Übersicht Bundesrat passt Härtefallregeln an — knapp 4900 Neuinfektionen

Agenturen/red

25.11.2020

Der Bundesrat hat die Härtefallregeln angepasst. In der Romandie dürfen Restaurants wieder öffnen, das Tessin verlängerte seine Massnahmen bis zum 18. Dezember. Unterdessen meldet das BAG 4876 Neuinfektionen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Der Bundesrat nimmt nach der Vernehmlassung Änderungen bei der Verordnung zur Corona-Härtefallhilfe vor. In fünf Westschweizer Kantonen öffnen die Restaurants wieder. Das Bundesamt für Gesundheit meldete am Mittwoch 4876 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus.

Alle Parteien und eine Mehrheit der Kantone und Dachverbände unterstützen die Härtefallregelung, wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte. Jedoch hätten praktisch alle Teilnehmenden Änderungen beantragt.

Der Bundesrat nahm darum mehrere Anpassungen vor. So können die Kantone ein Unternehmen neu sowohl mit Darlehen als auch mit À-fonds-perdu-Beiträgen unterstützen. Ursprünglich war keine Kumulation vorgesehen.

Neu muss ein Unternehmen vor der Corona-Krise mindestens 100'000 Franken Umsatz erwirtschaftet haben statt 50'000 Franken. Das fünfjährige Dividenden- und Tantiemenverbot gilt neu nicht mehr, wenn der bezogene Unterstützungsbeitrag zurückbezahlt wird. Die neue Verordnung tritt am 1. Dezember in Kraft.

Knapp 4900 neue Fälle

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldete am Mittwoch 4876 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit der Pandemie wuchs auf 4030, 1882 davon allein in den letzten 14 Tagen. Zudem gab es bis am Morgen 257 neue Spitaleinweisungen. Insgesamt 12'386 Personen mussten seit Pandemie-Beginn wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden.

Die Posititivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen betrug bei den herkömmlichen Tests 21,7 und bei den Schnelltests 19,8 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 711 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 309'469 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung waren am Mittwoch nach Angaben des BAG 27'160 Personen in Isolation und 30'955 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich waren 265 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

Restaurants öffnen wieder

In den Westschweizer Kantonen Waadt, Neuenburg, Freiburg, Genf und Jura öffnen die Restaurants am 10. Dezember wieder. Darauf einigten sich die Wirtschaftsminister der Kantone, wie die Waadtländer Regierungspräsidentin Nuria Gorrite bekannt gab.

Die fünf Kantone seien überein gekommen, das Datum der Wiedereröffnung zu vereinheitlichen. Die Wirte könnten sich nun zwei Wochen lang vorbereiten, sagte Gorrite.

Die Restaurants in der Romandie dürfen in zwei Wochen wieder öffnen. 
Die Restaurants in der Romandie dürfen in zwei Wochen wieder öffnen. 
KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI (Archivbild)

Konkret dürfen die Gaststätten ab dem 10. Dezember bis 23.00 Uhr geöffnet haben. Sperrstunde ist von 23.00 bis 06.00 Uhr. Pro Tisch dürfen maximal vier Personen Platz nehmen. Gegessen werden darf nur im Sitzen. Die Gäste müssen zudem ihre Kontaktdaten angeben, die Distanzregeln einhalten, die Hände waschen und eine Maske tragen, wenn sie nicht am Tisch sitzen.

Im Kanton Genf öffnen die Läden ab Samstag wieder. Die nicht-lebenswichtigen Geschäfte waren Anfang des Monats geschlossen worden. Bereits seit vergangenem Samstag sind Coiffeure, Kosmetikerinnen und Therapeuten wieder tätig.

Keine Lockerung gibt es hingegen im Tessin. Die Kantonsregierung Im verlängerte die Massnahmen bis zum 18. Dezember. Versammlungen von mehr als fünf Personen bleiben verboten - Kinder mit eingerechnet. Ausnahmen sind Kinos, Theater, Konzerte und Sportveranstaltungen.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Mit knapp 700 Todesfällen binnen 24 Stunden hat die Zahl der Toten in Grossbritannien ihren höchsten Stand seit Anfang Mai erreicht.
  • Das BAG meldet 4876 Neuinfektionen bei 30'392 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 16 Prozent. 100 Menschen starben an Covid-19, 257 wurden hospitalisiert. 
  • Nachdem die EU Verträge mit sechs Impstoffherstellern geschlossen hat, ruft die EU-Kommissionspräsidentin die Mitgliedstaaten auf, Vorbereitungen zur Impfung zu treffen. 
  • Die deutschen Gesundheitsämter haben innert 24 Stunden 410 neue Corona-Todesfälle gemeldet – damit ist am Mittwoch ein neuer Höchstwert erreicht worden.
  • Die als Rekonvaleszenzplasma bekannte Therapie verbessert einer neuen Studie zufolge den Gesundheitszustand von Covid-19-Patienten nicht signifikant.
  • Die Zahl der Coronavirus-Opfer ist in Spanien stark gestiegen. In den vergangenen 24 Stunden wurden 537 weitere Todesfälle durch oder mit Covid-19 registriert.

21.48 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Mittwoch

21.45 Uhr: Private Zusammenkünfte in Deutschland werden auf fünf Personen begrenzt

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland werden private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten auf maximal fünf Personen aus dem eigenen und einem weiteren Haushalt begrenzt. Kinder bis 14 Jahre fallen nicht unter die Regelung. Das teilte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel nach ihren Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder in Berlin mit.

21.28 Uhr: Teil-Lockdown in Deutschland wird verlängert

Der geltende Teil-Lockdown in Deutschland mit der Schliessung unter anderem von Restaurants, Theatern und Freizeiteinrichtungen wird nach Angaben von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff bis zum 20. Dezember verlängert. Das teilte der CDU-Politiker am Mittwoch nach den Beratungen von Bund und Ländern mit.

Der Teil-Lockdown in Deutschland sorgt wie hier in der Innenstadt von Essen für weitgehend leere Strassenzüge.
Der Teil-Lockdown in Deutschland sorgt wie hier in der Innenstadt von Essen für weitgehend leere Strassenzüge.
Fabian Strauch/dpa

21.04 Uhr: Hersteller Moderna will Corona-Impfstoff schon im Dezember an EU liefern

Der US-Hersteller Moderna will die Lieferung seines Corona-Impfstoffs an die Europäische Union womöglich schon im Dezember starten — vorausgesetzt, das Mittel erhält eine Zulassung. Dies teilte das Unternehmen mit. Es bestätigte den Abschluss eines Rahmenvertrags mit der EU-Kommission. Demnach sollen zunächst 80 Millionen Impfstoffdosen geliefert werden, mit der Option auf 80 Millionen weitere Einheiten.

