Kurzstreckenflug Flugverbindung von Zürich nach Sitten erntet Kritik

jfk

30.1.2019

Ein Grossteil der Flüge auf dem Regionalflughafen Sitten sind nichtkommerzieller Natur und dienen etwa dem Lehrbetrieb oder der Luftrettung. (Archiv)
Ein Grossteil der Flüge auf dem Regionalflughafen Sitten sind nichtkommerzieller Natur und dienen etwa dem Lehrbetrieb oder der Luftrettung. (Archiv)
Bild: Keystone

«Winter Wonderland Wallis»: Mit diesem Slogan wirbt die Swiss für Flüge von Zürich ins gut 160 Kilometer entfernte Sitten. Die Aktion ruft auch Kopfschütteln und Empörung hervor.

Die Swiss belebt den Regionalflughafen Sitten mit neuen Routen. Ab dem 2. Februar wird die nationale Schweizer Fluggesellschaft Skitouristen und andere Reisende von London direkt in das Wallis fliegen. Für kritische Kommentare sorgt indes ein «Nebenprodukt» der internationalen Verbindung: An zwei Samstagen kann die Hauptstadt des Alpenkantons von Zürich aus per Flugzeug bereist werden.

Der einfache Flug dauert etwa 45 Minuten und verursacht dem Kompensationsportal Myclimate zufolge einen Ausstoss von 97 Kilogramm Co2 pro Person. Der Zug würde einen zum Vergleich in zweieinhalb Stunden von Zürich nach Sitten bringen, auf der 280 Kilometer langen Strassenstrecke wäre man mit dem Auto gut drei Stunden unterwegs.

Für die grüne Nationalrätin Irène Kälin sind Flüge wie von Zürich nach Sitten indiskutabel. (Archiv)
Für die grüne Nationalrätin Irène Kälin sind Flüge wie von Zürich nach Sitten indiskutabel. (Archiv)
Bild: Keystone

Die Aargauer Grünen-Nationalrätin Irène Kälin äussert in einem Interview mit dem Magazin Nau ihr Unverständnis über diese Aktion und fühlt sich angesichts von Schülerdemos für eine bessere Klimapolitik wie im falschen Film. Swiss verkenne offenbar völlig die Realität, solche Flüge seien «jenseits von Gut und Böse». Auch Ruedi Blumer, Präsident des VCS und St. Galler SP-Kantonsrat, hält dieses Angebot aus ökologischer Sicht für «daneben» und fordert die Swiss auf, es zurückzunehmen.

Schon in der Vergangenheit, als diese Route getestet wurde, begegnete die Swiss der Kritik laut Watson mit dem Argument, die Inlandsverbindung habe einen anderen Hauptzweck. Um die Strecke Sitten-London zu bedienen, müssten Maschinen ins Wallis gebracht werden. Und diese Flüge leer durchzuführen wäre nicht wirtschaftlich. In dieser Logik dann auch ökologisch noch fragwürdiger.

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