Krankgeschrieben Gemeindepräsident arbeitet trotzdem im Service

Der Gemeindepräsident von Eggersriet SG ist zurzeit in seinem Amt krankgeschrieben. Nichtsdestotrotz arbeitet er in einem Restaurant im Service. Ist das zulässig?

Roger Hochreutener hat einen Virusinfekt und kann seinem Amt als Gemeindepräsident von Eggersriet im Kanton St. Gallen nicht nachgehen. 

Gemäss einer Mitte August veröffentlichten Mitteilung der Gemeinde handle es sich bei der Erkrankung nicht um eine «normale Grippe». Der Infekt hätte auch die inneren Organe beeinträchtigt. Dass der 62-Jährige krankgeschrieben wird, ist demnach nachvollziehbar. 

Überraschend ist jedoch, dass der krankgeschriebene Gemeindepräsident in einem Quartierrestaurant in St. Gallen Gäste bewirtet, wie nau.ch schreibt.

Da stellt sich die Frage, ob Hochreutener trotz Krankschreibung in von seinem Sohn geführtem Restaurant arbeiten darf?

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Aushilfe ohne Entgelt

Auf Anfrage des «Tagblatts» antwortet der Anwalt des Gemeindepräsidenten, dass Hochreutener «arbeitsbezogen krank» sei. Er sei schwer angeschlagen und dürfe keinesfalls Stress ausgesetzt werden. Daher sei das ärztliche Zeugnis für die Tätigkeit als Eggersrieter Gemeindepräsident ausgestellt worden. Die Aufgaben im Restaurant würden demnach kein Problem darstellen. Vielmehr würden die Tätigkeiten ablenken und der Erholung dienen, so der Anwalt. Ausserdem merkt dieser an, sein Mandant würde im Restaurant nur aushelfen und keinen Lohn kassieren: «Roger Hochreutener arbeitet dort nicht.»

Auch dessen Stellvertreter als Gemeindepräsident, Gerold Hochreutener, stellt sich hinter den Krankgeschriebenen: «Roger Hochreutener ist in einem 45-Prozent-Pensum angestellt.» Wie Roger Hochreutener seine restliche Zeit verbringt, darüber sei er der Gemeinde keine Rechenschaft schuldig, so der Vize.

Mittlerweile habe der Gemeindepräsident vereinzelte Tätigkeiten aufnehmen können. Im September würden aus dem Gemeinderat weitere Informationen folgen, so die Gemeinde.