Giruno von Stadler Erstmals nach Geschlechtern getrennte WCs in SBB-Zug

uri

3.5.2019

Demnächst geht der neue Gotthardzug der SBB in Betrieb. Mit an Bord hat der Giruno dann erstmals neben den üblichen Unisex-Toiletten auch nach Geschlechtern getrennte WCs.

Die SBB hat bei Stadler insgesamt 29 Züge vom Typ SBB RABe 501 mit dem Übernamen Giruno (aus rätoromanisch girùn für «Bussard») bestellt. Am 8. Mai findet die Erstfahrt des Zuges von Zürich nach Erstfeld statt.

Als Alleinstellungsmerkmal des Zuges bezeichnete SBB-Sprecher Christian Ginsig auf seinem privaten Twitter-Account «das stille Örtchen für Männer». Gegenüber «20 Minuten» präzisierte Ginsig, dass natürlich der Zug selbst das «Highlight» sei. Allerdings  handle es sich eben «um den ersten SBB-Zug, der teilweise über geschlechtergetrennte Toiletten» verfüge.

Bei der SBB habe man sich für das Konzept mit gemischten und geschlechtergetrennten Toiletten aufgrund von Marktforschung und Gesprächen mit ausländischen Bahnen entschieden. Im Giruno warten entsprechend drei Pissoirs und drei Toiletten nur für Frauen auf die Passagiere. Daneben verfügt der Zug über drei Unisex-Toiletten und zwei rollstuhlgängige WCs.



Das Pissoir erfordert Treffsicherheit

Ginsig verriet «20 Minuten» nicht, welche konkreten Kundenrückmeldungen zur Einführung der getrennten Toiletten führten. «Auch lasse sich noch nicht sagen, wie sich die neuen Toiletten im Alltag bewähren», so der SBB-Sprecher weiter.

Frank Zimmermann vom Verband öffentlicher Verkehr Zentralschweiz vermutete gegenüber «20 Minuten» indes, dass sich wohl etliche Personen auf getrennten Toiletten wohler fühlen oder auf bessere Sauberkeit hoffen würden.

In diesem Zusammenhang kritisierte Zimmermann aber auch die kleinen Pissoirs auf den Herren-Toiletten. Diese erforderten «im schwankenden Zug eine ausgesprochen hohe Treffsicherheit». Ausserdem befände sich das Pissoir unglücklich positioniert ziemlich genau auf Nasenhöhe, sobald man auf der WC-Schüssel sitze.

Bilder aus der Schweiz
Zurück zur Startseite