«Moderna geht davon aus, mit der Lieferung von mRNA-1273 in die Europäische Union im Dezember 2020 zu beginnen», bestätigte das Unternehmen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Strategische Partner in Europa seien die Unternehmen Lonza in der Schweiz und Rovi in Spanien zur Produktion und Abfüllung des Impfstoffs.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte den Vertrag über bis zu 160 Millionen Impfdosen bereits am Dienstag bekannt gemacht. Das Moderna-Vakzin gehört zu den drei Impfstoffen mit den besten Chancen, schon in den nächsten Wochen in Europa zugelassen zu werden. Zuvor werden Wirksamkeit und Sicherheit von der Arzneimittelbehörde EMA geprüft. Der Moderna-Impfstoff hat nach Angaben des Herstellers eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent.



20.54 Uhr: Kontaktbeschränkungen in Deutschland sollen für Weihnachten gelockert werden

Die strengen Kontaktbeschränkungen zum Eindämmen der Corona-Pandemie sollen nach Angaben aus Länderkreisen in Deutschland über Weihnachten gelockert werden. Darauf verständigten sich die Ministerpräsidenten mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern aus verschiedenen Bundesländern erfuhr. Eine Bestätigung der Bundes-Seite sowie der endgültige Beschluss des Gesamtpapiers standen aber zuletzt noch immer aus.

Demnach sollen vom 23. Dezember an Treffen «im engsten Familien- oder Freundeskreis» möglich sein, und zwar bis maximal zehn Personen insgesamt. Dazu gehörige Kinder bis 14 Jahre sollen hiervon ausgenommen sein. Die Ausnahmeregelung soll nach Angaben aus Teilnehmerkreisen nunmehr «längstens» bis zum 1. Januar gelten.

Sollte es bei dieser Formulierung bleiben, wäre also zunächst offen, ob die Lockerungen am Ende überall auch über Silvester gelten werden.

20.36 Uhr: Unzufriedenheit mit Härtefallregelung quer durch die Parteien

Gegen die heute beschlossene Härtefallregelung regt sich über Parteigrenzen hinweg Widerstand. So äusserte unter anderem die Baselbieter FDP-Nationalrätin Daniela Schneeberger ihren Unmut: «Die Verdopplung der Umsatzgrenze führt dazu, dass viele gar keine Hilfe bekommen werden», sagte sie dem «Tages-Anzeiger» (kostenpflichtiger Inhalt).

Auch von Grünen-Präsidentin Regula Rytz und SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer kam Kritik. Laut Meyer fielen durch die Regelung «einmal mehr kleine Selbstständige und Kleinbetriebe unter den Tisch.» 

20.03 Uhr: Weltweit mehr als 60 Millionen Infektionen nachgewiesen

Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Corona-Infektionen liegt inzwischen bei mehr als 60 Millionen. Das ging aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore in den USA hervor. In weniger als drei Wochen stieg die Zahl der nachgewiesenen Infektionen damit um 10 Millionen an — am 8. November war die Marke von 50 Millionen überschritten worden. Die Zahl der bekannten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus liegt seit Beginn der Pandemie bei über 1,4 Millionen. Experten gehen von hohen Dunkelziffern aus.

Die Zahlen der Universität Johns Hopkins werden regelmässiger aktualisiert und liegen daher oft etwas höher als amtliche Daten. Die Weltgesundheitsorganisation gab die Zahl der bekannten Infektionen am Mittwoch mit 59,2 Millionen und die der Todesfälle mit knapp 1,4 Millionen an.

Die meisten bestätigten Infektionen gibt es mit 12,6 Millionen in den USA, wo auch die meisten Toten verzeichnet wurden. In Indien sind mittlerweile 9,2 Millionen Infektionen nachgewiesen worden, in Brasilien sind es 6,1 Millionen.

19.49 Uhr: Türkei veröffentlicht nach Monaten erstmals vollständige Fallzahlen

Nach monatelanger Kritik hat die türkische Regierung entgegen der bisherigen Praxis die täglichen Fallzahlen der positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen im Land bekanntgegeben. «Heute beträgt die Zahl der Fälle 28'351», sagte Gesundheitsminister Fahrettin Koca. Die Zahl liegt weit über den bisher bekanntgegebenen Werten. Ausserdem seien 168 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben, das sei der höchste Wert bisher, so Koca.

Der Gesundheitsminister hatte am 30. September eingeräumt, dass bereits seit Ende Juli nur die Infizierten mit Symptomen als Corona-Fälle gemeldet würden — nicht aber die Zahl der täglichen neuen Fälle. Das wurde unter anderem von der Türkischen Ärztevereinigung immer wieder scharf kritisiert. Zum Vergleich: Die Zahl der Infizierten mit Symptomen lag demnach bei 6814.

Mehr als 12'000 Menschen sind nach offiziellen Angaben bislang an oder mit Covid-19 gestorben. Koca kündigte an, dass von nun an die Zahl der Patienten mit und ohne Symptome veröffentlicht würden.

Heybet Aslanoglu, Vorsitzender der Vereinigung der Radiologietechniker in der Türkei, sagt der Deutschen Presse-Agentur, das Gesundheitssystem sei aufgrund der steigenden Zahlen von Covid-19-Patienten bereits ausgelastet. «In vielen Provinzen finden wir keine Intensivbetten mehr», die Intensivstationen von fast jedem Krankenhaus seien «randvoll». Experten hatten schon vor Monaten vor einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems gewarnt.

Auch Gesundheitsminister Koca gestand am Abend Engpässe ein. In Izmir etwa sei die Situation sehr erst, in manchen Krankenhäusern gebe es Probleme. Details nannte er nicht.

19.13 Uhr: Grossbritannien meldet knapp 700 Corona-Tote innerhalb eines Tages

Mit knapp 700 Todesfällen innerhalb eines Tages hat die Zahl der Corona-Toten in Grossbritannien ihren höchsten Stand seit Anfang Mai erreicht. Die Statistikbehörde meldete 696 Todesfälle, die in den vier Wochen zuvor positiv auf Corona getestet wurden. Die Zahl der Neuinfektionen lag landesweit bei 18'213.

Der britische Premier Boris Johnson setzt nach einem einmonatigen Teil-Lockdown in England ab Dezember wieder auf regionale Corona-Beschränkungen. Er setzt grosse Hoffnungen auf den Einsatz von Massentests und baldigen Impfungen. Pro 100'000 Einwohnern gab es in den vergangenen sieben Tagen in Grossbritannien rund 209 Corona-Fälle. Das Land gilt mit mehr als 65'000 Toten mit Covid-19 auf dem Totenschein zu den am schwersten getroffenen Staaten in Europa.

Mit knapp 700 Todesfällen innerhalb eines Tages hat die Zahl der Corona-Toten in Grossbritannien ihren höchsten Stand seit Anfang Mai erreicht.
Mit knapp 700 Todesfällen innerhalb eines Tages hat die Zahl der Corona-Toten in Grossbritannien ihren höchsten Stand seit Anfang Mai erreicht.
KEYSTONE/EPA/NEIL HALL (Archivbild)

19.07 Uhr: Auch Luxemburg beschliesst Teil-Lockdown

Das luxemburgische Parlament hat grünes Licht für verschärfte Massnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie gegeben. Mit knapper Mehrheit stimmten die Abgeordneten für ein Gesetz der Regierung, das einen Teil-Lockdown vorsieht. So müssen ab diesen Donnerstag Restaurants, Kneipen sowie zahlreiche Kultur- und Freizeiteinrichtungen bis zum 15. Dezember schliessen.

