Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) könnte bald Einsicht in die Importstatistiken der vier grössten Schweizer Goldraffinerien erhalten. Eine entsprechende Verfügung der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) kann allerdings noch angefochten werden.
Die GfbV hatte im vergangenen Jahr ein Gesuch um Akteneinsicht zu den Goldimporten an die EZV gerichtet, um für mehr Transparenz im Goldhandel zu sorgen. Anfänglich habe die EZV das Gesuch zurückgewiesen, teilte die GfbV am Montag mit. Nach einer Schlichtung beim Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten stütze die EZV das Anliegen nun in Form einer Verfügung.
Die Verfügung vom 10. Januar umfasse die Daten zu den Goldimporten durch die "vier grössten Empfänger in der Schweiz" für die Jahre 2014 bis 2017, hiess es bei der EZV am Montag auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA. Darin enthalten seien Angaben zu den Versendern.
Die Verfügung ist allerdings noch nicht rechtskräftig und kann von den betroffenen Raffinerien beim Bundesverwaltungsgericht angefochten werden. Die Unternehmen hatten geltend gemacht, es handle sich bei den Angaben um Geschäftsgeheimnisse.
Der Datenschutzbeauftragte empfahl allerdings anlässlich der Schlichtung im Herbst der Zollverwaltung, die Daten der GfbV zugänglich zu machen. Er bejahte ein "gewichtiges öffentliches Interesse an Transparenz" zur Herkunft des von Schweizer Unternehmen gehandelten Golds, wie aus seiner Empfehlung hervorgeht.
Herkunft oft unklar
Der Goldhandel gerät immer wieder in die Schlagzeilen, denn Gold wird oft unter menschenrechtswidrigen Bedingungen geschürft. Ein grosser Teil der weltweiten Goldproduktion wird von Schweizer Goldschmelzen raffiniert. Woher das Edelmetall stammt und unter welchen Umständen es gewonnen wurde, ist laut einem Bericht des Bundesrats, der im November veröffentlicht wurde, nicht immer klar.
Der Bundesrat sah allerdings keinen gesetzgeberischen Handlungsbedarf. Er setzt laut dem Bericht auf freiwillige Massnahmen der Branche und strebt ebenfalls eine grössere Transparenz an. Verschiedene Organisationen kritisierten dies und forderten eine generelle Sorgfaltspflicht für die Raffinerien.
Die GfbV nahm den Entscheid der Zollverwaltung laut der Mitteilung vom Montag erfreut zur Kenntnis. "Transparenz im Goldhandel ist neben einer gründlichen Sorgfaltsprüfung das A und O für ein sauberes und faires Goldgeschäft, das weder Menschenrechte verletzt noch die Umwelt zerstört", wurde Kampagnenleiterin Julia Büsser zitiert.
2017 wurden 2404 Tonnen Gold im Wert von 69,6 Milliarden Franken in die Schweiz importiert. Das ist mehr als die Hälfte des weltweit angebotenen Goldes. Exportiert wurden 1684 Tonnen Gold im Wert von 66,6 Milliarden Franken.
Street Parade Zürich: Eine der grössten Technopartys weltweit
Bei bestem Wetter haben in Zürich Hunderttausende mit grosser Ausgelassenheit eine der grössten Techno-Partys der Welt gefeiert. Ab dem frühen Samstagnachmittag zogen bei der Street Parade 28 Love Mobiles durch Schweizer die Banken-Metropole.
Bei der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz haben 83 Länder und Organisationen am Sonntag die gemeinsame Abschlusserklärung unterstützt. Österreich ist unter den zustimmenden Staaten, auch Deutschland und die USA.
Rund 100 pro-palästinensiche Studentinnen und Studenten haben am Donnerstagabend die Eingangshalle eines Universitätsgebäudes in Lausanne besetzt. Die Unileitung nahm Gespräche mit ihnen auf und sah zunächst von einer Räumung ab.
02.05.2024
Street Parade Zürich: Eine der grössten Technopartys weltweit