Wie viel Geld haben die Freiburger Parteien? Die Mitte überflügelt alle, SVP überrascht
aru
20.10.2021
Im Kanton Freiburg legen die Parteien erstmals ihre Finanzen im Vorfeld zu Wahlen offen: Dabei zeigt sich: Das Portemonnaie der SVP ist bei weitem nicht so prall gefüllt, wie hinlänglich angenommen wird.
aru
20.10.2021, 14:25
20.10.2021, 14:26
aru
Im Kanton Freiburg läuft der Wahlkampf auf Hochtouren. Am 7. November finden Gesamterneuerungswahlen statt. Es sind die ersten, nachdem die Initiative «Transparenz bei der Finanzierung der Politik» von den Jungsozialisten umgesetzt wurde. Die Offenlegung der Parteigelder bringt einige Überraschungen zutage.
So belegt nicht etwa die SVP, die oftmals mit Spekulationen über ihre prallen Kampagnenbudgets Schlagzeilen macht, den ersten Platz der finanzstärksten Freiburger Parteien, sondern die Mitte. Wie die NZZ schreibt, stehen ihr knapp 540'000 Franken für die Staatsrats-, Parlaments- und Oberamtswahlen zur Verfügung. Auf dem zweiten Platz folgen die Freisinnigen mit 376'000 Franken, dicht gefolgt von den Sozialdemokraten, deren Budget 317'000 Franken beträgt.
Sogar die Grünen (201'000 Franken) erhielten mehr Zuwendungen als die SVP, die lediglich 110'000 Franken ausweist.
«Das Transparenzgesetz hat immerhin den Verdienst aufzuzeigen, dass wir nicht die Reichsten sind», sagt Parteipräsident Christophe Blaumann mit Augenzwinkern gegenüber der NZZ.
«Das Transparenzgesetz hat immerhin den Verdienst aufzuzeigen, dass wir nicht die Reichsten sind.»
Christophe Blaumann
Präsident SVP Freiburg
Auch die Budgets der einzelnen Staatsrats-Kandidat*innen gehen teils weit auseinander. Luana Menoud-Baldi, die die die Mitte neu in die Kantonsregierung gewählt werden will, gibt 76'000 Franken aus, 50'000 davon stammen aus ihrer eigenen Tasche. Die beiden FDP-Vertreter folgen mit 73'000 und 55'000 Franken. Die beiden verbleibenden Mitte-Vertreter haben Budgets von rund 30'000 Franken. Lediglich 17'000 Franken gibt der Kandidat der SP aus. Alle anderen, die sich zur Wahl stellen, müssen ihre Bücher nicht veröffentlichen, die sie ihnen weniger als 10'000 Franken zur Verfügung stehen.
Seit vergangenem Januar sind die Freiburger Parteien verpflichtet, Kampagnenbudgets, die 10'000 Franken übersteigen, zu veröffentlichen. Auch müssen Spenden von natürlichen Personen, die höher als 5'000 Franken sind und solche von Firmen über 1'000 Franken ausgewiesen werden.