Zudem werden die Kontaktbeschränkungen weiter verschärft. So dürften nur noch maximal zwei Personen, die aus demselben zweiten Haushalt kommen müssen, eingeladen werden. Bisher lag die Zahl bei vier Personen. Mit dem Paket regiert Luxemburg auf weiterhin hohe Corona-Infektionszahlen.

«Wir hoffen, damit einen kompletten Lockdown verhindern zu können», sagte der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Mars di Bartolomeo, im Parlament. Seit Ende Oktober gilt in Luxemburg eine nächtliche Ausgangssperre von 23.00 bis 6.00 Uhr und eine verstärkte Maskenpflicht.

Die «Explosion» der Infektionszahlen sei jüngst zwar gebremst worden - dies sei aber nicht genug, sagte Di Bartolomeo. Laut Gesetz müssen nun Kinos, Theater und Fitnessstudios dichtmachen, Museen und Bibliotheken bleiben offen. Der Schulbetrieb soll weiterlaufen, für obere Klassen soll es Wechselunterricht zwischen Präsenz und «Homeschooling» geben.

Die neue Corona-Welle hat das zweitkleinste Land der EU mit gut 600'000 Einwohnern hart getroffen. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) liegt Luxemburg bei der 14-Tage-Inzidenz, also der Zahl der Neuinfektionen binnen 14 Tagen pro 100'000 Einwohner, mit 1284 derzeit in Europa an der Spitze (Stand 25. November).

Für die hohen Zahlen macht Luxemburg auch ein hohes Testaufkommen verantwortlich. 288 Menschen sind in Luxemburg bislang in Zusammenhang mit einer Infektion gestorben (Stand 25. November). 225 Menschen befinden sich in Kliniken, davon 43 auf Intensivstationen.

18.42 Uhr: Conte erwägt Corona-Tests für Heimkehrer aus Weihnachtsurlaub

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat Corona-Tests für Menschen in Aussicht gestellt, die Weihnachten im Ausland verbringen und danach wieder einreisen. «Im Fall, dass man die Ferien im Ausland verbringen wird, kann man nicht ohne Kontrolle zurückkommen», sagte Conte auf einer Pressekonferenz auf der spanischen Insel Mallorca. Kontrolle heisse in diesem Fall etwa ein Corona-Test. Die Grenzen zu überschreiten solle dadurch jedoch nicht eingeschränkt werden.

Unterdessen stehen im Vorfeld der Weihnachtszeit die täglichen Corona-Zahlen weiter im Fokus. Die italienischen Gesundheitsbehörden meldeten etwas weniger als 26'000 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. Seit der Pandemie wurden damit rund 1,481 Millionen Fälle registriert. Die Zahl der Menschen, die mit Sars-CoV-2 starben, lag bei rund 720. Am Vortag wurde mit rund 850 ein neuer Höchststand seit Ende März verzeichnet. Insgesamt starben damit bislang ungefähr 52'000 Menschen mit dem Virus.

18.33 Uhr: Bund und Länder wollen Verzicht auf Silvesterböller empfehlen

Bund und Länder wollen den Bürgern empfehlen, zum Jahreswechsel auf ein Silvesterfeuerwerk zu verzichten. Auf belebten Plätzen und Strassen soll die Verwendung von Pyrotechnik untersagt werden, um grössere Gruppenbildungen zu vermeiden — darauf verständigten sich die Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern aus verschiedenen Bundesländern sowie vonseiten des Bundes erfuhr. Ein endgültiger Beschluss des Gesamtpapiers stand noch aus. Zuvor hatte auch die «Bild»-Zeitung darüber berichtet.

Die örtlich zuständigen Behörden sollen demnach die betroffenen Plätze und Strassen bestimmen. Öffentlich veranstaltete Feuerwerke sollen untersagt werden. Im Vorfeld der Beratungen hatten sich die unionsgeführten Bundesländer anders als SPD-Länder gegen ein Verkaufsverbot für Silvesterböller ausgesprochen.

18.12 Uhr: Bulgarien beschliesst Teil-Lockdown

Bulgariens Regierung hat wegen kontinuierlich stark steigender Corona-Neuinfektionszahlen einen Teil-Lockdown beschlossen. Trotz Protesten von Massnahmen-Gegnern müssen Nachtclubs, die Gastronomie, Einkaufszentren und Fitnessstudios bis 21. Dezember geschlossen bleiben. Wie aus einer Verordnung von Gesundheitsminister Kostadin Angelow vom Mittwoch weiter hervorgeht, müssen auch Universitäten, Schulen, Kindergärten und -horte schliessen. Kinos, Museen und Galerien dürfen ebenso nicht mehr öffnen. Für die betroffenen Unternehmen sollen 400 Millionen Lewa (rund 216 Millionen Franken) bereitgestellt werden, sagte Regierungschef Boiko Borissow.

«Wir müssen so viele Menschen wie möglich gesund und am Leben erhalten, bis die Impfung da ist», erklärte der Chef des Coronastabs Wenzislaw Mutaftschijski am Mittwoch. In dem südöstlichen EU-Land wurden am Mittwoch 4382 Corona-Neuansteckungen bei einer Bevölkerung von 6,9 Millionen Menschen registriert. Die Massnahmen in Bulgarien seien allerdings viel liberaler als die in anderen Ländern Europas.

Supermärkte, Drogerien, Apotheken, Optiker, Banken, Versicherungen und Tankstellen dürfen weiter geöffnet bleiben. Weitere Ausnahmen sind Theaterhäuser, die allerdings nur 30 Prozent der Plätze besetzen dürfen, sowie kleine Läden und der Liefer- und Take-away-Service von Restaurants. Auch Kirchen und Moscheen bleiben geöffnet. Sportevents dürfen ohne Publikum weiter organisiert werden.

Mit dem Coronavirus sind in Bulgarien aktuell 86'020 Menschen infiziert — vor einer Woche waren es noch 72'649. Seit Beginn der Pandemie wurden amtlichen Angaben zufolge insgesamt 129'348 Corona-Infektionen nachgewiesen. 3226 Menschen starben mit Covid-19. Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz ist seit Oktober auch im Freien wieder obligatorisch, wenn das Einhalten des Corona-Abstands unmöglich ist.

17.31 Uhr: Wintersportsaison – Italienische Regionen wollen mitreden

Im Streit um die Eröffnung der kommenden Wintersportsaison unter Corona-Bedingungen haben die Regionen im Norden Italiens eine Unterredung mit der Regierung in Rom gefordert. Das sagte Venetiens Präsident Luca Zaia am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. Er habe zuvor unter anderem mit Südtirols Landeshauptmann, Arno Kompatscher, und Liguriens Präsident, Giovanni Toti, darüber gesprochen. Laut Zaia soll vor allem über die Wintersaison vor dem Hintergrund kursierender Nachrichten über eine Saison-Eröffnung in Österreich und der Schweiz gesprochen werden.

