Coronavirus Erster Coronavirus-Todesfall in der Schweiz

SDA

5.3.2020 - 16:00

Die Coronavirus-Patientin starb im Universitätsspital Lausanne. (Archivbild)
Die Coronavirus-Patientin starb im Universitätsspital Lausanne. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/ADRIEN PERRITAZ

Die erste in der Schweiz gestorbene Coronavirus-Patientin hat zum Kreis der ersten positiven Fälle im Kanton Waadt gehört. Die 74-Jährige hatte sich vermutlich in Norditalien angesteckt.

Die Waadtländer Gesundheitsvorsteherin Rebecca Ruiz drückte der betroffenen Familie an einer Medienkonferenz am Donnerstag in Lausanne ihr Beileid aus. Die Frau war am frühen Donnerstagmorgen im Universitätsspital in Lausanne (Chuv) gestorben. Sie war seit Dienstag hospitalisiert und in einem Isolierraum untergebracht.

Die Patientin habe an Atembeschwerden gelitten, sagte Chuv-Direktor. Philippe Eckert. Der Zustand der Frau sei tagsüber am Mittwoch stabil geblieben, habe sich aber in der Nacht dramatisch und rapide verschlechtert. Die Verstorbene galt wegen einer chronischen Krankheit als Risikopatientin.

Mit Verweis auf die ärztliche Schweigepflicht und aus Respekt für die Angehörigen wollten weder Staatsrätin Ruiz noch Kantonsarzt Karim Boubaker weitere Einzelheiten zum ersten Corona-Todesfall in der Schweiz bekannt geben. Es seien Massnahmen ergriffen worden, um die Risiken einzudämmen und ihre Familie zu schützen, erklärten sie.

Weiterer Anstieg

Laut Boubaker hat sich die Zahl der positiven Coronavirus-Fälle im Kanton Waadt derweil auf elf erhöht. Im Gegensatz zu den ersten infizierten Personen, die sich insbesondere in Norditalien angesteckt hatten, werde das Coronavirus Sars-CoV-2 nun auch auf dem Kantonsgebiet von Mensch zu Mensch übertragen. Rund 20 Personen befinden sich in Quarantäne.

Laut dem Kantonsarzt finden die meisten Übertragungen «in der direkten Umgebung einer bereits angesteckten Person und eher im familiären Rahmen» statt. Er erinnerte auch daran, dass rund 80 Prozent der Erkrankungen gutartig verlaufen.

Weiter appellierte er an die soziale Verantwortung und Solidarität der Menschen im Kanton. So könne man Zeit gewinnen, um die Entwicklung des Virus aufzuhalten und die gefährdetsten Menschen zu schützen.

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