Es steht fest: Das Projekt eines Umfahrungstunnels der Bielerseegemeinde Twann kann trotz vieler Beschwerden starten. Das Strassenbauwerk soll in der Verlängerung des bestehenden Ligerztunnels entstehen. Das Bundesverwaltungsgericht stützt die Planung des Bundes.
Für den 66-jährigen Ronald Wüthrich und seine Frau Annemarie (65) hat dies besonders schwere Auswirkungen, wie der Blick erfahren hat. Sie besitzen ein Haus direkt am Bielersee, beim historischen Weiler Wingreis der Gemeinde Twann-Tüscherz BE. Doch jetzt kommt das Problem: Das Bundesamt für Strassen (Astra) will das Einfamilienhaus abreissen, um dort einen «Baustelleninstallationsplatz» für den Bau des Tunnels einzurichten.
Und dafür kann das Astra die Familie Wüthrich sogar enteignen, wie das Bundesverwaltungsgericht entschieden hat. Dazu Ronald Wüthrich im Blick: «Um einen temporären Parkplatz für Baumaschinen zu schaffen, wird unser Daheim zerstört.»
Beschwerde der Wüthrichs abgewiesen
Im August gab es das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts. Die Beschwerde der Wüthrichs gegen eine Enteignung wurde abgewiesen: Das Interesse der Allgemeinheit sei wichtiger als die Interessen des Ehepaars.
Das Urteil ist inzwischen rechtskräftig. Vor das Bundesgericht wollen die Wüthrichs nicht mehr ziehen, so etwas sei teuer und biete kaum Aussicht auf Erfolg. Die Bauarbeiten sollen im Herbst 2027 starten – das Warten auf die Enteignung beginnt bei Familie Wüthrich.