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte sich zuletzt für eine länderübergreifende Regelung ausgesprochen und vorgeschlagen, mit der Saisoneröffnung bis zum 10. Januar zu warten. Es werde daran gearbeitet, um eine Koordinierung vor allem für die Wintersport-Betreiber und die Winterferien voranzutreiben, sagte Conte auf der spanischen Insel Mallorca bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Österreich lehnt dagegen eine länderübergreifende spätere Öffnung der Wintersportgebiete ab. «Das hängt immer mit den Infektionszahlen zusammen, und zwar den Infektionszahlen bei uns in Österreich», sagte Bundeskanzler Kurz am Mittwoch.

17.04 Uhr: Genf beschliesst Lockerung der Massnahmen

Im Kanton Genf dürfen die Läden ab diesem Samstag wieder öffnen. Die nicht-lebenswichtigen Geschäfte waren Anfang des Monats geschlossen worden, um die zweite Coronavirus-Pandemiewelle einzudämmen, die den Kanton heftig getroffen hat.

Das hat der Staatsrat am Mittwoch bekanntgegeben. Diese Lockerung der Massnahmen geschieht, nachdem bereits am vergangenen Samstag Coiffeure, Kosmetikerinnen und Therapeuten ihre Tätigkeit wieder hatten aufnehmen können. Vorerst noch verzichten müssen die Genferinnen und Genfer hingegen auf den Besuch von Restaurants. Dies wird ab dem 10. Dezember wieder möglich sein.

Eine Frau spaziert am 21. November 2020 am Genfersee. 
Eine Frau spaziert am 21. November 2020 am Genfersee. 
Bild: Keystone

16.35 Uhr: Tessin verlängert Massnahmen

Die Tessiner Regierung verlängert die geltenden Massnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus' bis zum 18. Dezember. Versammlungen von mehr als fünf Personen bleiben verboten - Kinder mit eingerechnet. Damit gibt sich der Südkanton weiterhin die strengeren Regeln als diejenigen auf nationaler Ebene.

Von dieser Regelung ausgenommen sind Kinos, Theater, Konzerte und Sportveranstaltungen, Personal und Veranstalter ausgenommen. «Rimaniamo vigili!» – «Bleiben wir wachsam!», lautete der Appell von Regierungspräsident Norman Gobbi an der Medienkonferenz am Mittwochnachmittag in Bellinzona.

16.27 Uhr: Lockerung der Massnahmen in der Romandie

In den Westschweizer Kantonen Waadt, Neuenburg, Freiburg, Genf und Jura dürfen die Restaurants am 10. Dezember wieder öffnen. Darauf einigten sich die Wirtschaftsminister der Kantone, wie die Waadtländer Regierungspräsidentin Nuria Gorrite am Mittwoch bekannt gab.

Restaurant in Genf am 2. November 2020.
Restaurant in Genf am 2. November 2020.
Bild: Keystone

16.18 Uhr: Biels Gastgewerbe darf mehr Aussenraum nutzen 

Biels Gastgewerbe darf bis Ende Mai des kommenden Jahrs gebührenfrei zusätzlichen Aussenraum auf öffentlichem Boden beanspruchen. Die Bieler Stadtregierung hat entschieden, diese Massnahme zur Unterstützung des Gastgewerbes in Corona-Zeiten zu verlängern.

Wie die Stadtkanzlei am Mittwoch mitteilte, können Beizerinnen und Beizer mehr Raum beanspruchen, wo das möglich ist. Bestimmungen zur Verkehrssicherheit und Arbeitssicherheit gilt es Rechnung zu tragen. Im Mai, während der ersten Corona-Welle, hatte Biels Stadtregierung diese Massnahme beschlossen. Sie gilt auch für Verkaufsgeschäfte

Freiluft-Tische eines Restaurants im Mai dieses Jahres: In Biel darf das Gastgewerbe bis Ende Mai gebührenfrei weiteren Aussenraum beanspruchen. (Symbolbild)
Freiluft-Tische eines Restaurants im Mai dieses Jahres: In Biel darf das Gastgewerbe bis Ende Mai gebührenfrei weiteren Aussenraum beanspruchen. (Symbolbild)
Bild: Keystone

16.10 Uhr: Bundesrat passt Härtefallprogramm an

Der Bundesrat nimmt nach der Vernehmlassung Änderungen bei der Verordnung zur Corona-Härtefallhilfe an. Trotz der kurzen Vernehmlassungsfrist sind über hundert Stellungnahmen eingegangen. Am 1. Dezember tritt die Verordnung in Kraft.

Alle Parteien und eine Mehrheit der Kantone und Dachverbände unterstütze die Härtefallregelung, teilte der Bundesrat am Mittwoch mit. Jedoch hätten praktisch alle Teilnehmenden Änderungen beantragt.

Der Bundesrat hat nun mehrere Anpassungen vorgenommen. So können die Kantone ein Unternehmen neu sowohl mit Darlehen als auch mit À-fonds-perdu-Beiträgen unterstützten. Ursprünglich war keine Kumulation vorgesehen. Neu muss ein Unternehmen vor der Corona-Krise mindestens 100'000 Franken Umsatz erwirtschaftet haben statt 50'000 Franken. Das fünfjährige Dividenden- und Tantiemenverbot gilt neu nicht mehr, wenn der bezogene Unterstützungsbeitrag zurückbezahlt wird.

15.50 Uhr: Österreich startet  Massentests Anfang Dezember 

Tirol und Vorarlberg mit zusammen rund 1,1 Millionen Einwohnern vollziehen vom 4. bis 6. Dezember als erste Bundesländer die grossflächige Testaktion nach dem Vorbild der Slowakei und Südtirols, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz am Mittwoch in Wien ankündigte. Termine für die anderen Bundesländer sollen folgen. Das Land Salzburg kündigte am Mittwoch Massentests für den 12. und 13. Dezember an.

Ausserdem sollen in Österreich am ersten Dezember-Wochenende Tests für bestimmte Berufsgruppen wie Lehrer und Polizisten stattfinden. Geplant ist, möglichst viele Einwohner mit Antigen-Schnelltests auf den Erreger Sars-CoV-2 zu testen. Um das Risiko falsch positiver Tests zu minimieren, soll es Nachtestungen geben.

Kroatiens Hauptstadt Zagreb hat seit dem 23. November einen Massentest laufen. 
Kroatiens Hauptstadt Zagreb hat seit dem 23. November einen Massentest laufen. 
Bild: Keystone

15.12 Uhr: Begrabene Nerz-Kadaver wieder aufgetaucht

Millionen Nerze in Dänemark wurden in aller Eile gekeult, weil sie potenziell ein mutiertes Coronavirus in sich trugen. Doch nun sind einige von ihnen unerwartet wieder aufgetaucht: In einem auf einem Militärgelände angelegten provisorischen Massengrab für die Pelztiere wurden die Kadaver aufgrund von Fäulnisgasen wieder an die Erdoberfläche getrieben, wie Bilder des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders DR zeigen.

