Wenn Trams auf Reisen gehen
35 Trams, die in Zürich nicht mehr gebracht werden, haben ihre Fahrt in die Ukraine angetreten. Dort werden sie noch bis zu 20 zusätzliche Jahre um die Häuser kurven.
17.03.2023
35 Trams, die in Zürich nicht mehr gebraucht werden, haben ihre Fahrt in die Ukraine angetreten. Dort werden sie noch bis zu 20 zusätzliche Jahre um die Häuser kurven.
Die ersten ausrangierten Tram-2000-Fahrzeuge der Zürcher Verkehrsbetriebe haben am Freitag ihre Extrafahrt in die ukrainische Stadt Vinnitsa angetreten. Sie wurden am Vormittag in Dielsdorf auf einen Zug verladen und rollen nun zur ukrainischen Grenze.
Unterwegs sind aktuell acht Tram-2000-Fahrzeuge, die nach der Schadstoffsanierung in Dielsdorf zwischengelagert waren. Geplant ist, insgesamt 35 ausrangierte Tram 2000 nach Vinnitsa zu bringen. Dort sollen die Trams weitere 15 bis 20 Jahre in Betrieb sein.
«Zeichen für die Zeit nach dem Krieg»
Für die Bevölkerung von Vinnitsa seien diese Tramfahrzeuge wohl ein sehr positives Zeichen, sagte Projektleiterin Gwendoline Levasseur der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Es ist ein Zeichen dafür, dass es weitergeht, dass es nicht nur den Krieg gibt, sondern auch eine Zeit danach und dass man sich darauf vorbereitet.»
Dachwerbung bleibt
Nicht von den Trams entfernt wurde bisher die Dachwerbung für das Chäserrugg-Gebiet und «Toggenbuger Hochgefühle». Diese dürfte künftig also durch die Strassen von Vinnitsa kurven.
In Vinnitsa sind Zürcher Trams keine Neuheit: Zwischen 2007 und 2011 wurden bereits Fahrzeuge der Typen Mirage und Karpfen in die ukrainische Stadt transportiert, wo sie seither im Einsatz stehen.