dass letztere stärker abnehmen ist ein Trend, der gemäss Bundesamt für Statistik schon seit einigen Jahren zu beobachten ist.

Über die Gesamtbevölkerung gesehen bleiben allerdings Herz-Kreislauf-Krankheiten die häufigste Todesursache in der Schweiz. Krebskrankheiten belegen in dieser Statistik mit einem Anteil von 26,5 Prozent den zweiten Rang.

Gestiegene Lebenserwartung

Die absolute Zahl von 17'201 Krebstoten hat sich gegenüber dem Vorjahr praktisch nicht verändert. Auffällig ist laut der Mitteilung, dass Lungenkrebs bei den Frauen weiterhin zunimmt (plus 115 Personen). Brustkrebs blieb konstant.

Für Frauen lag die Lebenserwartung in der Schweiz 2016 bei 85,3 Jahren (2015: 84,9 Jahre), Männer hatten eine solche von 81,5 Jahren (2015: 80,7 Jahre).

Rückläufig waren die Zahl der Selbsttötungen und assistierten Suizide. 759 Männer und 257 Frauen haben sich 2016 das Leben genommen, das sind insgesamt 57 Personen weniger als im Jahr zuvor. Sterbehilfe nahmen 399 Männer und 529 Frauen in Anspruch, das sind 37 assistierte Suizide weniger als 2015.

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