Nach Angaben der Polizei im westdänischen Holstebro sind die gekeulten Nerze nur noch mit einer dünnen Sand-Kalkschicht bedeckt. Ein Internetnutzer sprach bereits ironisch vom «Jahr der mutierten Zombie-Nerze».

Der Sender DR warf dem dänischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium vor, die Kadaver nicht tief genug begraben zu haben. Das Ministerium sprach hingegen von einem «vorübergehenden Problem», das mit dem Verwesungsprozess der Tiere zusammenhänge. Das Gebiet werden nun Tag und Nacht kontrolliert und aufgetauchte Kadaver erneut mit Erde bedeckt.

Am 12 November werden Millonen tote Nerze auf einem Militärgelände im dänischen Holstebro begraben. Angeblich sind etliche der Kadaver inzwischen wieder an die Oberfläche gekommen. 
Am 12 November werden Millonen tote Nerze auf einem Militärgelände im dänischen Holstebro begraben. Angeblich sind etliche der Kadaver inzwischen wieder an die Oberfläche gekommen. 
Bild: Keystone

14.27 Uhr: Aufführungen vor 15 Leuten in Basel

Das Sinfonieorchester und das Theater Basel spielen weiter, trotz der verfügten Beschränkung der Zuschauerzahl auf 15. Und sie fordern zusammen mit weiteren Kulturinstitutionen eine Obergrenze von wieder 50 Personen.

Die verschärften Einschränkungen würden bei den betroffenen Institutionen und beim Publikum auf grosses Unverständnis stossen, teilten die beiden Institutionen, die sich zum Netzwerk Kulturpolitik Basel zusammengeschlossen haben, in separaten Communiqués mit. Trotzdem wollen sie auch während des vorerst bis am 13. Dezember befristeten Mini-Lockdowns aktiv bleiben.

Das Sinfonieorchester Basel wartet am 2. und 3. Dezember im Stadtcasino Basel mit einem Konzertmarathon für jeweils 15 Zuhörende auf. Alternierend im Grossen Musiksaal und im kleineren Hans Huber-Saal werden an diesen beiden Tagen fünf Programme unter anderem mit Werken von Mozart, Händel, Schubert, Telemann und Wagner jeweils achtmal wiederholt. Das ergibt eine Reihe von 20 Konzerten, die zum Teil auch live gestreamt werden.

Am 5. Dezember wird das Sinfonieorchester dann in reduzierter Formation in den Orchestergraben des Theater Basel steigen zur Premiere von Mozarts «Zauberflöte». Das Theater Basel hat sich entschlossen, die Premiere nicht zu verschieben, weil spätere Probenzeiten terminlich nicht möglich gewesen wären. Die 15 Zuschauerinnen und Zuschauer werden die Schweizer Star-Sopranistin Regula Mühlemann bei ihrem Debüt als Pamina erleben.

Das Sinfonieorchester Basel will weiter spielen – obwohl nur noch 15 Besucher erlaubt sind. (Archiv)
Das Sinfonieorchester Basel will weiter spielen – obwohl nur noch 15 Besucher erlaubt sind. (Archiv)
Bild: Keystone

14.08 Uhr: Frankreich entschädigt Unternehmen mit Milliarden

Auch der französische Staat lässt sich die neuen Entschädigungen für die wegen der jüngsten Corona-Massnahmen zur Schliessung gezwungenen Unternehmen viel Geld kosten. Er rechne mit einem Betrag von 1,6 Milliarden Euro pro Monat, sagte Finanzminister Bruno Le Maire am Mittwoch. Restaurants, Cafés, Hotels und Fitnessstudios etwa müssen noch bis Ende Januar geschlossen bleiben. Sie bekommen bis zu 10'000 Euro monatlich oder 20 Prozent ihrer Einnahmen des Vorjahreszeitraums, wofür es hier aber eine Obergrenze von 100'000 Euro gibt.

«Diese Regelung wird so lange gelten, wie die von der Regierung beschlossenen Schliessungen in Kraft sind», sagte Le Maire dem Sender Radio France Inter. Betroffen davon seien etwa 200'000 Unternehmen. Im Haushalt sei bereits Spielraum für zusätzliche Ausgaben von fünf Milliarden Euro geschaffen worden, sagte ein Regierungsvertreter zur Nachrichtenagentur Reuters.

13.06 Uhr: Griechische Parlamentarier gehen in Spitäler

Mehr als 20 griechische Parlamentarier, die ausgebildete Ärzte sind, haben sich zum Corona-Einsatz in griechischen Krankenhäusern verpflichtet. Den Auftakt hatte Anfang der Woche der Lungenarzt Giorgos Lamproulis gemacht. Der Abgeordnete der griechischen Kommunistischen Partei (KKE) bat den Parlamentspräsidenten, ihn vorübergehend von seinen Aufgaben als Vize-Präsident des Amtes zu entbinden. Stattdessen wolle er im staatlichen Krankenhaus der nordgriechischen Stadt Larisa arbeiten. Gleichzeitig rief er seine Arzt-Kollegen im Parlament dazu auf, es ihm gleichzutun.

Im Laufe der Woche meldeten sich daraufhin weitere 20 der 300 Abgeordneten aller Parteien für den ausserdienstlichen Einsatz, darunter Radiologen, Mikrobiologen und Chirurgen. «Ich bin der Ansicht, dass mein Platz jetzt bei meinen Kollegen, bei den Ärzten und dem Pflegepersonal ist», hatte Lamproulis zur Begründung seines Entschlusses laut griechischen Medien erklärt.

Gesundheitsminister Vassilis Kikilias, selbst Arzt, würdigte den Einsatz der Abgeordneten. Das griechische Parlament hatte bereits aus Parlamentsmitteln Geld für 50 zusätzliche Corona-Intensivbetten bereitgestellt. Die Parlamentarier, die sich nun zum Dienst meldeten, würden je nach Spezialisierung eingesetzt – und sei es, um ihre Kollegen in den staatlichen Krankenhäusern als Dermatologen und Kinderärzte zu entlasten.

12.31 Uhr: Weniger Corona-Infektionen, aber mehr Tote

Die Corona-Pandemie hat sich laut der Weltgesundheitsorganisation in der vergangenen Woche abgeschwächt. Die Zahl neuer Todesfälle sei allerdings auf mehr als 67'000 gestiegen, teilte die WHO am Mittwoch mit. Für Europa vermeldete sie einen Abwärtstrend bei den neuen Infektionsfällen: Deren Zahl sei in der vergangenen Woche um etwa sechs Prozent gefallen, nach einem Rückgang um zehn Prozent in der Vorwoche. Die vielerorts gültigen Kontaktbeschränkungen schienen Wirkung zu zeigen.

Gleichwohl entfallen nach WHO-Angaben etwa die Hälfte der Corona-Toten auf Europa. Afrika habe den grössten Anstieg bei Infektionsfällen und Toten in der vergangenen Woche vermeldet, insbesondere in Südafrika, Algerien und Kenia, teilte die Weltgesundheitsorganisation mit. In Japan und Myanmar seien die Zahlen der neu Infizierten stark gestiegen.

