Schlussbericht liegt vor Lötschbergtunnel-Chemieunfall durch fehlende Entlüftung

sda/tgab

1.10.2024 - 19:52

Wie sich herausstellte, waren bei einem vom Transitzug transportierten Lastwagen Essigsäure und Wasserstoff ausgelaufen.
Wie sich herausstellte, waren bei einem vom Transitzug transportierten Lastwagen Essigsäure und Wasserstoff ausgelaufen.
Bild: Gaetan Bally/KEYSTONE

Der Chemieunfall letzten Mai im Lötschberg-Scheiteltunnel ist auf einen Verpackungsfehler und einem dadurch verursachten Leck an einem Container zurückzuführen, der mit dem Transitzug durch den Tunnel gefahren war.

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  • Ende Mai kam es im Lötschberg-Scheiteltunnel zu einem Chemieunfall. Aus einem mit dem Transitzug transportierten Lastwagen waren Essigsäure und Wasserstoff ausgelaufen.
  • Die Einsatzkräfte stellten ein Leck in einem Container fest.
  • Nun zeigt der Schlussbericht der Sust, dass an besagtem Container beim Verpacken keine Einrichtung zur Entlüftung angebracht wurde.
  • Dadurch konnten die entstandenen Gase nicht entweichen, es entstand Überdruck, der Container barst und die Flüssigkeit lief aus.

Der Chemieunfall im Lötschberg-Scheiteltunnel von Ende Mai ist auf eine fehlende Entlüftungseinrichtung zurückzuführen. Das geht aus dem Schlussbericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) hervor.

Arbeiter stellten damals einen stark stechenden Geruch und eine nasse Fahrbahn fest, woraufhin sie die Betriebszentrale informierten und den Tunnel verliessen. Wie sich herausstellte, waren bei einem vom Transitzug transportierten Lastwagen Essigsäure und Wasserstoff ausgelaufen. Die Einsatzkräfte stellten ein Leck in einem Container fest.

Nun zeigt der Schlussbericht der Sust, dass an besagtem Container beim Verpacken keine Einrichtung zur Entlüftung angebracht wurde. Dadurch konnten die entstandenen Gase nicht entweichen, weshalb das sogenannte Grosspackmittel barst und die Flüssigkeit auslief. Für den Transport wären Massnahmen zur Vermeidung des Überdrucks erforderlich gewesen.

Der Zwischenfall passierte gemäss dem Bericht vor der Höhe Hohtenn im Kanton Wallis. Der Zug wurde zur Kontrolle im bernischen Kandersteg angehalten. Der Bahnhof Kandersteg und Umgebung sowie der Personen- und Güterverkehr mussten für mehrere Stunden gesperrt werden. Fünf Tunnelarbeiter erlitten Atembeschwerden und Reizungen der Augen. Sie wurden vor Ort untersucht, mussten aber nicht hospitalisiert werden.