Olten SO Frei trotz Rückfallgefahr: Sextäter vergreift sich wieder an einem Kind

tafi

25.11.2018

Aufgrund einer Formalie wurde ein rückfallgefährdeter Sexualstraftäter freigelassen: Nun soll sich der Mann erneut an einem Kind vergangen haben. (Symbolbild)
Aufgrund einer Formalie wurde ein rückfallgefährdeter Sexualstraftäter freigelassen: Nun soll sich der Mann erneut an einem Kind vergangen haben. (Symbolbild)
Keystone/Archivbild

Trotz Bedenken seines Gutachters kam ein verurteilter Sexualstraftäter frei. Nun soll er sich an einem achtjährigen Knaben vergriffen haben.

Ein verurteilter Sexualtstraftäter kam 2016 wegen einer Formalie frei - und hat jetzt mutmasslich wieder ein Kind sexuell belästigt. Das berichtet der «Tages-Anzeiger». Am Montag sei der Mann in einem Oltener Restaurant festgenommen worden. «Es wurde eine Strafuntersuchung wegen sexueller Handlungen mit einem Kind eröffnet», zitiert die Zeitung den Solothurner Oberstaatsanwalt Hansjürg Brodbeck. «Es geht im Wesentlichen um die Abklärung, ob der Beschuldigte einem achtjährigen Knaben in die Hose gegriffen und ihn am Glied berührt hat.»

Der Mann war 1999 wegen sexueller Handlungen mit fünf Kindern - das jüngste davon im Vorschulalter - und 2006 wegen der schweren Vergewaltigung einer Achtjährigen verurteilt worden. Besonders brisant an dem aktuellen Vorfall: Der Mann sollte auf Antrag des Solothurner Amtes für Justizvollzug nachträglich verwahrt werden. Doch aus formaljuristischen Gründen wurde er freien Fuss gesetzt. Der Mann erstritt sich sogar noch eine Entschädigung in Höhe von 52'100 Franken, weil er zu lange in Haft gesessen hat.



Die Rückfallgefahr sei den Behörden bekannt gewesen. Der Mann habe sich einer gerichtlich angeordneten Therapie verweigert. Sein Gutachter wäre nach 239 Einzelsitzungen «mit dem Patienten keinen Zentimeter weitergekommen». Er attestierte dem Mann laut «Tages-Anzeiger» eine «mittelgradig bis hohe Wahrscheinlichkeit» erneut Sexualdelikte zu begehen.

Entsetzt ist nun vor allem ein früheres Opfer: «Ich habe immer geahnt, dass er wieder zuschlägt», sagte die mittlerweile 20-Jährige dem «Tages-Anzeiger». Zumal ihr Peiniger nach seiner Freilassung in einem Wohnprojekt untergebracht war, dass nur vier Kilometer von dem Ort entfernt ist, an dem er sie vergewaltigte.

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