Russland vermeldete am Mittwoch 507 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus, der bislang höchste Tageswert in dem Land. Am Vortag hatte Russland bereits einen bisherigen Rekord von 491 neuen Toten mitgeteilt. Die Corona-Arbeitsgruppe der Staatsführung gab am Mittwoch 23'765 neue bestätigte Infektionsfälle bekannt.

Ärzte auf der Intensivstation im Spital in Lugano bei einer Tracheotomie bei einem Covid-19-Patienten am 16. November 2020.
Ärzte auf der Intensivstation im Spital in Lugano bei einer Tracheotomie bei einem Covid-19-Patienten am 16. November 2020.
Bild: Keystone

11.47 Uhr: 4876 neue Ansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Mittwoch 4876 Coronavirus-Ansteckungen bei 30'392 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 16  Prozent. 100 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 257 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Die Posititivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen betrug mit den herkömmlichen Tests bei 21,7 und bei den Schnelltests 19,8 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 711 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Getestet wurden in den 14 Berichtstagen 321'485 Personen.

Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 309'469 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, wie das BAG mitteilte. Insgesamt 12'386 Personen mussten wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 stieg gemäss BAG auf 4030, 1882 davon allein in den letzten 14 Tagen.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 2'623'342 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Gegenüber Dienstag wurden dem BAG 30'392 neue Tests gemeldet.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung waren am Mittwoch nach Angaben des BAG 27'160 Personen in Isolation und 30'955 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich waren 265 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

Fahrgäste mit Hygienemasken spiegeln sich im November in der Fensterscheibe eines Trams in Zürich. 
Fahrgäste mit Hygienemasken spiegeln sich im November in der Fensterscheibe eines Trams in Zürich. 
Bild: Keystone

11.42 Uhr: Neuer Höchststand bei Toten in Polen

Polen hat so viele Corona-Tote binnen eines Tages gemeldet wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Innerhalb von 24 Stunden seien 674 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Warschau mit. Damit gibt es in dem Land inzwischen fast 15'000 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Innerhalb eines Tages kamen zudem 15'362 Neuinfektionen hinzu. Damit ist die Gesamtzahl der gemeldeten Fälle auf mehr als 924'000 gestiegen.

Das Land hat rund 38 Millionen Einwohner. Deutschland hat Polen wegen vieler Corona-Fälle als Risikogebiet eingestuft. Zum Vergleich: In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut am Mittwoch 18'633 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. 410 Menschen sind in diesem Zeitraum in Deutschland gestorben. Das ist ebenfalls ein Höchstwert seit Beginn der Corona-Krise.

Polen bereitet nun nach der Slowakei und Italien ebenfalls Corona-Massentests vor. In drei Regionen solle die Bevölkerung auf freiwilliger Basis mit Antikörper-Schnelltests untersucht werden, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski. Geplant seien die Tests in den Verwaltungsbezirken Kleinpolen, Vorkarpaten und Schlesien im Süden des Landes. Dort zählen die Corona-Infektionszahlen zu den höchsten landesweit. Weitere Details dazu will die Regierung in Warschau in den kommenden Tagen bekannt geben.

11.20 Uhr: Chinesische Firma beantragt Impfstoff-Zulassung

Der erste Hersteller in China hat laut einem Bericht die Zulassung eines Corona-Impfstoffes für die breite Öffentlichkeit beantragt. Der Impfstoffentwickler China National Biotec Group (CNBG) habe einen Antrag auf Zulassung seines Präparates bei den Behörden eingereicht, berichtete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua Finance am Mittwoch unter Berufung auf einen Manager des CNBG-Mutterkonzerns Sinopharm. Eine Mitteilung des Unternehmens lag zunächst nicht vor.

Im Gegensatz zu westlichen Herstellern haben weder CNBG noch Sinopharm genauere Daten zur Wirksamkeit ihrer Mittel veröffentlicht, was einen Vergleich schwierig macht. Sinopharm hat nach eigenen Angaben von vergangener Woche bereits fast eine Million Menschen über ein so genanntes Notfallprogramm mit seinen Impfstoff-Kandidaten gegen das Coronavirus geimpft. Dabei habe es keine Berichte von schwerwiegenden Nebenwirkungen gegeben, nur wenige hätten leichte Symptome entwickelt.

Eine Mitarbeiterin von Sinopharm in Peking hält Impfstoff in die Kamera. (Archiv)
Eine Mitarbeiterin von Sinopharm in Peking hält Impfstoff in die Kamera. (Archiv)
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11.07 Uhr: Krise regt Appetit auf Regionales und Lokales an

Ob direkt vom Hof, vom Quartierladen um die Ecke oder in den grossen Supermärkten: Schweizer Konsumenten wollen vermehrt regionalen Produkten den Vorzug geben. Das zeigt eine Studie der Hochschule Luzern (HSLU) zu Veränderungen des Konsumverhaltens in der Krise.

In einer ersten Befragung während des Lockdowns im April gaben 85 Prozent an, mindestens ab und zu auf die regionale Herkunft zu achten. Mit den Lockerungen im Sommer verstärkte sich das sogar noch: Bei einer zweiten Umfrage Mitte Juni unter gut 1000 Personen waren es bereits 92 Prozent.

Mit dem Gang in kleinere Läden wollten sich die Leute einerseits schützen, sagt HSLU-Forscher und Studien-Co-Autor Dominik Georgi im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. «Dort gibt es häufig nicht so ein ‹Gewusel› wie im Supermarkt.» Andererseits spiele auch der Wunsch, regionale Produzenten in der Krise zu unterstützen, eine Rolle: «Viele Leute waren sich bewusst, dass gerade kleine Anbieter Probleme haben könnten.» Dazu kämen ökologische Gründe.

Hofläden boomten während des Corona-Lockdowns. (Archiv)
Hofläden boomten während des Corona-Lockdowns. (Archiv)
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10.40 Uhr: EU-Staaten sollen sich auf Impfungen vorbereiten

Covid-19 ist nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit fast 3000 Toten pro Tag in der vergangenen Woche Todesursache Nummer eins in der Europäischen Union gewesen. Diese Zahl nannte von der Leyen am Mittwoch im Europaparlament. Doch gebe es Hoffnung: «Die ersten europäischen Bürger könnten schon vor Ende Dezember geimpft werden», sagte von der Leyen. «Endlich gibt es Licht am Ende des Tunnels.»

Die EU-Kommission habe inzwischen Verträge mit sechs Impfstoff-Firmen gesichert. Wichtiger noch als Impfstoffe seien jedoch die Impfungen. «Die Mitgliedsstaaten müssen sich jetzt bereit machen», forderte die Kommissionschefin. «Wir reden über Millionen von Spritzen und der Kühlkette, die Organisation der Impfzentren, die Schulung von Personal - und vieles mehr.» Die EU-Staaten müssten die Logistik zur Verabreichung von Hunderten Millionen Impfdosen sicherstellen.

