Am Flugplatz Grenchen SO ist es im Sommer 2016 zu einer Fastkollision zwischen einem landenden Kleinflugzeug und zwei Fallschirmspringern der Schweizer Armee gekommen. Jetzt ist klar: Der Pilot der Piper-Maschine steuerte wegen einer Verwechslung die falsche Piste an.
Wie aus dem an Heiligabend veröffentlichten Schlussbericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) hervorgeht, wollten die beiden Fallschirmaufklärer nach einem Absprung über dem Nordwestschweizer Flugplatz am östlichen Ende einer Graspiste landen. Gleichzeitig steuerte der 26-jährige Pilot mit seiner Piper PA-28-181 die Piste für eine Landung an. Im letzten Moment wich er auf Anweisung des Fluglotsen den Fallschirmspringern aus und flog nur 40 Metern an ihnen vorbei.
Die Sust stuft die gefährliche Annäherung als schweren Vorfall ein. Dieser ist der Behörde zufolge darauf zurückzuführen, dass der Pilot des Leichtflugzeuges eine linke und eine rechte Piste verwechselt hatte und damit im Endanflug die falsche Piste ansteuerte. Der Regionalflugplatz verfügt insgesamt über eine Hartbelagpiste sowie drei Graspisten.
Zur Beinahekollision beigetragen habe überdies, dass der Platzverkehrsleiter sein ursprüngliches Konzept geändert habe, ohne dem Piloten Verkehrshinweise über die anfliegenden Fallschirmaufklärer geben zu haben, heisst es im Schlussbericht.
Der Vorfall ereignete sich am 26. Juni 2016. 2016 war ein schwarzes Jahr für die Schweizer Luftwaffe. Im August war ein Kampfjet vom Typ F/A-18 im Sustengebiet auf einem Trainingsflug in der Nähe des Gipfels Hinter Tierberg zerschellt. Der Pilot starb. Knapp einen Monat später stürzte ein Super-Puma der Luftwaffe in der Nähe des Gotthard-Hospizes ab. Beide Piloten kamen dabei ums Leben.
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