19-Jährige stirbt an Rave Drei Verdächtige sollen Hilfeleistung unterlassen haben

Swiss TXT/aru

1.9.2023

Hier in der Nähe des Staudamms in Roveredo GR fand der Rave statt.
Hier in der Nähe des Staudamms in Roveredo GR fand der Rave statt.
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Die Ermittlungen zum Tod des 19-jährigen Mädchens aus dem Raum Lugano, das am 27. November nach dem Besuch einer Rave-Party in Roveredo starb, haben offenbar einen Wendepunkt erreicht.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Im vergangenen November verstarb eine 19-Jährige im Spital von Bellinzona, nachdem sie einen Rave beim Roveredo-Staudamm besucht hatte.
  • Nun wird klar, dass gleich mehrere Personen für den Tod verantwortlich sein könnten.
  • So unterliessen es die drei Veranstalter, die Frau frühzeitig ins Spital zu bringen, obwohl es ihr offensichtlich nicht gut ging.

Nun steht fest, wer für den Tod einer 19-Jährigen am Rande eines Rave-Festivals im bündnerischen Roveredo verantwortlich sein könnte.

Bei den drei Verdächtigen handelt es sich um die Organisatoren der Veranstaltung, wie die Staatsanwaltschaft Graubünden auf RSI bestätigt.

Ein 24-jähriger Tessiner und zwei Italiener hätten der jungen Frau Erste Hilfe leisten können und müssen, wie es das Gesetz vorschreibt.

Doch dazu sei es nicht gekommen, wie die Ermittler sagen. Der 24-Jährige wurde bereits letzte Woche auf der Polizeiwache in Roveredo vernommen. Der junge Mann verteidigte sich und behauptete, er habe an diesem Tag im Rahmen seiner Möglichkeiten gehandelt. Die beiden anderen Angeklagten würden demnächst befragt, heisst es weiter.

Erst am Folgetag wurde die Frau ins Spital gebracht

Die junge Frau sei bereits krank gewesen, als sie am Roggiasca-Staudamm, wo das Festival stattfand, erschien. Mehrere Leute hätten dies bemerkt, aber niemand handelte. Während Stunden sei sie auf dem Sitz eines Autos gelegen, ohne dass ärztliche Hilfe gesucht worden sei. Erst am Nachmittag des Folgetages wurde die Frau schliesslich ins Spital gebracht.

Das Mädchen sei nicht früher eingeliefert worden, weil keiner der Anwesenden in seinem jeweiligen Zustand das Risiko eingehen wollte, in eine Kontrolle zu geraten und seinen Führerschein zu verlieren. Diese Einschätzung wurde von einigen Personen zu Protokoll gegeben.