Von der Leyen hatte erst am Dienstag bekanntgegeben, dass auch ein Vertrag mit dem US-Impfstoffhersteller Moderna über 160 Millionen Dosen ausgehandelt sei. Damit werden die Europäer Zugang zu allen drei Vakzinen bekommen, die Chancen haben, in den nächsten Wochen die Zulassung für Europa zu bekommen. Vorher muss die Arzneimittelbehörde EMA jedoch Sicherheit und Wirksamkeit prüfen.

10.12 Uhr: Pandemie setzt Baugewerbe weiter zu

Die Corona-Krise hat dem Schweizer Bauhauptgewerbe auch im dritten Quartal 2020 stark zugesetzt. Die Umsätze nahmen im Vorjahresvergleich um 11 Prozent ab, wie der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) am Mittwoch mitteilte. Auf Jahressicht rechnet der Verband dieses Jahr mit einem Gesamtjahresumsatz von gut 19 Milliarden Franken. Das sind rund 7 Prozent weniger als 2019 und wäre der tiefste Stand seit 2015.

Seit Jahresbeginn seien dem Schweizer Bauhauptgewerbe wegen der Corona-Pandemie bereits 1,2 Milliarden Franken Umsatz entgangen. Hinzu kämen die Kosten für die Sicherheitsmassnahmen und eine niedrigere Produktivität, heisst es weiter. Jedoch gebe es nach den Lockerungen im Sommer gibt es immerhin erste Anzeichen für eine gewisse Stabilisierung am Markt. Für das Schlussquartal prognostiziert der Bauindex der Credit Suisse und des SBV eine Bautätigkeit von etwa 4,7 Milliarden Franken.

Das Baugewerbe erwartet den tiefste Jahresumsatz seit 2015. (Symbolbild)
Das Baugewerbe erwartet den tiefste Jahresumsatz seit 2015. (Symbolbild)
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9.31 Uhr: Mehr als 2100 Tote an einem Tag in den USA

In den USA ist die Zahl der binnen eines Tages verzeichneten Corona-Toten auf den höchsten Stand seit Anfang Mai gestiegen. Am Dienstag meldeten die Behörden 2146 Tote mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore von Mittwochmorgen (MEZ) hervorging. Am gleichen Tag der Vorwoche waren es 1692 gewesen. Der bislang höchste Wert wurde am 15. April mit 2609 Toten an einem Tag erreicht.

Zugleich gab es am Dienstag landesweit 172'935 neue Coronafälle. In der Vorwoche waren am gleichen Tag rund 160'500 Neuinfektionen gemeldet worden. Der bislang höchste Wert binnen eines Tages war am Freitag mit rund 196'000 Neuinfektionen registriert worden.

Eine Pflegerin kümmert sich in einem Spital in El Centro, Kalifornien, um einen Covid-19-Patienten. (Archiv)
Eine Pflegerin kümmert sich in einem Spital in El Centro, Kalifornien, um einen Covid-19-Patienten. (Archiv)
Bild: dpa

9.05 Uhr: Basler Wirte reichen Verfassungsbeschwerde ein

Gegen die am Montag in Kraft getretene Schliessung von Restaurants und Bars geht der Basler Wirteverband nun juristisch vor, berichtet SRF. Demnach hat die Organisation eine Verfassungsbeschwerde gegen die Kantons-Regierung von Basel-Stadt eingereicht, in der sie die vorübergehende Schliessung als unverhältnismässig bezeichnet. Dadurch würden existenzbedrohende Folgen für die Betriebe in Kauf genommen, gleichwohl die Zahl nachgewiesener Coronafälle in Restaurants und Bars gering sei.

Am Montag hat der Kanton Basel-Stadt das öffentliche Leben angesichts der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen weiter heruntergefahren. Geschlossen sind seither Restaurants, Bars und Cafés, Fitnesscenter, Kunsteisbahnen, Hallenbäder, Casinos sowie Erotik- und weitere Freizeitbetrieb. Zudem gilt für Veranstaltungen eine Obergrenze von 15 Personen.

Gestapelte Tische und Stühle vor einem geschlossenen Restaurant in Basel, am 23. November 2020. (Archiv)
Gestapelte Tische und Stühle vor einem geschlossenen Restaurant in Basel, am 23. November 2020. (Archiv)
Bild: Keystone

6.30 Uhr: Weihnachtslockerungen in Deutschland?

Deutschland stehen in der Coronapandemie weitere Wochen des Teil-Lockdowns bevor – allerdings mit Lockerungen über Weihnachten. Davor werden Kontaktbeschränkungen und andere Massnahmen sogar nochmals verschärft, um das Infektionsrisiko während der Feiertage so weit wie möglich zu senken. Das zeichnet sich vor den Beratungen von Bund und Ländern über das weitere Vorgehen in der Pandemie heute ab. Dazu schalten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder ab 14:00 Uhr in einer Video-Konferenz zusammen.

Ob Lockerungen auch an Silvester gelten, ist aber noch fraglich. Unklar ist auch, ob Restaurants und Hotels über die Feiertage und über den Jahreswechsel wieder öffnen dürfen.

Während für Runden wie an diesem Mittwoch bislang immer der Bund eine Vorlage gemacht hat, die dann mit den Ländern beraten wurde, lief es diesmal umgekehrt: Die Länderregierungschefs verständigten sich am Montagabend auf eine gemeinsame Linie. Ihr Papier hat der Bund um seine weitergehenden Vorstellungen ergänzt, über die nun zu beraten ist.

Unstrittig ist, dass die Kontaktbeschränkungen ab Anfang Dezember verschärft werden sollen. Vom 23. Dezember bis zum 1. Januar soll es jedoch zu Lockerungen kommen. Ziel ist es, in den kommenden Wochen die weiter hohe Zahl von Neuinfektionen zu senken.

Demonstration gegen Deutschlands Coronamassnahmen am 18. November 2020 in Berlin.
Demonstration gegen Deutschlands Coronamassnahmen am 18. November 2020 in Berlin.
Bild: Keystone/EPA/Filip Singer

5.55 Uhr: Neuer Höchstwert bei Todesfällen in Deutschland

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) innert 24 Stunden 410 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit ist am Mittwoch (Stand: 25. 11., 00:00 Uhr) ein neuer Höchstwert erreicht worden. Die Gesamtzahl der Todesfälle stieg demnach auf 14’771. Der bisher höchste Stand war Mitte April mit 315 gemeldeten Todesfällen binnen eines Tages erreicht worden.

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen innert 24 Stunden lag bei 18’633. Das waren gut 1000 Fälle mehr als vor einer Woche, wie aus Angaben des RKI vom Mittwochmorgen hervorgeht.

5.47 Uhr: Cirque du Soleil lässt Insolvenz hinter sich

Das schwer unter der Pandemie leidende kanadische Unterhaltungsunternehmen Cirque du Soleil hat sich aus der Insolvenz gelöst. Das Unternehmen erklärte am Dienstag (Ortszeit), es habe eine entsprechende Vereinbarung mit seinen Gläubigern getroffen.

Weltweit hatte Cirque du Soleil im Zuge der Coronavirus-Pandemie den Betrieb von mehreren Dutzend Shows einstellen müssen, darunter allein sechs im US-Glücksspielparadies Las Vegas. Tausende Artisten mussten zudem entlassen werden.

