DigitalisierungFast drei Viertel der Senioren sind online
SDA
4.9.2020 - 09:03
Digitale Angebote sind bei der Generation 65+ mehr denn je hoch im Kurs. Fast drei Viertel der Seniorinnen und Senioren sind heute online unterwegs. Der digitale Graben verschiebt sich laut einer Studie von Pro Senectute Schweiz und liegt inzwischen bei 80 Jahren.
Seniorinnen und Senioren entdeckten die Chancen digitaler Angebote und fänden zunehmend Gefallen an der virtuellen Welt, resümiert Pro Senectute Schweiz das Ergebnis einer nationale Studie, die von der Universität Zürich in eigenem Auftrag noch vor der Corona-Krise durchgeführt wurde.
Laut der Studie hat sich der Anteil der über 65-jährigen Internetnutzer innerhalb eines Jahrzehnts von 38 auf 74 Prozent fast verdoppelt. Die mobile Nutzung des Internets dieser Altersgruppe hat seit 2015 sogar um mehr als das Doppelte zugenommen (von 31 auf 68 Prozent). Damit sind zehn Jahre nach der ersten Befragung die Nutzungszahlen der jüngeren Seniorinnen und Senioren fast identisch mit jenen der berufstätigen Bevölkerung.
Digitaler Graben bei über 80 Jahren
Der digitale Graben hat sich nach hinten verschoben. Während laut Studie 95 Prozent der 65- bis 69-Jährigen das Internet nutzen, sind es bei den 80- bis 84-Jährigen 54 Prozent und bei den über 85-Jährigen noch 35 Prozent.
Ältere Menschen, die offline unterwegs sind, sind heute klar eine Minderheit. Hochgerechnet gibt es laut Medienmitteilung in der Schweiz aber noch immer rund 400'000 Seniorinnen und Senioren, die das Internet nicht nutzen.
Seniorinnen und Senioren sind in den vergangenen fünf Jahren internetaffiner geworden. Damals nutzten sie vor allem E-Mails und Online-Fahrpläne, heute stossen laut der Studie auch Instant-Messenger, Gesundheits-Apps sowie Fitness-Armbänder auf Interesse.
Inzwischen nutzen 69 Prozent der befragten Seniorinnen und Senioren ein Smartphone, 81 Prozent davon täglich. Trotzdem blieben Fernsehen (93 Prozent) und Radio (89 Prozent) die wichtigsten Informationsquellen für die Generation 65+, stellt die Studie fest.
Corona-Krise fördert Nutzung
Die Corona-Pandemie hat nach Ansicht von Pro Senectute gezeigt, wie wichtig digitale Kommunikationskanäle für die gesellschaftliche Teilhabe sind. Viele Familien hätten die Nutzung von Apps wie Facetime, Zoom oder WhatsApp mit den Grosseltern eingeübt, um in Zeiten der physischen Distanz visuell in Kontakt zu bleiben. Altere Menschen hätten dadurch ihre digitalen Kompetenzen ausgebaut.
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