Bundesrat Schneider-Ammann Von Anerkennung bis Häme – die Reaktionen auf den Rücktritt

Philipp Dahm

25.9.2018

Die Spatzen pfiffen es von den Dächern, nun ist Johann Schneider-Ammanns Rücktritt offiziell. Die Reaktionen reichen von Anerkennung und Dankbarkeit bis hin zu Häme und Spott.

Eigentlich hat er seinen Rücktritt erst am Freitag verkünden wollen, sagt Johann Schneider-Ammann alias JSA auf der Pressekonferenz, die nach der Verkündung seines Rücktritts eiligst anberaumt wurde. Gleichzeitig macht der FDP-Politiker seine Demission auch auf Twitter offiziell publik. 18 Stunden zuvor hat er entsprechende Medlungen von «Tele Züri» noch ins Reich der Fabeln und Gerüchte verwiesen:

Die ersten Reaktionen kommen naturgemäss von den Journalisten, die in Bern Ihren Dienst versehen. Sie die spontane Reaktion auf die Ankündigung im Bundeshaus: Die Kollegen zollen dem 66-Jährigen mit stehenden Ovationen Tribut. Ausserdem halten sie den schweren Gang zur Pressekonferenz fest:

Apropos Journalisten: Einen Seitenhieb verteilt der Noch-Bundesrat an die Verfasser von Berichten, er sei oft müde und schlafe bei Sitzungen gelegentlich ein. Seine Replik kann sich sehen, pardon, lesen lassen:

Dass der «Patron» Schneider-Ammann aus den eigenen Reihen Lob und Anerkennung für die getane Arbeit erhält, dürfte niemanden überraschen:

Und was sagen andere Parteien zu dem Rückzug des Berners aus Sumiswald? Im Fall der Grünen fällt das Echo zwiespältig aus:

Dagegen kann man diese Reaktionen wohl getrost als die Antwort eines politischen Gegners kategorisieren. Auf der linken Spur freuen sich die Protagonisten, im kommenden Jahr ohne die angeblich ultra-liberale Politik Schneider-Ammans fahren zu können, während Natalie Rickli rechts überholt: Sie freue sich auf den Nachfolger, der im Gegensatz zu JSA hoffentlich «Werte wie Freiheit, Souveränität und Eigeninitiative» verteidigen werde:

Und was denken Herr und Frau Schweizer über den Rücktritt? Die folgenden Tweets beweisen, dass zum weinenden definitiv auch ein lachendes Auge kommt:

Und während die älteren Wähler witzeln, bedankt sich dieser jüngere YouTuber fast schon artig beim Abtretenden:

Eine Fraktion, die dem FDP-Mann ganz augescheinlich keine Träne hinterherweinen wird, sind die Landwirte. Hier hat der Politiker offenbar verbrannte Erde hinterlassen:

Und zur Frage, was der künftige Pensionär in Zukunft machen könnte oder sollte, gibt es auch schon konkrete Pläne und Wünsche:

Dazu passt doch ein letzter Gedanke der «Bluewin»-Redaktion. Wie sang einst ein mittlerweile verstorbener Wahl-Zürcher? «Ihr werdet Euch noch wundern / Wenn ich erst Rentner bin / Sobald der Stress vorbei ist / Lang ich richtig hin»!  Es ist wohl so: Mit 66 Jahren fängt das Leben an. Alles Gute, Johann Schneider Ammann!

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