5 Uhr: Blutplasma-Therapie ohne Wirksamkeit bei Corona

Die als Rekonvaleszenzplasma bekannte Therapie, bei der schwer an Covid-19-Erkrankten Blutplasma von Genesenen verabreicht wird, verbessere den Gesundheitszustand von Patienten nicht signifikant. Zudem verringere sich die Sterblichkeitsrate nicht.

Das sind die Ergebnisse in einer in der Nacht auf Mittwoch im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie. Die Therapieform zeige im Vergleich mit einem Placebo bei 333 Probanden keine höhere Wirksamkeit, hiess es weiter.

Ein zuvor an Covid-19 erkrankter Mann spendet Anfang Oktober in Palma de Mallorca,  Spanien, Blutplasma.
Ein zuvor an Covid-19 erkrankter Mann spendet Anfang Oktober in Palma de Mallorca, Spanien, Blutplasma.
Bild: Keystone

4.52 Uhr: Kanada bei Impfstofflieferung nicht in erster Reihe

Kanadier werden bei Impfungen gegen das Coronavirus nach Einschätzung von Premierminister Justin Trudeau nicht die Allerersten sein. Es sei sehr wahrscheinlich, dass zuerst Menschen in den Ländern geimpft werden, in denen die Mittel auch hergestellt werden, sagte Trudeau. Deutschland, die USA und Grossbritannien hätten Anlagen für die Massenproduktion, Kanada aber nicht. Es sei verständlich, wenn eine US-Firma ihren Impfstoff zuerst in den USA verteile. Sein Land habe aber Verträge abgeschlossen und werde bald danach an der Reihe sein. «Wir erwarten, dass wir diese Dosen in den ersten Monaten des Jahres 2021 erhalten», sagte Trudeau. Kanada habe für eine ganze Reihe von Impfstoff-Kandidaten Verträge abgeschlossen.

Oppositionsführer Erin O'Toole kritisierte, dass die Regierung nicht sichergestellt habe, dass Kanada beim Zugang zu Impfstoffen den Vortritt erhält.

4.31 Uhr: Längerer Lockdown schwächt Konjunktur kaum

Eine Verlängerung der Coronavirus-Massnahmen über den November hinaus wird die Konjunkturaussichten in Deutschland nicht weiter beeinträchtigen. Davon geht der deutsche Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung aus. Bei der Prognose im Jahresgutachten sei bereits berücksichtigt worden, «dass die im November geltenden Beschränkungen über den Winter in gewisser Weise fortbestehen». Dies sagte der Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, den Zeitungen der deutschen «Funke Mediengruppe» vom Mittwoch. Daher bestehe derzeit auch kein Grund, von der Konjunkturprognose abzuweichen, wenn die Corona-Restriktionen nicht verschärft werden, «also etwa Schulschliessungen einsetzen oder Wertschöpfungsketten unterbrochen werden».

Aufgrund einer starken wirtschaftlichen Erholung im dritten Quartal rechnen die deutschen Wirtschaftsweisen für das laufende Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandproduktes (BIP) um 5,1 Prozent. Im Juni hatte der Rat noch ein BIP-Minus für Deutschland von 6,5 Prozent für 2020 vorhergesagt. Für das kommende Jahr wird ein Wachstum von 3,7 Prozent erwartet.

3.18 Uhr: Deutsche Bahn macht Rekordverlust

Die zweite Coronavirus-Welle verschärft die wirtschaftlichen Probleme der Deutschen Bahn. Nach Informationen der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» vom Mittwoch steuert der deutsche Staatskonzern deshalb dieses Jahr auf einen Rekordverlust von 5,6 Milliarden Euro zu. Dies gehe aus den Unterlagen für die Verwaltungsratssitzung am 9. Dezember hervor, die dem Blatt vorlägen, hiess es. Zum Halbjahr hatte die Deutsche Bahn ein Minus von 3,7 Milliarden Euro ausgewiesen.

Um die Verluste auszugleichen, hat die deutsche Regierung der Deutschen Bahn im Konjunkturpaket vom Juni eine Aufstockung des Eigenkapitals um fünf Milliarden Euro zugesagt. Bis 2024 rechnet das Unternehmen mit Einbussen zwischen elf und im schlechteren Szenario von 13,5 Milliarden Euro.

1.15 Uhr: Dell profitiert in Krise von Trend zur Heimarbeit

Der texanische IT-Konzern Dell schlägt sich in der Coronakrise dank eines hohen Bedarfs an PCs, Notebooks und Tablets besser, als vielerorts erwartet worden war. «Wir sind auf eine beispiellose Nachfrage nach Anwendungen für Heimarbeit gestossen.» Dies sagte Dell-Konzernchef Jeff Clarke am Dienstag (Ortszeit) nach US-Börsenschluss bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal. Der Betriebsgewinn stieg zudem im Jahresvergleich um starke 35 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar. Vor allem die PC-Sparte verzeichnete deutliche Zuwächse. Insgesamt schaffte Dell ein dreiprozentiges Umsatzplus auf 23,5 Milliarden Dollar. Experten hatten einen Rückgang um 4,4 Prozent erwartet. Der Nettogewinn stieg auf 832 Millionen Dollar nach 499 Millionen Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit wurden insgesamt die Prognosen übertroffen, was die Aktien nachbörslich leicht steigen liess. Seit Jahresbeginn hat der Dell-Aktienkurs aber bereits um 37 Prozent zugelegt.

0 Uhr: Höchste Zahl an Toten in Spanien in der zweiten Welle

Die Zahl der Coronavirus-Opfer ist in Spanien stark gestiegen. In den vergangenen 24 Stunden seien 537 weitere Todesfälle durch oder mit Covid-19 registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit. Das war der höchste Wert in dem Land während der zweiten Welle. Im Verhältnis zur Bevölkerung lag die Sterblichkeit damit fast viermal so hoch als etwa in Deutschland. Noch vergangene Woche waren pro Tag um die 300 Coronavirus-Toten gezählt worden. Nur während der ersten, in Spanien besonders heftig verlaufenen Infektionswelle im Frühjahr waren noch höhere Tageswerte als jetzt gemeldet worden.

Zugleich ging die Zahl der Neuinfektionen weiter langsam zurück. Insgesamt seien es in den vergangenen 24 Stunden 12’228 gewesen, knapp 1000 weniger als am Dienstag vergangener Woche. Auch die Zahl der Infektionen pro 100’000 Einwohner binnen sieben Tagen fiel auf 143, in etwa so wie in Deutschland, wo dieser Wert nach Angaben des Robert Koch-Instituts am Dienstag bei 141,8 lag. Experten waren daher zuversichtlich, dass auch die Todesrate bald wieder sinken werde.

Spanien mit einer Bevölkerung von 47 Millionen ist eines der besonders schwer von der Pandemie betroffenen Länder Westeuropas. Bisher wurden knapp 1,6 Millionen Corona-Infizierte und nun 43’688 Todesfälle mit Covid-19 gemeldet.

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